Samstag, 01. Oktober – von Santorin nach Naxos
Koffer gepackt, 10.oo Uhr Abmarsch zum Stadtgang nach Fira. Wir schlendern durch die bevölkerten Gassen mit unzähligen Lädchen. Erwähnenswert ist die katholische Kirche in dem sog. katholischen Viertel. Hier lebte ab dem frühen 18, Jh. ein Großteil der auf Santorin nach dem Ende der italienischen Herrschaft verbliebenen römischen Katholiken. Dem Dominikanerinnenkloster widmen wir nur einen Blick von außen und schauen auf dem Rückweg kurz in die kleine römisch-katholische Kathedrale (1823) hinein. Weit auffälliger dominiert der schneeweiße Kuppelbau der orthodoxen Kathedrale, errichtet 1956/57. Von der prachtvollen Innenausstattung sind mir die Kristallleuchten in Erinnerung. Die großflächigen Malereien auf Wänden und Decken stammen von einem örtlichen Künstler und sagen mir inhaltlich nichts. Ein großer freier Hof schließt sich an die Kirche. Hier endet unsere Stadtführung mit dem Hinweis auf zwei sehenswerte Kirchen im Kraterrand, von denen wir selbständig eine verschlossene umrunden, auf die andere verzichten. Ins Blickfeld geraten etwas außerhalb gelegene Steinbrüche. Im großen Stil wurde auf Santorin seit Mitte 19. Jh. bis in die 1980er Jahre Bimsstein abgebaut und zu Mehl verarbeitet als Baumaterial eingesetzt. Im Gemisch mit gebranntem Kalk + Wasser erhält man einen Zement, der unter Wasser erhärtet, was ich noch nie hörte. Deshalb benutzte man ihn vor allem bei Hafenbauten (das Becken des Suez-Kanal wurde mit Santoriner Bimsteinmörtel ausgebaut). Heute sind die alten Steinbrüche stillgelegt und sehenswerte Industrieruinen. Wieder gemeinsam laufen wir zum Hotel zurück, verladen die Koffer im Hotelshuttle und fahren zum Haupthafen Athinios. Hier warten wir auf die verspätete Super Fähre „Blue Star“, mit der wir auf unsere nächste Insel hüpfen. Noch nie bin ich auf einer solch modernen Großfähre gefahren. Rolltreppen bringen uns zu Kofferfächern. Bei Sonnenschein gibt es ausreichend freie Sitzgelegenheiten auf der überdachten Aussichtsterrasse. Ich habe die zweistündige Überfahrt voll genossen.
Auf Naxos werden die Koffer transportiert. Übrigens ist Naxos die größte Insel der Kykladen. Wir laufen zum Hotel, wobei sich der Weg doch in die Länge zieht. Unerwartet erblicke ich einen Sandstrand (!) anstatt der bisherigen Strände aus grauschwarzem, grobem Lavakies. Nach dem Hotelbezug Treff zum gemeinsamen Abendessen in Hafennähe, selbstverständlich mit Fisch.