05-06 Timanfaya

Samstag 6. Mai 2017, Rund um die Montana del los Cuervos und Besuch des NationalparksTimanfaya

Wanderzeit ca.3Std./auf 20m/ab 20m

Unsere zweite Wanderung auf Lanzarote findet ohne Marion und Sylvia statt. Beide fehlen krankheitshalber. Jörg hofft, er werde nicht ungeduldig, ist er doch heute alleine für unsere nicht immer disziplinierte Gruppe zuständig, verantwortlich.

Pünktlich um 9.15h fahren wir los. Rassige, schöne Musik begleitet unsere Fahrt ins Inselzentrum. Vorbei an unzähligen Bungalows und Ferienanlagen. Natürlich nur einstöckig und ohne einzige Reklame. César Manrique freuds! Gepflegte Lavasteinmauergärtchen mit Reben bepflanzt säumen die Strasse.

Angekommen, hören wirAUF GEHT’S“! Vooorsichtiges Strassenüberqueren und hopp sind wir auf dem „Camino Montana Negro.

Tote Erde rundum seit 1736 dem grossen Erdbeben und doch entdecken wir kleine Anzeichen von Leben. Flechten und kleine Sukkulente sind untrügliche Anzeichen, Wegbereiter für neues Leben.Einzelne Palmen sind Indiz für frühere Behausungen. Binzengewächse Anzeichen für feuchte Standorte. Die Natur steht unter permanenter Beobachtung von Parkwächtern deren Resultate stetig von Wissenschaftlern ausgewertet werden.Moose und gelbe Flechten sind ab und an zu sehen. In der Winterregenzeit entstehen sogar bunte Farbtupfer zwischen den Felsspalten.

Zum zweiten Mal überqueren wir die Strasseder Insider merkst“ mit Jörg eine grössere Sache………hihi.

Ein einsamer Mountainbiker, einige Wanderer, wie wir, sind unterwegs in diesem dem Nationalpark, vorgelagerten Gebiet. Wir steuern auf die Montana del los Cuevos zu, die wir umrunden. Dank zahlreichen Informationstafeln, die wir fleissig fotografieren, können wir uns zuhause einem vertieften Vulkan – Studium widmen!

Die zum Naturschutzgebiet erklärten “Montañas del Fuego” waren das Zentrum einer vulkanischen Katastrophe die nur 280 Jahre zurück liegt. Über sechs Jahre hinweg, von 1730 bis 1736, brachen die Berge auf, glühende flüssige Lava quoll aus dem Inneren der Erde heraus und verwüstete ganze Dörfer und verschlang das fruchtbare Land der Bauern im Süden der Insel. Was damals geschah, geht aus den Aufzeichnungen des Pfarrers Don Andrés Lorenzo Curbelo aus Yaiza hervor:

Man meint, die kochende Magma sei gerade eben aus der Erde gezischt und scharfkantig, sich nochmals aufbäumend, erloschen. Hier spürt man hautnah, wie unbedeutend der Mensch ist und welche Kraft die Natur im Inneren der Erde hat! Ja, man meint das Gefühl zu haben, als könnte jeder der Vulkane in ein paar Minuten wieder ausbrechen…

Die Vulkane, die den Timanfaya-Nationalpark bilden, gehören zur so genannten Hawaii-Gruppe.

Nebst Flechten und kleinen Sukkulente entdecken wir viele niedrige dornige Sträucher namens Aulaga Majorera. Dieser Strauch wird von der Parkverwaltung verwendet, um die hohe Temperatur des Erdbodens im Bereich des Islote de Hilario zu demonstrieren. Das in ein Loch im Boden gestopfte trockene Geäst geht sofort in Flammen auf. Bei einer weiteren beeindruckenden Demonstration wird Wasser in ein senkrecht im Boden eingelassenes Rohr gegossen. Da die Temperatur wenige Meter unter der Erdoberfläche über 400°C beträgt, entsteht eine explosionsartig emporschießende Dampffontäne.

Unser sympathischer Chauffeur Romeo fährt uns anschliessend auf schmalen abenteuerlichen Straßen durch den atemberaubenden Naturpark – und es wird ganz ruhig, wenn alle durch die Fenster in offene Krater, auf riesige Aschefelder, in gigantische Lavahöhlen und auf bizarr erkaltete Felsformationen und offene Felsmünder blicken. Von dem 350 Meter hoch gelegenen Montaña Rajada erhält man einen Überblick über den größten Teil des Timanfaya-Nationalparks.

El Golfo unser nächstes Ziel, eine Bucht im Süd Westen der Insel! Wild schäumender Atlantik. Eine Stunde Aufenthalt, für Grottenbesuch, Badeplausch oder Restaurantbesuch! Als erstmalige Mitreisende fragen wir uns noch immer, wann fängt eine Stunde an und wie lange dauert eine Stunde?

Danke, Jörg und Adrian, dies war ein weiterer Tag mit vielen Höhepunkten, die unvergesslich bleiben……… und wir nicht einfach so abhacken!

Esther und Albert

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