Einführung

Einführung und Zusammenfassung

Die Wanderkreuzfahrt in Kroatien in 2011 war ein grosser Erfolg und einige Teilnehmer haben eine weitere Wanderkreuzfahrt gewünscht. Ich hatte auch schon damals ein interessantes Schiff, das von Dubrovnik aus segelt, besichtigt. Die südlichsten Dalmatischen Inseln sind etwas klein zum Wandern, aber das Schiff fährt auch nach Montenegro in die berühmte Bucht von Kotor, den südlichsten Fijord Europas. Ich machte eine Reise mit dem Schiff dorthin im Juni 2012 und konnte, nachdem ich das Schiff in Perast verlassen hatte, drei Tage lang um die eindrückliche Bucht wandern. Dabei hatte ich Hilfe von einem jungen lokalen Wanderleiter namens Vlakto, dessen kleine Firma Zalaz http://www.zalaz.me/ ich im Internet gefunden hatte. Wir haben uns gleich gut verstanden und entschieden, zusammen eine Wanderreise im folgenden Jahr durchzuführen.
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Montenegro ist ein kleines Land. Gerade einmal 176 km beträgt die Entfernung zwischen dem westlichsten und dem östlichsten Punkt, nur 200 km liegen zwischen Nord- und Südspitze; aber es birgt einen Vielfalt von Landschaften und kann durchaus als Bergsteigerparadies bezeichnet werden. Die Karstgebirge entlang der Küsten locken mit ihren Gipfeln, Tälern, Schluchten und Höhlen und zwischen Herceg Novi und Kotor schmiegt sich der einzige Fjord des Mittelmeers an die fast senkrecht aufsteigenden Bergwände. Aber das Land der schwarzen Berge (Crna Gora) würde seinen Namen nicht verdienen, gäbe es im Norden nicht erhabene Gebirge. Vor allem in den Nationalparks Durmitor und Biogradska Gora finden Wanderer wunderschöne Reviere, die sie meist ganz für sich alleine haben. Es gibt einige Gipfel mit permanenten Schnee in Durmitor und in Komovi, die bis zu knapp 2500 Meter hoch sind. Solche Gipfel werden wir im Mai nicht besteigen können, aber wir werden trotzdem lohnende Ziele für unsere Wanderungen finden.
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So habe ich für unsere Montenegro Reise geworben, nicht ahnend wieviel Schnee wir sehen und erleben würden. Die ersten drei Tage liefen wie geplant mit Wanderungen durch die Gebirge im Küstenbereich mit herrlichen Ausblicken auf die blaue Adria und die Bucht von Kotor. Zuerst ging es auf die Pestingrad Klippe mit ihrem atemberaubenden Blick auf das 1000m tiefer liegende Weltkulturerbe, die Stadt Kotor. Dann entlang der Halbinsel Vrmac mitten in der Bucht mit anschliessender Bootsfahrt zur alten Handels-stadt Perast. Das verfallene San.Andreas Schloss auf 700m war unser letztes Ziel in der Bucht von Kotor. Als wir die Küstenregione verliessen, um die alpinen Gebiete im montenegrinischen Binnenland kennen zu lernen änderte sich das Wetter schlagartig. Auf der Fahrt durch den Piva Canyon erlebten wir Dauerregen und unser Programm schrumpfte auf den Besuch von zwei Restaurants und einen doch sehr eindrücklichen orthodoxen Kloster. Der Regen setzte sich am nächsten Tag ununterbrochen fort und ein Restaurant Besuch bildete wiederum den Höhepunkt des Tages.
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Die Wanderung oder gar Riverrafting in der berühmten Tara Schlucht fiel buchstäblich ins Wasser. Bei unserer Ankunft im Zabljak auf 1400m im Durmitor Gebirge zeigte sich ein winterliches Bild. Grosse Schneefelder lagen um das Dorf und wo man die wolken-verhangenen Berge sehen konnte, waren sie schnnebedeckt.
