05-15 Bocca di Erbaghiolu

15. Mai, Bonifatu 536m – Bocca di Erbaghiolu 1258m – Bocca di Bonassa 1153m -Tuvarelli, 19km. 6 Std. oder Galleria – Tuvarelli (baden).

Ein Tag für Frühaufsteher! Bereits um 7.00 Uhr gab’s Frühstück und um 7.45 war Abmarsch mit Gepäck. Durch die engen holprigen Gassen zogen wir unsere Koffer und Trolleys bis zum Bus. Das Wetter zeigte sich eher von der unfreundlichen Seite: starker Wind, viele Wolken, ein paar vereinzelte Regentropfen. Während der Fahrt zogen kurze aber heftige Regenschauer über das Land und Nebel hüllte die Berggipfel ein.
OLYMPUS DIGITAL CAMERAimage001_r35Dazwischen immer wieder Sonne, wodurch sich wunderbare Regenbogen bildeten. Kurz nach 9.00 h erreichten wir unser Ziel, den Parkplatz des Maison Forestière im Wald von Bonifatu (540 m). Das Gebiet des Cirque de Bonifatu steht unter Naturschutz und ist deshalb nur zu Fuss zugänglich. Der Aufstieg auf dem Fernwanderweg „Tra Mare e Monti“ zur Bocca di Erbaghiolu (1258 m) zog in langen Serpentinen durch eine urwaldartige Landschaft mit stark bemoosten Felsen, vielen Farnen, prächtigen Steineichen und Larico-Kiefern in die Höhe.

Farbtupfer bildeten ganze Beete von Cyclamen (Alpenveilchen) und anderen Blumen.
Nach rund 2,5 Std. erreichten wir die Bocca di Erbaghiolou, wo uns Wind und Nebel zusetzten. Alles Verfügbare wurde angezogen, trotzdem froren wir erbärmlich nach der kurzen Mittagsrast. Gerne marschierten wir weiter auf dem von Wildschweinen teilweise zerstörten Weg zur Bocca di Bonassa (1153 m).

image005_r7Auf diesem Aussichtspunkt blies der Wind nun fast mit Sturmstärke. Marie-Louise’s Regenpelerine blähte sich auf und wir dachten schon, sie würde davonsegeln wie eine Montgolfière! Vor uns sahen wir eine Gruppe Biker, die sich ihre Bikes unter den Arm klemmten und von der sturmgepeitschten Höhe in den Wald flohen. Nach etlichen Kehren wurde uns wieder wärmer, Jacken, Mützen, Handschuhe konnten ausgezogen werden. Der Weg bis zur Bocca di Lucca zog sich der Bergflanke entlang, schmal, steinig und oft fast zugewachsen, dazu herunterhängende Lianen.
image007_r35image009_r35Die Vorstellung, hier radfahren zu müssen, liess mich schaudern … Grandios, endlos und einsam, ohne ein Zeichen von Zivilisation, ist diese Landschaft. Erstaunlicherweise führte unser Weg einige Male über gemauerte Stützen, was doch alte Verbindungswege vermuten lässt.
Nach letztem Halt (im Sonnenschein) auf der Bocca di Lucca kam der Endspurt nach Tuvarelli (96 m), wo unser Bus und die 3 Kurzwanderer warteten. Adrian liess sich aber ein kurzes Bad im Fluss Fango bei 16° Wassertemperatur nicht nehmen!

image011_r35image013_r35Die Fahrt nach Evisa lässt sich nur mit dem Audruck „atemberaubend“ beschreiben. Sobald wir das Fangotal verlassen und die Küste erreicht hatten, verlief die enge und kurvenreiche Strasse hoch über dem Meer und wir genossen phantastische Tiefblicke. Um den Nervenkitzel noch zu steigern, sprangen immer wieder Kälber, Ziegen, später auch kleine Schweinchen über die Strasse. Nicht zu vergessen die tollkühnen einheimischen Autofahrer, die uns in der Mitte der Strasse aus der Kurve entgegenschossen. Patrick, unser Chauffeur, hatte jedoch gute Nerven und liess sich auch bei Kreuzungsmanövern nicht aus der Ruhe bringen. Ueber Curzu und Porto erreichten wir schliesslich um 19.15 unser Hotel in Evisa. Alle waren hungrig und freuten sich auf das Nachtessen um 20.00 h. Die zahlreich streunende Fauna auf der Strasse liess Spekulationen aufkommen, dass an dieser Route die Restaurants – analog zu den Seafood-Lokalen mit ihrem „Catch of the Day“ – ihren Gästen „L’Ecrasé du Jour“ servieren würden. Aber weit gefehlt, es gab Poulet à l’Estragon – und Hühner sind uns auf der Strasse keine begegnet!
Ein langer, anstrengender, aber wunderschöner und erlebnisreicher Tag ging so zu Ende.
Verena

