08-01 Locarno

Von der Leventina ins Maggiatal und ins Onsernone Tal, 1. – 5.August 2014
Erste Tag und Zusammenfassung

Geplant war eine Bergwan¬derung von der Valle Leventina durch die Valle Maggia ins Valle Onsernone mit einer Ueberschreitung des Passo Sassello und Passo della Garina und eine Besteigung des Pilone. Bademöglichkeit wurde angeboten und Kaltwasserfestigkeit verlangt. Die ganze Wanderung sollte sogar 5 Tage dauern mit der Möglichkeit nach 4 Tagen abzubrechen. Es kam etwas anders heraus. Die Wetterprognose für den zweiten Tag war eindeutig schlecht, aber diejenige für den ersten Tag gab es ein bisschen Hoffnung, dass es mindestens am Vormittag gut sein könnte.
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Alledings als wir in Airolo eintrafen, regnete es in Strömen und dichte Wolken hingen bis ins Dorf hinunter. An eine Besteigung des 2336m hohen Passo Sasselo war nicht zu denken. Es blieb uns nichts anderes übrig als auf den nächsten Zug zu warten und weiter nach Locarno zu fahren. Von dort gab es Busse nach Fusio im obersten Maggiatal wo unsere erste Unterkunft lag. Unten in Locarno war das Wetter besser und es regnete nicht mehr. Die meisten von uns beschlossen, eine Wanderung durch der Stadt und weiter auf einem Wanderweg oberhalb des Lago Maggiore nach Ponte Brolla zu laufen. Dort konnten wir in den Bus ins Maggiatal steigen. Die Wanderung hat fast 3 Stunden gedauert und zeigte schöne Aussichten auf Ascona und den See.
image005_r3Im Restaurant oberhalb der Ponte Brolla Schlucht konnten wir uns sogar in der Sonne stärken für die einstündige Fahrt nach Fusio, wo es aber ähnlich aussah wie am morgen im Airolo. Es regnete nicht mehr, aber es hatte auch dort früher heftig geregnet. Wir bezogen unsere Plätze im Lager unter dem Dach, wo man aufpassen musste, nicht den Kopf anzuschlagen. Wir mussten mit zwei Duschen zurecht kommen. Nachher gab es genug Zeit, draussen auf der Terasse ein Bier zu geniessen, bevor wir Platz nahmen im schönem Restaurant für ein tolles Essen. Der Tag war halb gerettet.
Das schlechte Wetter dauerte noch zwei Tage, so dass die Tätigkeiten neben dem Wandern interessanter waren als die Wanderungen selbst. Einer der Teilnehmer kannte Hilfsprojekte im Dorf Brontallo und wir nutzten die Gelegenheit, dieses Dorf zu besuchen um einiges über die Projekte zu erfahren. Es war auch interessant über neu restaurierte Wege ins Nebendorf Menzonio und auf anderem Weg zurück zu laufen. Der letzte Abschnitt von Maggiatal nach Cavergno konnten wir auch zu Fuss bestreiten.

image009_r3image007_r3Unsere Hoffnungen auf besseres Wetter am dritten Tag wurden leider nicht erfüllt. Es fing ohne Regen an, aber den grössten Teil des steilen Aufstiegs zum Passo della Garina mussten wir in strömenden Regen absolvieren. Vorgesehen war ein Besuch bei Philipp Schätti in seinem Rustico oberhalb von Loco. Als wir aber oben auf der Passhohe ankamen, wollte etwa die Hälfte der Leute direkt hinunter zu unserer Unterkunft eilen, um sich zu trocknen. Sie haben etwas verpasst! Als die Gruppe der Unentwegten beim Rustico von Phillippe ankamen, kam endlich die Sonne hervor und wir konnten unseren Aufenhalt sehr geniessen. Vielen Dank Philippe für Deine Gastfreundlichkeit.

image011_r3image013_r3Der Abstieg nach Loco, wo wir im einmaligem Palazzo Armoncini (Tessinerklanghaus) unterbracht waren ging schnell. Wir waren schon einmal in diesem Palazzo wo Bardo, der Besitzer, seine orientalische Musik mit Gongs und Obertonsingen macht. Er ist sehr bekannt auf seinem Gebiet und es war wirklich eindrücklich, ein Kostprobe von ihm zu hören.
Am vierten Tag gab es endlich, wie prognostiziert, strahlenden Sonnenschein. Ich hatte uns für die kleine Seilbahn im Vergelettotal auf Alpe Salei angemeldet. Wir wurden erwartet und gleich in mehreren Fahrten hinauf gebracht. Die Wanderung auf den Pilone mit einer kurzen felsigen Einlage verlief problemlos, und wir wurden belohnt mit einer klaren Sicht in alle Richtungen bis zum Monte Rosa. Nach dem Abstieg nach Spruga fuhr die Hälfte der Gruppe, wie geplant, direkt nach Hause. Die anderen stiegen in Loco wieder aus und manche davon stiegen die 200m vom Plazzo Armoncini hinunter zum Fluss um zu baden. Der Isorno führte viel mehr Wasser als gewöhnlich – keine grosse Ueberraschung – und war deswegen kälter, aber wir haben es trotzdem genossen.
image015_r3Die kleine verbliebene Gruppe hatte am letzten Tag ein gemütliches Programm und schönstes Wetter. Am Vormittag eine Wanderung nach Intragna und am Nachmittag Baden im Fluss im Centovalli. Alledings war der steile Abstieg zum Fluss wegen dem vielem Regen der letzten Tage nass und glitschig, so dass grosse Aufmerksamkeit nötig war. Es wurde von einem Teilnehmer als T4 bezeichnet, was aber etwas übertrieben wäre. Es hat sich aber sehr gelohnt, weil das Wasser weniger hoch und viel wärmer als im Isorno war.

Trotz dem vielen Regen war es doch eine gelungene Tour, die mindestens zeitweise von den Teilnehmern sehr genossen wurde. Alle 20 haben versucht, das Beste daraus zu machen. Ich danke ihnen für ihr Durchhaltevermögen und freue mich auf weitere Touren mit ihnen.
Adrian

 

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