08-02 Cantine d’Aoste

Sonntag, 2.August: Cab. Col de Mille  – Bourg-St.Pierre – Gr. St. Bernhard mit Bus. Abstieg nach Cantine d’ Aoste.

Der 2. August unser 3.Wandertag versprach ein ganz ein besonderer Tag zu werden, denn

  1. Adrian zählte mindestens zweimal, in militärischer Tonlage seine Schäfchen, damit ihm auch ja keines verloren ginge. Dann lies er uns wieder, wie immer an der langen Leine selbständig wandern.
  2. War die Wetterprognose nicht sehr gut.
  3. Sollte die Unterkunft sehr speziell sein?

Wir starteten um 8 Uhr bei der Cabane Col de Mille 2473m, auf einem wunderschönen Höhenweg ging es Richtung Bourg-St.Pierre 1632m, der Pfad war sehr schmal, wir mussten konzentriert im Gänsemarsch gehen. Leider überraschte uns der Regen schon nach ca.50.Min. Erst glaubten wir da kommt nicht viel, das wird gleich vorbei sein. Dem war aber nicht so, denn es kam ein ausgewachsenes Gewitter und machte uns Angst. Da weit und breit kein guter Unterstand war, kämpften wir uns meist in Gruppen mehr als eine Stunde durch den Regen.

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Wohlbehalten trafen sich fast alle um ca. 10 Uhr beim Bauernhof „Le Coeur“ca. 2238m, nur die 3 ersten Wanderer waren schon weiter gegangen, da eine Wanderin das nächste Postauto für den Heimweg erreichen wollte. Beim Bauernhof fragte Marlies nach Kaffee, er wurde geliefert und tat gut gegen die Kälte. Sie wollte diese Gabe nicht gratis annehmen, doch für die 20.-Fr. musste sie  zwei wunderbare Käse mitnehmen, die wir später auch probieren durften.
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Leider wechselten sich nun Regen und Trockenphasen ab. Die Wege waren meist sehr schmal und regennass was wieder unsere volle Konzentration erforderte.In Bourg St.Pierre kamen die Ersten um ca. 12 Uhr an. Wir stellten fest, dass in ca. einer halben Stunde ein Postauto auf den Grossen St. Bernhard fährt. Marlies wollte sich etwas einfallen lassen, wie sie den Bus aufhalten könnte. Notfalls würde sie auch davor stehen oder liegen. Das war aber nicht nötig, denn die Nachzügler wollten sich zuerst in einem der vielen Restaurants stärken. Sie kamen dann erst 2 Stunden später um 15 Uhr auf dem Pass an. Es war eine schöne recht lange Passfahrt, bei trübem Wetter und leicht verhangenen Bergen.
 image009_r4 Als wir auf der Passhöhe ankamen zog es die Gruppe schnell in eine warme Stube, denn wir waren noch nass und etwas durch gefroren. Sieben Personen bezogen Quartier im Hotel, denn in der Cantine d’Aoste von der soviel erzählt wurde, hatten wir nicht genügend Betten für die verbleibenden 20 Personen. Eine kleine Gruppe machte sich auf den Weg die Passhöhe mit ihren Lokalitäten zu erkunden, so besuchten wir das Hospiz und erfuhren dass man da nur übernachten kann, wenn man zu Fuss oder mit dem Velo kommt. Wir besichtigten die Kirche, den Kirchenschatz und sahen eine DVD über die Geschichte der Mönche, wie sie in früheren Zeiten mit den bekannten Bernhardiner Hunden den Menschen zu Hilfe kamen. Anschliessend machten wir noch eine Wanderung um den See.Um 15.30 Uhr waren alle da, alles war geklärt und eine kleine Gruppe von 13 Personen macht sich auf die Socken nach Italien, zu unserer speziellen Unterkunft, von der schon viel erzählt wurde.
Nach wenigen Metern konnten wir sie erblicken, sie lag dicht an der Passstrasse und sah von der Ferne nicht einladend aus.Die Hausbesichtigung war ein voller Erfolg, die schwierige Zimmerverteilung klappte zu jedermann und –frau Zufriedenheit. Adrian fotografierte alle Zimmer, aber ein Bild kann das nicht wiedergeben was wir da sahen, das muss man selbst anschauen, einschliesslich der Dame, der Hausbesitzerin, die alles selbst gesammelt, genäht, unterhält und gestaltet hat. Ihre Bediensteten sind meist in der Nähe, denn die Lady ist nicht mehr so gut zu Fuss, und ist es gewöhnt Bedienstete um sich zu haben. Im Winter lebt sie in Turin, wenn der grosse St. Bernhard offen ist wird sie benachrichtigt. Dieses Jahr war der Winter besonders lange, der viele Schnee hat dem Haus viel Feuchtigkeit gebracht, was immer noch zu spüren war.
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Das Abendessen war eine festliche Sache mit

  1. Vorspeise Wurstsalat mit Cocktail-Sauce,
  2. Penne alla Rabiata,
  3. Eine grosse Platte mit verschiedenen Wurstsorten und Linsensalat mit Peperoni,
  4. Pfefferminz Kuchen mit Ananas,
  5. der Kaffee wurde im Salon serviert und Alkohol a’ Diskretion.

Die Hausherrin sass mit am Tisch, und erzählte aus ihrem Leben und fragte auch nach unsrigem Abenteuer. Die ganze Atmosphäre war sehr speziell, das Haus ein lebendes Museum, man muss es erlebt haben. Adrian kannte diesen Ort von einer Tagesvisite und wollte, auch einmal hier übernachten, so sind wir zu diesem Genuss gekommen, vielen Dank Adrian.         Brigitte H.

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Hiking in Switzerland and around the world