15 Mai, Galeria – Tuvarelli

Patrick fährt die ganze Truppe zum Ausgangspunkt der “Langwanderer”. Es regnet zum Teil ziemlich heftig … ein Wechselbad zwischen Regen und Sonne. So viele schöne kleine farbintensive Regen-bogen habe ich noch nie gesehen. Jetzt wo wir der schnellen Truppe los sind, geht es weiter. Patrick fährt uns nach Galleria (wir besichtigen unterwegs die Cinque-Arcate-Brücke). Er hilft uns sogar den Startpunkt der Wanderung zu finden.
Jetzt wo wir den richtigen Weg “eingefädelt” haben, gibt es kein Zurück mehr. Die Wanderung ist, wie üblich, abwechslungsreich. Es geht nach oben, nach unten und wieder hoch …das unter ständiger Begleitung eines lokalen Führers (eines Hundes). Der Arme eilt uns voraus, wartet, kommnt zurück, um nachzuprüfen, was wohl mit uns passiert ist …. Ab und zu brauchen wir eine Trinkpause … und der Hund auch …
Die Mittagspause im Walde ist sehr spartanisch für das arme Tier; es gibt nicht viel Interessantes zu fressen für “Medor” unseren vierbeinigen Freund.
Kaum Gegenverkehr … stimmt nicht ganz, wir treffen eine Gruppe mit ihren Stahleseln zwar auf dem steinigsten Teil der Wanderung … Es ist einfach toll… zum Teil ganz wilde Natur und kurz danach Ausblick auf die Zivilisation.
Nach der Mittagpause erreichen wir bald die Strasse, der wir eine Zeitlang folgen müssen. Wir überqueren den Ponte Vechju. Der Hund begleitet uns weiter. Kurz bevor wir wieder auf einen Naturpfad abbiegen sollen, kommt Patrick mit dem Bus. Wir widerstehen der Versuchung ganz einfach in den Bus zu steigen und uns talhoch zum Treffpunkt fahren zu lassen.
image015_r35Wir gehen dem Fluss (Fangu) entlang talaufwärts, Felsen und Steinblöcke hat es mehr als genug. Der Weg zieht sich ganz schön in die Länge. Der Hund zeigt deutliche Zeichen von Müdigkeit und wir auch.
Eine Gruppe kommt uns entgegen … dabei erfahren wir, dass wir etwa eine bis anderthalb Stunden vom Tagesziel entfernt sind.
Kurz danach wird unser “Begleiter” entführt. Seine Besitzer holen den Vagabunden zurück.
Kaum zu fassen das Ziel rückt näher. Es geht nur noch darum, die Brücke zu erreichen. Die Trinkpause im Bus … ein Vergnügen !
Dank Adrian gab es ja immer oder fast immer sogenannte “Kurzwanderungen”. In Sachen Felsen, Steinblöcke, Flussüberquerungen, Hängebrücke kamen auch wir Kurzwanderer nicht zu “kurz”. Die Gipfelstürmer hatten sicher die schöneren und grandioseren Aussichten. Wir hatten die Muse die Landschaft und die Gegend zu geniessen.
image017Die Frage trat fast jeden Abend auf: “Gibt es auch eine weniger anstrengende Tour ?” …. Spätestens bis zum nächsten Morgen hatten wir die Auswahl zwischen zwei bis drei Varianten und somit die Qual der Wahl. Wir wurden mit Wegbeschreibungen versorgt… Es konnte einfach nichts schief gehen.
Die Gruppe bestand aus dem harten Kern der Kurzwanderer (darunter ich natürlich) und je nach Tagesform oder Lust und Laune gesellten sich einzelne Langwanderer zu uns.
Dank an ALLE …
Agnes

Hiking in Switzerland and around the world