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Am nächten Morgen erhaschten wir doch ein Paar Sonnenstrahlen bei einer kurzen Wanderung zum Rand der Tara Schlucht; aber am Nachmittag auf dem Weg zum Crno Jezero (Schwarze See) setzte der Regen wieder ein und dauerte bis in den folgende Tag hinein als wir auf dem Fahrt nach Kolasin waren, wo wir drei Tage verbringen würden. Zuerst wurde eine Wanderung in das Komovi Gebirge durchgeführt weil es etwas tiefer lag, aber trotz anfänglichen hoffnungsvollen Verhältnissen gerieten wir in ein Schneetreiben. Die leicht besseren Prognosen am nächsten Tag haben sich nicht bewahrheitet und wir mussten bei knapp 2000m auf dem Kljuc Gebirge umkehren. Die Jeeps konnten uns aber um den Berg herum fahren zu unserem währschaften Mittagessen in einer verschneiten Hütte im Camp Katun Vranak. Trotz etwas Heizung war es kalt und ich war nur froh, dass ich mich gegen eine Uebernachtung dort entschieden hatte.
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Ein Fahrt durch die Moraca Schlucht mit einem Besuch des gleichnamigen Klosters brachte uns in tiefere Lagen und wir konnten bei Sonnenschein zur engen Mrtvica Schlucht wandern. Nach mehreren Tagen Winter genossen wir die Blumen und Kleintiere wieder. Die Uebernachtung fand im Virpazar am Ufer des grossen Skadarsees statt. Wir wurden von einem schönem Sonnenaufgang begrüsst und freuten uns auf die Besteigung des fast 1600 Meter hohen Rumija. Genau zwischen Meer und Skadarsee gelegen, bietet er wohl einen der spektakulärsten Aussichtspunkte der gesamten Küste. Dazu ist es einsam und wild und endet an der sehr sehenswerten Stadt Stari Bar. Es lief alles wie geplant, nur die Aussicht war etwas dunstig.
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Der letzte Aufhaltsort war Petrovac, ein kleiner Ferienort an der Südküste, wo wir den Luxus eines 4-Stern Hotels geniessen konnten. Am Anfang in den Altstädten von Kotor und Perast hatten wir nur Apartments und die Zimmerverteilung gestaltete sich sehr zeitraubend weil sie weit gestreut waren. Im Laufe der Ferien aber gab es eine immer steigende Qualität der Unterkünfte. Leider hatten wir schon wieder Regen am ersten morgen im Petrovac aber es stand sowieso zuerst ein Museumsbesuch im Programm. Der Palast des letzten Königs von Montenegro in den früheren Hauptstadt Cetinje ist vor allem wegen seiner fast vollständig erhaltenenen Innenausstattung sehenswert. Die geplante Wanderung wurde durch eine längere Kaffeepause ersetzt, aber als wir mit dem Bus an Skadarsee ankamen, schien schon wieder die Sonne. Nach einem Seeforellen-Mittagessen erlebten wir einen unvergesslichen mehrstündigen Ausflug auf dem See. Die langsam sinkende Sonne beleuchtete Wasser, Wolken und die umliegende Berge in einem herrlichen Licht.
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Meine Hoffnung, am allerletztem Tag selber eine schöne Wanderung mit Aussicht über der Küste zu leiten, wurde nicht erfüllt. Obwohl es an der Küste passabel war, gab es auf 1300m nur Nebel, Sturm und Regen. Wir flüchteten nach Budva, dem grössten Touristenort in Montenegro und konnten dort doch am schönem Sandstrand baden. Der Teil der Gruppe, der von vornherein entschieden hatte, nach Ulcinj, einer orientalisch angehauchten Stadt nahe der albanischen Grenze zu fahren, hat es richtig gemacht.
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Ein letzter Schwum, ein Apero am Meer und ein feines Essen in unserem Luxus Hotel rundeten die Ferien ab. Es blieb nur noch der Abflug direkt nach Zürich vom Podgorica Flughafen, wo uns ein letzter Regenguss nicht erspart blieb.
 image037_r3 Im grossen und ganzem sind die Montenegro Ferien gut verlaufen trotz schrecklichen Wetter. Wir erlebten Schneefall und heisse Strände am gleichem Tag! Wir haben uns entweder durchgeschlagen oder alternative Programme organisiert, wobei ich natürlich sehr stark von Vlatko unterstützt wurde. Er hat mich immer als der ‚senior guide‘ bezeichnet, aber die meisten Arbeit fiel auf ihn, wofür ich ihn sehr dankbar bin.Ich danke allen Teilnehmer/innen für ihrer Kameradschaft und für ihr Durchhaltevermögen. Alle haben der Tour mit Bravour gemeistert. Es folgen einige Wörter von vier Teilnehmerinnen die ihrer Eindrücke wiedergeben.Adrian

