08-02 Col de Louvie

Col de Prafleuri
Col de Prafleuri

 

Samstag 02. August, Cabane de Prafleuri – Col de Prafleuri – Col de Louvie – Cabane de Louvie

Die Befürchtungen über das Wetter, die sich aus dem Regen am Vorabend entwickelt hatten, sind zum Glück nicht eingetroffen. Ganz im Gegenteil. Ein wolkenloser blauer Himmel wölbte sich bei Tagesanbruch über dem Talkessel der Cabane de Prafleuri. Pünktlich um 7.08 marschierte die gut gelaunte Gruppe von der Hütte ab. Die Bäche, die am Abend vorher mit grossem Geräusch reichlich Wasser vom Glacier de Prafleuri herunter gespült hatten, waren heute morgen praktisch versiegt. Zuerst gings ein paar Meter hinunter auf den grossen Schuttboden des Tals und auf der andern Seite wieder hinauf.Oben am Horizont konnten wir das Schnee- und Eisfeld auf dem Pass Prafleuri entdecken. Manch einer dachte, wie wir den Aufstieg wohl schaffen würden. Aber zum Glück bog dann der Weg nach rechts ab und stieg über Grashalden in die Höhe.  image001_r4
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 dscn2623_r4 Nach etwa einer Stunde erblickten wir plötzlich eine Herde Steinböcke, die aus etwa einem halben Dutzend Tieren bestand. Sie liessen sich durch uns nicht stören und es wurde ausgiebig fotografiert. Nach etwa 1 ½ Stunden seit dem Abmarsch von der Hütte war der Pass erreicht. Ein allgemein ausgerufenes  „wie schön“beschreibt am besten den Ausblick. Nach Norden standen vor unseren Augen die Diablerets und der Grand Muveran, nach Westen folgten dann der Mont Fort und anschliessend der Mont Blanc und die vorgelagerte Bergkette.Gegen Süden versperrte zunächst die Rosablanche die Sicht, aber weiter östlich schlossen sich Mont Blanc de Cheillon und Pigne d’Arolla an. In der Ferne konnten wir unsern zweiten Pass des Tages, den Col de Louvie, erkennen. Weit und breit kein Wölkchen, und es war absolut windstill. Klar, dass die Kameras „heiss  liefen“.
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Nach ausgiebiger Rast stiegen wir über grosses Geröll auf der andern Seite des Passes ab und querten das ganze Schuttgebiet. Anschliessend folgte ein Aufstieg über steile Felsen. Nun folgte eine unübersichtliche Hochfläche, die wir aber dank der guten Markierung problemlos durchquerten. Da wir gut vorankamen, legten wir hier eine gut bemessene Trinkpause ein. Wir versuchten, in der Ferne die Wegmarken für den Aufstieg zum Col de Louvie zu finden. Adrian hat mich gebeten, für mein GPS-Gerät ein paar „Waypoints“ für diese Route zu bestimmen, für den Fall, dass wir vom Nebel überrascht würden. Wie sich nun gezeigt hat, wurde der Weg gerade in dieser Gegend neu gelegt, so dass die markierte Route jetzt neu nördlich eines grösseren Sees vorbeiführt, im Gegensatz zur Route, die auf der 1:25’000er-Karte eingezeichnet ist, und die ich als Grundlage für die Waypoints verwendet habe. Den Bach, der aus jenem See herausfliesst, konnten wir auf Steinblöcken überqueren.
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Der Anstieg zum Col de Louvie war im oberen Teil recht steil und führte auch über ein zum Glück aufgeweichtes Schneefeld. Bei einer Mittagsrast von 1 Stund 20 min genossen wir die Gegend und ganz speziell die Aussicht auf den Grand Combin. Drei Unermüdliche stiegen noch auf einen kleinen Gipfel über dem Pass. Die Devise beim Abmarsch lautete: beim nächsten Wegweiser nicht zur Hütte absteigen, sondern bis zum Col Termin weiter laufen. Der Weg führte auf und ab einem steilen Hang entlang. An einem schönen Aussichtspunkt auf den Lac de Louvie und die gleichnamige Hütte legten wir eine viertelstündige Rast ein.Gerade als wir an der Abzweigung zur Hütte ankamen, zog vom Col Termin her dichter Nebel auf. Und so entschlossen wir uns dann doch, direkt zur Hütte abzusteigen. Nach einer abermaligen Rast kurz vor dem See kamen wir schliesslich um halb fünf bei der Cabane de Louvie an.  image029_r4
Sie war mit ihren 54 Plätzen voll ausgebucht. Die Infrastruktur der Hütte ist für so viele Gäste eher dürftig. Da es am Abend des 1. August stark geregnet hatte, wurde hier die 1. August-Feier mit Feuer von Holzpaletten, Feuerwerk und Glühwein (aber ohne Reden) heute Abend nachgeholt.   Eckdaten:gesamte Dauer: 9 h 18 min, gesamte Rastzeit: 2 h 59 min, gesamte Marschzeit: 6 h 19 min, Streckenlänge: 11.9 km, Aufstieg: 841 m, Abstieg:1223 m                    Hanspeter Sauter

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