05-05 Masca Schlucht

Montag,5.Mai, Wanderung durch die Masca-Schlucht

Heute Montag steht die Wanderung durch die Masca-Schlucht – Barranco de Masca auf dem Programm, ein „Highlight“ und „Must“ für alle Teneriffa-Wanderer.
Um dem zu erwartenden Andrang von Wanderern etwas auszuweichen, ging es bereits eine Stunde früher als sonst mit dem Bus in Puerto de la Cruz los.
Nach etwa 1,5 Stunden erreichten wir auf einer teilweise kurvenreichen und engen Bergstrasse mit viel „Tiefblick“ unseren Ausgangsort, das Dörfchen Masca (span. Mascara = Maske, Larve; möglicherweise „das versteckte Dorf“ –eventuell ein Fluchtdorf vor den Piraten des 18./19. Jahrhundert). Im Ort (ca. 650 M.ü.M) leben noch etwa 105 Einwohner in ca. 80 Häusern. Auch hier ist die Landflucht der Jugend ein Problem.
Nach einer kurzen Einkehr mit der Möglichkeit zu einem letzten Barraquito (lokale Kaffeespezialität) ging es los in Richtung „Barranco de Masca“; heute unter der Leitung von Jörg. Die ersten paar Hundert Meter marschierten wir auf einem Basaltsträsschen, dann begann der eigentliche, am Anfang sehr steile und teilweise rutschige Wanderweg in die Masca Schlucht.
image001_r3image003_r3Jörg wies uns während dieses Abstieges auf am Stamm angebrannte kanarische Dattelpalmen hin; Opfer des Waldbrandes vom 31.7.-3.8.2007. Bei diesem Brand wurden auch viele Häuser in Masca zerstört, zusammen mit einem grossen Teil der Vegetationsflächen.
Bei diesem Abstieg passierten wir auch ein Schild mit dem Hinweis, dass Katzen zum Schutze der Fauna nicht gefüttert werden sollten. Katzen sah ich keine; die Fauna war, wenn überhaupt, auch nicht überwältigend.
Unten beim wasserführenden Flüsschen angekommen, überquerten wir eine Holzbrücke. Ohne diese Brücke wäre eine grössere Abseilübung angesagt gewesen.
image005_r3image007_r3Der weitere Wegverlauf, bei dem der Bach wiederholt überquert werden musste, erwies sich als recht anspruchsvoll. Eine Teilnehmerin beurteilte ihn mit T3 (anspruchsvolle Bergwanderung gemäss SAC-Wanderskala). Das hiess, dass gleichzeitiges Gehen, Fotografieren und Herumschauen ausdrücklich (Jörg) zu unterlassen war. Es gab immer wieder recht ausgesetzte Stellen, sowie einzelne Abbrüche, welche unter Zuhilfenahme der Hände überwunden werden mussten. Links und rechts stiegen mehr oder weniger
senkrechte Basaltwände bis zu 900 Meter in die Höhe (Roque de Masca; 911 M.ü.M.) Man fühlte sich etwas an den Grand Canyon erinnert. Zwischendurch hielten wir immer wieder an und Jörg erläuterte die botanischen und geologischen Besonderheiten der Masca-Schlucht.
image009_r3image011_r3Imposant und beeindruckend war auch eine Wasserleitung, welche durch Felswände und Tunnels nach Los Gigantes führt. Diese Leitung war zum Teil Hunderte von Metern über dem Schluchtengrund aus den teilweise senkrechten Felswänden herausgeschlagen worden. Man kann da durchaus von einer „Supersuone“ reden.
image013_r3image015_r3Nach einem letzten Steilabbruch wichen die Felswände etwas zurück und gaben den Blick auf das Meer frei. Wir hatten nach etwas mehr als 4 Stunden (inkl. Marschhalte und Mittagessen) unser Ziel, die „Playa de Masca“, erreicht.
Leider blieb keine Zeit mehr zum Baden, da wir nach einer kurzen Rast von einem Schiff abgeholt wurden, das uns nach Los Gigantes bringen sollte. Zuerst ging es aber in die entgegengesetzte Richtung, wo wir hofften Wale und Delfine beobachten zu können. Zuerst sichteten wir einen Wal, von dem wir allerdings nur kurz den Rücken zu Gesicht bekamen. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um einen Brydewal, die ganzjährig gemässigte und tropische Gewässer bevorzugen.
image017_r3Kurz darauf tauchte eine Delfin-Familie (Grosser Tümmler) auf, welche uns während längerer Zeit begleitete. Wir konnten die Tiere sehr gut beobachten, da sie immer wieder mit ihren typischen Sprüngen in nächster Nähe des Schiffes aus dem Meer herausschossen.
Nach diesem beeindruckenden Intermezzo ging es Richtung Osten nach Los Gigantes. Dort erwartete uns der Bus, der uns zu unserem Hotel nach Puerto de la Cruz zurückbrachte.
Ein schöner und ereignisreicher Tag war für uns Geschichte. Beat Renz

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