05-10 Es Trenc, Epilog

10.Mai, Es Trenc, Epilog

Es blieb nur noch den der letzte Tag, ein sogenannter freier Tag. Eigentlich sind alle Tage frei gewesen. Es war immer möglich eine Wanderung aus zu lassen um einen Ruhetag zu haben oder einen anderen Ausflug zu machen. Viele Leute, auch ich, haben mindestens einmal von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, weil die Wanderungen teilweise für manche von uns doch recht streng waren. Leider gab es Teilnehmer die aus gesundheitlichen Gründen gezwungen waren auf mehrere Wanderungen zu verzichten.

Wir hatten schon am Vortag Fernando, unseren Wanderführer, gebührend verabschiedet, weil er gleich nach Menorca fahren wollte, um dort eine neue Wandergruppe zu übernehmen. Leider konnten wir deswegen kein Abschiedsabendessen mit ihm gestalten, obwohl ich für eine passende Sitzordnung im Speisesaal des Hotels gesorgt hatte. Er hatte alle Wanderungen sehr kompetent geleitet und uns dabei mit seinen grossen Kenntnissen über Land und Leute unterhalten. So waren alle begeistert, besonders die weiblichen Teilnehmerinnen, und sie hatten den Wunsch ihn bei zukünftigen Wanderferien als Leiter zu haben. Er ist Spanier nicht von Mallorca aber von La Mancha und er sprach ein lustiges Deutsch. Manchmal ging es umhängende ‘Schotten’ oder um eine ‘Tanke-stelle’ als Orientierungspunkt.

Was war dann noch zu machen als wir auf uns alleine gestellt waren. Im Programm wurde ein Bootsausflug auf die unter Naturschutz stehende Insel Cabrera vorgeschlagen.

Die Bootsfahrt hin und her wurde aber zu hektisch gefunden und man wollte einen gemütlicheren Tag zum Ausklang verbringen. Trotzdem sind manche Leute schon früh auf den Beinen gewesen und haben noch vor dem Frühstuck den Promenadenweg um Colonia de San Jordi im Eiltempo hinter sich gebracht. Nachher gab es eine vom Hotel angebotene Streching-Stunde die Zuspruch gefunden hatte.

Es war ein sehr schöner Tag. Vielleich der wärmste der ganzen Ferien, ideales Badewetter also. Aber wir sportliche Leute müssen zuerst immer aktiv unterwegs sein. Wir hatten bisher nicht sehr viel Zeit die Umgebung des Hotels zu erforschen und ich hatte von einem kleinen privaten Naturschutzgebiet mit Wanderwegen hinter dem langen Sandstrand Es Trenc gehört. 13 Leute wollten mitkommen und jeder musste zuerst eine gratis Bewilligungskarte von der Hotel Reception holen. Die Zweistündige Wanderung durch Pinienwald mit grossen sandigen Lichtungen hat sich gelohnt und war genau das Richtige für uns. Dreimal haben wir kleine Schildkröten entdeckt. Von unserem leicht erhöhten Pausenplatz hatten wir Sicht auf die Salinen und das Meer.

Dann zurück zum Strand und ab ins Wasser! Aber nicht zu schnell! Am Vortag hatten 2 von unseren Damen schmerzhaft brennende Stiche von Quallen bekommen. Es hiess, es gibt keine an diesem Tag und ich war schon einmal schwimmen, aber beim zweiten Mal wurden wir auf welche hingewiesen. Schade, kein Schwimmen mehr, aber schön am Strand war es sowieso und es bildete einen schönen Abschluss der Ferien.

Mallorca war die letzte grosse Mittelmeerinsel, die wir nicht besucht hatten. Ich hatte lange gezögert es als Wanderziel zu nehmen weil es, wie am Anfang schon erwähnt, einen schlechten Ruf als Massentourismus-Insel hat und ich dachte auch, dass viele von uns sie schon besucht hatten. Sie war mir nicht unbekannt, weil ich schon vor 50 Jahre dort war und ich besuchte sie noch einmal 40 Jahre später. Das waren aber keine Wanderferien und ich habe es erst vorletztes Jahr ernsthaft erwandert. Obwohl Mallorca sich nicht mit Korsika oder Kreta messen kann ist es dort doch recht gebirgig und die Wanderungen sind zum Teil anspruchsvoll. Meine Bedenken wegen dem Tourismus haben sich nicht bewahrheitet und wir sind höchstens in Palma mit den Massen konfrontiert gewesen.

Ich glaube, ich kann sagen, dass, abgesehen von dem Unfall einer Teilnehmerin, die Wanderferien sehr gut gelaufen sind. Die Hotels waren ausgezeichnet, der Wanderleiter musterhaft und die Wanderungen eindrücklich.

Ich gebe hier die schönen Worte einer der Teilnehmer wieder:

‘Ich möchte Dir noch ganz herzlich danken für diese schöne Wanderwoche. Es waren wirklich alles sehr schöne Wanderungen. Ich war letztes Jahr im Oktober auch dort, doch es waren nur zwei Wanderungen gleich. Jetzt war es auch viel schöner, weil viel mehr Blumen blühten. Aber auch die Wanderungen selbst führten durch schönere und interessantere Gebiete als im Herbst. Auch die Tage in Süden der Insel habe ich toll gefunden. Es war eine ideale Ergänzung zum anderen.’

Es bleibt mir nur noch Euch alle zu danken für Eure Teilnahme und das damit geschenkte Vertrauen in mich. Unser Leistungsniveau variierte stark, aber ich glaube, wir haben es geschafft, für fast alle Teilnehmer spannende und erholsame Ferien gemeinsam zu verbringen. Den wenigen Ausnahmen wünsche ich weiterhin gute Besserung und hoffe, dass sie bald wieder wandern können. Ich hoffe auch, Euch bei künftigen Wanderferien wieder anzutreffen, vielleicht einmal mit Fernando.

Adrian

Hiking in Switzerland and around the world