05-04 Marmorbucht

4.Mai, Agia Roumeli – Agios Pavlos – Marmor-Bucht – Loutro

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen endlich mal einen seriösen, kurzen und sachlichen Tourenbericht zu schreiben. So etwa im Stil: “4.5.08. Wanderung von Agia Roumeli nach Loutro, 19 Wanderer. Reine Marschzeit 5:27, 15.9 km, 456 Höhenmeter hinauf und hinunter (Daten von Hanspeter – merci vielmool) . Wetter gut, keine besonderen Ereignisse”. Aber das wäre schade, meine ich. Vor ein paar Tagen habe ich den Bericht der Kreta-2000-Ferien wieder vor mir gehabt – und beim Lesen, speziell der Details, ist mir wieder die ganze schöne Zeit, die wir damals zusammen erlebten, lebendig geworden. Also bleib ich bei meinem gewohnten Stil.
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Der Morgen fing schon damit an, dass der Wirt des grössten Hotels in Agia Roumeli, dem Hotel Samaria – “unserem Hotel” – zum z’Morge (7:30) wohl Kaffé, Tee, Honig (der schrecklich langsam aus der Flasche floss), Gomfi und ein paar Schiebli Brot aufgetischt hatte, aber keine Butter – die wurde allerdings rasch nachgeliefert – aber dann musste er gestehen, dass kein Brot mehr vorhanden war. Jenun! Dafür erhielt jeder ein grosses Glas herrlich frisch gepressten Orangensaft. Köstlich!         
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Eine Stunde später – 08:30 – Abmarsch Richtung Ost. Unser Weg, der “Europäische Fernwanderweg Nr 4, E4” führt uns zuerst vorbei an Obstgärten, wo reich behangene Mispel- und Zitronenbäume stehen, dann aber schon nach wenigen Minuten zu einer schwierigen Bachüberquerung (1.2 m) auf einem Brett und einem rollenden Pfahl, kurz darauf vorbei an makabren Hügeln mit Geissen-Schädeln. (s. Fotos). 
 Doch dann gehts “normal” weiter, entlang der Küste, mal hinauf, mal hinunter, mal auf Sand, mal auf oder zwischen Felsen hindurch, bis wir um 10 Uhr die Bucht von Agios Pavlos erreichen – Kapelle, Sandstrand, Süsswasserquelle im Sand. Kurze Rast und weiter gehts, zielsicher Richtung Osten, einen sandigen Hang nehmen wir nonstop, dafür gibt es kurz darauf einen Stop als wir den Waldrand erreichen und die Wegspur sich in Nichts aufgelöst hat. Kurze Beratung der Führung und wir wandern ebenso zügig wieder zurück, bis eine halbe Stunde später die Markierungen anzeigen, dass wir unseren E4 wiedergefunden haben. Der führt uns nun wieder, fast auf konstanter Höhe durch lichten Wald, der ab und zu einen Blick auf die Felsenküste unter oder auf die Gipfel über uns frei gibt.  image009_r4
 
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So gegen halb 12 Uhr, unter/neben malerischen Felswänden ist es Zeit für die Mittagsrast. Ein idyllischer Ort – wir sitzen unter Bäumen, sehen hinunter auf das blaue Meer, eine Fähre tuckert vorbei, die Sonne scheint, die Vögel singen….. schön ist’s.
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Die nächste Etappe führt der E4 uns auf ca. 60m ü. M. auf dem offenen Hang des Vigla, von wo aus man schon bald die Bucht von Phinis und den Hügel, hinter dem sich Loutro versteckt, erblickt. Und kurz darauf sehen wir linker Hand den Eingang zur Aradhena-Schlucht, in der wir morgen wandern werden und dann die Kapelle und die Taverne der Marmorbucht und steigen schliesslich hinab zum Sandstrand der von Felsen eingerahmten Bucht, wo schon unsere Kollegen, die mit der Fähre nach Loutro gefahren sind, unter Sonnenschirmen ruhen.
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Hier endet die Gruppenwanderung und der Individualteil beginnt. Loutro ist nicht mehr weit, ca. 1.5 Stunden und nicht zu verfehlen. Also wird gebadet, am Sandstrand oder zwischen den Felsen, man genehmigt sich einen Espresso oder, wie ich schon vor 8 Jahren, ein Mythos in der Taverne. Andere fahren mit dem Böötli nach Loutro oder marschieren nach einer Pause weiter, nehmen das Bier in Phinis. Zu denen gehöre auch ich. Wir sitzen unter Bäumen, schauen auf das blaue Meer und habens schön.
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Aber zwischen Marmorbucht und Phinis war da noch ein kleiner Auf- und Abstieg. An einer Weggabelung stand Loutro Easy” und “Loutro” angeschrieben. Wir nehmen selbstverständlich nicht die “Easy”-Route, sondern die normale. Es war ein interessanter Abstieg!
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Der letzte Teil der heutigen Wanderung führt hinauf über den Bergrücken, auf dem die Ruinen der alten venezianischen Festung stehen und von wo man einen wundervollen Blick auf die Bucht und das Dorf geniessen kann. Und dann gehts hinunter auf Treppen, vorbei an einer Gartentür an der Schuhsohlen als Scharniere dienen, hinein in einen Mini-Market um die Verpflegung für morgen zu posten und schliesslich in unser Hotel Daskalogiannis, wo schon unsere Koffer warten, die dann von freundlichen Burschen in die Zimmer getragen werden! Ein Super-Service!Vor dem Nachtessen in einer Taverne direkt am Wasser wird noch ein kleiner Dorfrundgang eingeschoben, die Fähre – auch Daskalogiannis getauft – läuft ein und wird für die Nacht vertäut, ein Segelschiff vor Anker schaukelt im leichten Wellengang, der Wirt erklärt uns was für leckere Gerichte auf uns warten —- es ist wirklich wunderschön.Merci Adrian.                           Bert

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