08-01 Lac de Tanay

Montag, 1. August 2011, Châlet Neuf – Lac de Tanay

Wir haben eine ruhige Nacht im Massenlager im Châlet Neuf verbracht. Ein strahlender Tag ist angebrochen – vorbei ist es mit den aufsteigenden Wolken und  ihrer Feuchtigkeit. Das Morgenessen findet um 7.30 statt. Heute gibt es kein grosszügiges Morgenbuffet wie gestern in Vaillime. Um 8.30 ist die Gruppe bereit zum Abmarsch. Adrian hat unsere Marschroute kurzfristig geändert und so wandern wir in Richtung Norden vorbei an der Alp Conche mit dem Seelein le Goillet und steigen über Weiden hinauf zum Morclan, einen ersten Grasspitz und dann auf den Col de la Folière 1912m, einem zweiten Grasspitz und dann über einen Grat hinauf zum Pte. des Ombrieux.
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Wir haben eine wunderschöne Aussicht nach Süden auf den Grand Combin, die Dents du Midi und das Montblanc Massiv. Wir bleiben auf dem Grat, geniessen die Blumenpracht und gelangen dann über die Chaux Longue unterhalb des Tour de Don zur Tête du Tronchet 1895m. Diesen Punkt kann man auch mit einem Sessellift erreichen. Auf dem Col de Croix halten wir eine Rast. Von hier aus haben wir eine gute Sicht auf die Cornettes de Bise, Chambairy, Mont Gardy, Les Jumelles und den Grammont, den wir dann morgen besteigen werden.
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Zu diesem Zeitpunkt wissen wir das aber noch nicht und auch Adrian hat wahrscheinlich noch keine neuen Routenpläne gemacht. Er hat genügend zu tun, uns auf den richtigen Wegen hinunter zum Pas de Croix (teilweise etwas steil und rutschig nach den Regenfällen) zu le Croix, wo wir einen Brunnen finden und dann auf kleinen Pfaden hinüber nach Recon zu bringen. Es braucht  dazu etwas Kartenstudium. Wir müssen kurz auf einem Strässchen gehen hoch oberhalb von Torgon, ein Ort der nicht vielversprechend aussieht und dann gelangen wir auf die Alp Dravers. Hier schalten wir einen Halt ein und werden von einer neugierigen oder eher durstigen Kuhherde etwas aus dem Konzept gebracht. Aber nicht alle lassen sich von den Kühen beeindrucken. Diese Wanderer geniessen den Halt in schöner Umgebung. Es folgt dann eine schöne Traverse in einem grünen Steilhang mit vielen schönen Blumen. Wir stossen dann auf den Fahrweg, der von Torgon hinaufführt und uns weiter hinauf in eine Art Hochtal bringt, das als Savalène bekannt ist. Nochmals geht es in Kehren hinauf einen kleinen Pass, wo wieder ein Trinkhalt fällig ist. Dann geht es im kühlen Wald etwa dreihundert Meter hinunter in ein Tal. Hier unten verabschieden wir uns von Karoline, die wieder nachhause fahren muss.
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Eigentlich sind wir alle schon recht müde aber wir haben nochmals einen Aufstieg vor uns. Ich mache mich mit einer kleine Vorhut auf den Weg ins Tal hinein,um dann bei Plan de l’Ortie auf den Pfad hinauf zum Col den Tanay zu stossen. Weiter oben gibt es dann einige Unsicherheiten  inbezug auf den richtigen Weg. Bruni und Margrit befinden sich bald im grünen Steilhang und müssen sich durch hohes Gras wieder hinauf auf den Bergweg kämpfen, wo Regina und ich sie erwarten. Offensichtlich ist es der Nachhut nicht anders ergangen. Bald tauchen wir in den Bergwald ein und der Weg führt durch steiles, abschüssiges Gelände, das einige Sorgfalt erfordert. Schliesslich sind auch diese Passagen hinter uns und wir befinden uns auf der Betonstrasse, die uns die letzten Höhenmeter hinauf auf den Col de Tanay bringen.
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Müde und erleichtert setzen wir uns auf die Baumstämme und warten auf die Nachkommenden. Es ist bereits 17.30 und wir sind seit 8.30 unterwegs! Noch sind wir nicht am Lac Tanay,der sich erst nach einem kurzen Marsch das Strässchen hinab in seiner Pracht offenbart. Leider liegt der See im Schatten. Zielsicher finden wir unsere Unterkunft, l’Auberge-Refuge La Vouivre, ein kleines Chalet geschmückt mit Blumen und vielen Fähnchen, sowohl Schweizer wie Walliser und bunten sog. nepalesischen Gebetsfahnen.
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Vor dem Haus stehen einladend Holztische, an welchen sich viele bald niederlassen, um einen wohlverdienten Apéritiv zu genehmigen. Vorher gilt es aber noch das Lager und für wenige- eine Kammer zu beziehen. Fast jeder findet ein Bett und macht es bereit für die Nacht. Eine Dusche ist auch vorhanden – es bildet sich davor aber eine lange Schlange.Es bietet sich eine Alternative zur heissen Dusche an: der kühle Lac Tanay. Albi, Annemarie, Annamaria und ich machen uns auf den Weg zum malerischen Bergsee und finden einen netten Platz, um mit viel Mut in die kalten Fluten einzutauchen. Später gesellt sich auch noch Herbert zu uns. Wir fühlen uns völlig erfrischt und auch innerlich aufgeheizt. Wo ist wohl Adrian geblieben? Er hat einen See verpasst! Nach dem Baden scheint wieder neckisch die Sonne und verzaubert den Lac Tanay. Dies ist ein Anlass, um noch etliche Fotos zu machen.
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Das Nachtmahl am 1. August, dem Nationalfeiertag  besteht aus einem Fondue, das uns gut schmeckt. Dazu wird ein Weisser, Johannisberger getrunken. Etliche trinken auch noch ein Gläschen Kirsch dazu. Wir sind rundum zufrieden mit dem Nachtessen, der guten Gesellschaft und unserer heutigen Leistung.Noch ist der Tag nicht zuende. Draussen lodert auf einer Wiese nebenan das grosse 1. Augustfeuer, das nicht sehr viele Leute bestaunen. Es wir Feuerwerk gezündet und unsere Gruppe singt sogar die erste Strophe der Nationalhymme. Er werden Getränke ausgeschenkt, um auf den Geburtstag der Schweiz anzustossen und / oder den Durst zu löschen, den ein Fondue verursacht.Nachdem das Feuer fast niedergebrannt ist, verschwinden wir im Massenlager und tauchen in den wohlverdienten Schlaf ein.

Morgen haben wir auch noch einiges vor.

Dies war ein sehr schöner aber auch anstrengender Tag.

Marianne

Tagesdaten: gesamte Dauer: 9 h 24 min, gesamte Rastzeit: 2 h 05 min, gesamte Marschzeit: 7 h 19 min, Streckenlänge: 18.9 km, Aufstieg: 1041 m, Abstieg: 1320 m

 

2011-08-01-00

 

Hiking in Switzerland and around the world