05-25 Capu Pertusato

25. Mai, Bonifacio – Capu Pertusato 150m – Bonifacio, 3 Std. und / oder baden.

Heute habe ich die Aufgabe oder die Ehre einen Tagesbericht zu schreiben. Das Wanderprogramm lautet Bonifacio – Capu Pertusato 150m über dem Meer -Bonifacio und baden.
Die Stadt Bonifacio an der Südküste Korsika bildet den Ausgangspunkt zu dieser einfachen Küstenwanderung die einen völlig anderen Charakter zeigt als die Touren im Landesinneren. Direkt aus der Altstadt, die 90m hoch über dem Meer thront, führt ein Treppenweg durch die Befestigungsanlage nach Osten. So steht es im Wanderbuch.
Treffpunkt: 9 Uhr vor dem Hotel. Mit etwas Verspätung kam Adrian denn, „you have to confirm your flight“ vielleicht war es auch der Bus! Oder was es sonst noch zu erledigen gab. Jedenfalls sind wir direkt vom Hotel aus, durch die schöne Altstadt von Bonifacio gelaufen, mit einem kurzen Stop, denn Adrian musste noch eine Stärkung einkaufen, ich habe nicht mitbekommen was es war, denn zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich den Bericht schreiben sollte.
Als wir durch das Osttor gingen konnte man noch die Reste einer ehemaligen Zugbrücke sehen. Nach dem Tor, in 12 km Entfernung sah man die Küste von Sardinien. Wir folgten dem Weg, der nach einer schmalen Senke, sogleich wieder anstieg.

image001_r35image003_r35Von nun an hatten die Fotografen viel zu tun, denn die 90 m über dem Meer, auf Kreidefelsen thronende Stadt Bonifacio, zeigte sich in bestem Lichte. Faszinierend sind die gewaltigen Mauern der Festungsanlage. Beängstigend nahe an den Klippen stehen die Häuser der Altstadt. Kaum ein Reisender kann sich dem Charme der südlichsten Stadt Frankreichs entziehen, die mehr als ein Tagesausflug wert ist. Bonifacio war bereits zu den Zeiten Odysseus bekannt. Homer schrieb Lobeshymnen über den Naturhafen, der durch die schroffen Kalkfelsen, in einer geschützten Bucht liegt. Früher war die Stadt und der Hafen gefürchtet und nicht einnehmbar. Wir konnten im Hafen viele stolze, polierte Yachten bestaunen. Der Dreimaster „Southampton“ stach mit seiner Grösse und seinem Prunk besonders ins Auge.

image005_r7Die Wanderung ist im Frühling besonders schön, denn überall blüht die Macchia. Die Zistrosen begleiteten uns auch hier. Hoch über dem Meer wanderten wir an einer Kapelle vorbei. Was uns aber mehr beeindruckte waren die Blicke in die Tiefe. Das Meer konnte man in allen Blautönen bestaunen. Es lag aber noch ca. 80 bis 100m tiefer. Unser Ziel war es eine schöne Badebucht zu finden! Der Weg führte uns noch an einer verfallenen Militäranlage vorbei. Als der Helikopter über unseren Köpfen zur Landung ansetzte, befanden wir uns in der Nähe einer Kontrollstation mit Radaranlage.
image007_r35Sobald die frische Meeresbiese aufhörte, war es recht warm und der Gedanke an eine Abkühlung wurde immer verlockender. Nach knapp 2 Stunden gemütlicher Wanderung, mit vielen Fotostops, hatte das Wasser für einige von uns, eine Grosse Anziehungskraft, sodass der letzte Leuchtturm links liegen gelassen wurde. Nur 6 Unermüdliche, die es nicht lassen konnten, sind noch zum Leuchtturm Pertusato gelaufen. Von dort hatte man einen wunderbaren Einblick in die schöne Badebucht, wo die Abkühlungshungrigen gerade einliefen. Die einen den Schatten suchend, die anderen die Sonne. Hier kam jeder auf seine Rechnung. Auch die Leuchtturmstürmer hatten nun das Bedürfnis auf eine Erfrischung und nahmen teilweise den sehr steilen, direkten Weg nach unten.
Das Wasser war wunderbar, sehr klar, und gut temperiert. Viele hielten es lange im Wasser aus. Ein herrlicher Sandstrand erleichterte den Einstieg und Ausstieg. Jetzt hatten wir Zeit in Hülle und Fülle und konnten uns stärken, schlafen, sonnen, lesen oder spazieren gehen, jeder nach seinen Bedürfnissen. Eine kleine Attraktion waren die dunkelroten Annemonen, die auch die Fotografen anlockten. Jemand versuchte vergeblich seine Naturbadehose zu bräunen. Auch von der Ferne waren die helleren Stellen noch zu erkennen! Der Rückweg war individuell.

image009_r35OLYMPUS DIGITAL CAMERADer nächste Termin war das Abendessen um 19.30 Uhr in der Altstadt von Bonifacio. Adrian hat zum Abschlussessen eingeladen und alle waren pünktlich wie immer. Wir trafen uns in einem ruhigen, kleinen Gässlein, das tatsächlich zu schmal für die Autos war, die sich sonst überall durchdrängten. Es gab ein gutes Essen mit vielen Varianten, fast jeder konnte etwas passendes finden, nur die Getränke, die nicht ganz billig waren, mussten bezahlt werden. Mit einer lautstarken Abschiedsrede meldete sich Adrian zu Word und Vreni Gubler schloss sich mit ihren Dankesworten an und übergab unseren Obolus.
Es waren wunderschöne Ferien. Ich möchte mich hiermit als Neuling ganz herzlich bei der Gruppe bedanken, die mich aufgenommen hat, was ja nicht selbstverständlich ist, bei dem harten Kern! Grossen Dank natürlich auch an Adrian der alles bestens organisiert hat. Transportmittel, Hotel, Essen, wunderschöne, Grosse Wanderungen und Gipfelbesteigungen. Ich habe immer wieder gestaunt wie autonom die Gruppe ist, Adrian sagte dann immer: „Man muss sie anbinden“. Er gibt die Freiheit und ist froh, wenn alle heil zurückkommen.
Vielen Dank, Brigitte

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