Ich danke Dir herzlich für diese etwas nassen, aber nichts desto weniger eindrücklichen Ferien in einem noch reichlich unverdorbenen Land. Ich habe die Ausblicke in die wilde Natur genossen und ein paar wenige Einblicke in die Lebensweise der Bewohner erhaschen dürfen.

Vielen herzlichen Dank für diese spezielle Montenegro-Reise, die unvergessen bleiben wird. Es war trotz des schlechten Wetters interessant und ich habe einen guten Überblick und Eindruck von diesem faszinierenden Land erhalten.

Vielen Dank jedenfalls für die denkwürdige unvergessliche Reise, wobei ganz klar das Wetter eine zu dominante Rolle gespielt hat!

Ich danke dir herzlich für deine Organisation und das häufige Improvisieren, das ja nicht immer einfach war.

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Montenegro
Montenegro

 

Montenegro 2013 18. Mai – 1. Juni

Novartis Sportclub, Leitung: Adrian Wood und Vlatko Bulatović (www.zalaz.me)

GPS-Aufzeichnungen von Hanspeter Sauter und Eric Muller

Datum

Tag

Route

Dauer

Pausen

Marschzeit

Strecke

Aufstieg

Abstieg

18

Sa

Anreise

19

So

Pestingrad Klippe, nur Abstieg nach Kotor

5 h 00

1 h 23 min

3 h 37 min

8.9 km

151 m

1131 m

20

Mo

Vrmac Halbinsel

6 h 14

1 h 24 min

4 h 50 min

13.5 km

739 m

802 m

21

Di

Perast

6 h 40

1 h 45 min

4 h 55 min

14.4 km

245 m

936 m

22

Mi

Transfer nach Camp Jugoslavija

23

Do

Transfer nach Žabljak

24

Fr

Tarablick und Crno Jezero

1 h 35

4 h 03

33 min

1 h 05 min

1 h 02 min

2 h 58 min

2.3 km

9.6 km

138 m

181 m

135 m

176 m

25

Sa

Biogradsko Jezero

1 h 05

0 min

1 h 05 min

3.2 km

57 m

8 m

26

So

Komovi (Ecovillage Štavna)

1 h 43

18 min

1 h 25 min

4.2 km

207 m

145 m

27

Mo

Bjelasica,Wanderung Transfer mit Jeep

2 h 23

1 h 25

16 min

0

2 h 05 min

0

6.2 km

28.3 km

324 m

967 m

523 m

566 m

28

Di

Mrtvica Kanjon

4 h 39

1 h 13 min

3 h 26 min

11.3 km

323 m

315 m

29

Mi

Rumija

7 h 09

1 h 44 min

5 h 25 min

7.0 km

1125 m

614 m

30

Do

Schifffahrt

2 h 42

0

0

27.6 km

0

0

31

Fr

Besichtigung von Budva

1

Sa

Rückreise

 

 

 

 

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