05-01 Valldemossa

30.April, Valldemossa, Reitweg Erzherzog Ludwig Salvator

08:45 h, der Bus nimmt uns samt Gepäck beim Hotel Coronado in CalaFornells auf; der verletzten Vreni wird der für Behinderte vorgesehene Platz zugewiesen, noch kann sie nicht zurück nach Basel fliegen, der Gips um ihren gebrochenen Ellenbogen muss 48 Std. lang trocknen. Erst in der Nacht von Freitag auf Samstag wird sie endlich in der USB operiert. Den Unfall hatte sie montags und nur dank guter Produkte der Basler Pharmaunternehmen hält sie die grossen Schmerzen aus.Ein Abstecher in einen Supermarkt erlaubt noch das Auffüllen fehlender Nahrungsmittel für die bevorstehende Wanderung.

Beginn der Wanderung bei 400 m durch den beeindruckenden Steineichenwald in der Nähe von Valldemossa, im Zentrum der Sierra de Tramuntana. Beim ersten Joch erfolgt ein kurzer Halt und Fernando empfiehlt wie immer: bisseli trinken, gut atmen (= durchatmen).

Weiter geht es über kleine Leitern zur Überwindung der Mauern zwischen den div. Grundstücken.

Auf 766 m gibt den zweiten Halt und das Vergnügen, von dort wieder das uns bereits bekannte Matterhorn von Mallorca, den Galatzo, zu sehen.

Österreichs Erzherzog Ludwig Salvator kaufte vor dem 1. Weltkrieg das riesige Terrain mit Meeranstoss in dem wir heute wandern. Auf der Hochebene stossen wir auf den Reitweg seiner Hoheit, doch entspricht der Weg nicht des Wortes Bedeutung; mei, war das eine Enttäuschung! Von einem Reitweg war da nicht zu sehen, wohl aber bot sich uns ein traumhaftes Panorama. Der Erzherzog war im Herzen ein Hippie und erlaubte die freie Benutzung seines Geländes. Eine Jugendherberge hatte er dort bauen lassen wo man 3 Tage kostenlos wohnen konnte und unter seiner Ägide wurde das erste Sachbuch über Mallorca verfasst.

Wir erreichen das Ziel der Tageswanderung: Valldemossa,ein malerischer Ort wo einst der damals schwindsüchtige Frédéric Chopin und seine Geliebte, George Sand, im ehemaligen Kloster, einer Kartause, den Winter 1838 verlebten. Sie waren vielleicht die ersten Touristen auf Mallorca und den Mallorquinern in Valldemossa absolut unsympathisch. George Sand, 6 Jahre älter als Chopin, trug Hosen, rauchte Zigarren und Pfeife, ein Unding in Umfeld fern ab von Paris. Der Winter im Valldemossa war nass und kalt, dennoch schrieb Chopin dort einige seiner schönsten Werke, u.a. das Regentropfen Prelude. Die Beziehung von Chopin und Sand endete 1847. Sand starb 1876, Chopin, er war Pole, 1892. Sein Herz kehrte heim nach Warschau. Nach dem Tode entnommen und in französischem Cognac gebadet brachte es seine Schwester Ludowika nach Warschau, wie vom Bruder gewünscht. Es ruht dort in einer Säule der Herzjesuskirche.

Zurück in die Gegenwart erreichen wir gegen 17 h das Hotel Marina in Port de Soller, gleich beim Hafen, wo wir für weitere 4 Nächte Gäste sein werden.

Anne

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