22. Mai, Velika Paklenica Crni Vrh (schwarze Spitze)
Das reichhaltige Frühstück um 7.00 Uhr mit Wienerli, Spiegeleier und Bananen hat die Energiespeicher für unsere Tagestour sicher wieder aufgefüllt. Um 8.30 Uhr wurden wir mit 4 Jeeps auf einer kurzen Fahrt zum Ausgangspunkt unserer Wanderung in den Nationalpark Paklenica (Eintrittsgebühr 40 Kuna/Person) chauffiert. An diesem Sonntag sind angeblich 400 Eintrittskarten verkauft worden. Da wundert es sich auch nicht, dass der Parkplatz jeweils an die Grenzen stösst. Auf dem Parkplatz wurde in zwei Gruppen aufgeteilt. 9 Teilnehmer wollten die Wanderung mit Gipfel absolvieren, die restlichen 23 waren auch ohne Gipfelbesteigung zufrieden. Da ich mich für die Gipfelroute entschieden habe, hat mir Adrian am Morgen kurz die Route auf der Karte erklärt. In der Theorie mit der Kartenbesichtigung war soweit alles klar. In der Praxis haben wir aber die Rundwanderung im Uhrzeigersinn statt wie abgesprochen in der Gegenrichtung absolviert. Im Wesentlichen spielt es keine Rolle, ausser dass die Beiz schon nach kurzer Zeit erreicht wird, statt wie vorgesehen am Nachmittag.Aber jetzt alles der Reihe nach. Gestartet sind wir kurz vor 9 Uhr und passieren kurz nach dem Parkplatz die engste Stelle der Velika Paklenica (grosse Schlucht). Hier ist das Kletterparadies für Free Climbing Freaks. Da gibt es Trainingsrouten mit Fixhacken Winnetou 1- 10. Nach meiner Schätzung fangen die Routen mit Schwierigkeitsgrad 5+ an, nichts für Anfänger. | |
Auf einem mit Steinen angelegten Wanderweg führt die erste Strecke am Fluss entlang und an zwei Quellen mit Trinkwasser vorbei. Wir haben eben auch die Abzweigung für die vorgesehene Route verpasst und sind zügig weiter in die Schlucht eingedrungen. Als wir nach circa einer Stunde schon bei der Schluchtbeiz Lucarnica angelangt waren und der Wirt uns bestätigt hat, dass wir die Tour problemlos in der „falschen Richtung“ (Zitat Hans) absolvieren können, ging es nach kurzer Trinkpause weiter. Nach 500m war dann die eher flache, gemütliche Passage zu Ende und ein steiler Bergpfad führte uns rasch in höhere Gefilde. Die Trinkflasche wurde oft benutzt, da Hochsommerwetter herrschte. Auf dem Hügelrücken machten wir die 2. Trinkpause, bevor es wieder leicht bergab ging zur Hauptverzweigung, wo dann auch unser Tagesziel klar gekennzeichnet war. An diesem lauschigen Plätzchen haben angeblich die „Kurzwanderer“ ihre Mittagspause abgehalten. | |
Die nächsten paar Hundert Höhenmeter führten durch einen idyllischen Wald mit vielen schönen Bergblumen, bevor wir dann den kurzen, steilen Gipfelanstieg in Angriff nahmen. Um 12.15 Uhr erreichten wir den Gipfel mit dem unaussprechbaren Namen Crni Vrh auf 1110m. Die Aussicht ist wirklich so wie Adrian in seinem Programm beschreibt: „Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf die blaue Adria, die schroffen Felswände des karstigen Gebirges und das Grün der Täler bis hinein nach Bosnien-Herzegowina.“ Nach 45 Minuten Mittagsrast ging es auf dem gleichen Weg bis zur Hauptverzweigung zurück. Jetzt ging es auf einem Höhenwanderweg Richtung Jurline mit schönem Ausblick Richtung Adria und dem Eingang der Schlucht. Wiederum durften schöne Blumen fotografiert werden und nach einer weiteren Stunde war der schwierigste Teil angesagt. Ab jetzt ging es sehr steil abwärts in losem Geröll zur Talsohle der Schlucht zurück. | |
Alle haben diese heikle Passage gut gemeistert. Einige haben scheinbar heisse Füsse gekriegt, welche im Flusslauf herrlich gekühlt werden konnten. 20 Minuten hatten wir jetzt noch Zeit, um pünktlich um 16 Uhr beim Parkplatz einzutreffen. Kurz wurden bei der Quelle die leeren Trinkflaschen gefüllt und ab ging die Post. Genau zur vorgesehenen Zeit sind wir eingetroffen, nur war leider der Jeep schon mit Leuten besetzt und wir hatten alle Zeit nochmals die Tagestour Revue passieren zu lassen. Mir hat die Wanderung sehr gut gefallen, da das Gelände anspruchsvoll und abwechslungsreich war. Ein Teil der 2. Gruppe hatte wie sie erzählten eine Begegnung mit einer Pfeilnatter.Kurz vor 5 Uhr sind wir im Hotel angekommen und Alle hatten das Bedürfnis unter die Dusche zu kommen. | |
Danach haben wir uns ein schönes, kühles Bier gegönnt. Um 19.30 Uhr wurde das Nachtessen serviert. Nach der obligaten Fidelisuppe (Auffüllung des Salzspeichers), wurden wir mit 3 Stück Fleisch und Spaghetti Napoli verwöhnt (Menu der Vegetarier weiss ich leider nicht). Zum Nachtisch gab es Crêpes mit Eiscreme. Während und nach dem Essen wurde rege diskutiert, wer was wo gesehen oder erlebt hat. Jean-Francios zeigte uns noch die tollen Schlangen-fotos. Ich glaube die ganze Truppe durften einmal mehr einen tollen Tag erleben. Ein Merci an meine Mitstreiter, dass sie mich nicht wegen der „falschen Routenwahl“ abgewählt haben!Peter Sutter |
22. Mai, Velika Paklenica (Mittelwanderer)
Nachdem die Gipfelstürmer uns verlassen haben, ist der grösste Teil der Gruppe etwas gemütlicher zwischen den senkrechten Felswänden der eindrücklichen Schlucht gelaufen. Wir haben wie vorgesehen den Bach überquert um auf der anderen Seite bis ca. 600m in der Höhe zu steigen. Nachher gab es eine verdiente Rast bei einer Gruppe von Felsen wo wir ein richtigenes Fotoshooting veranstaltet haben. Anschliessend stiessen wir auf einige seltenen Blumen, manche von beträchlicher Grösse. Der weitere Weg war weniger Steil und wir erreichten bald unseren Mittagsrastplatz. | |
Einer nach dem anderen verliess den Platz und nahm den steilen etwas rutischige Abstieg im Angriff, wahrscheinlich um in der kleinen Beiz möglichst schnell ein kühles Bier zu bekommen. Dort trafen sie auf die zwei Kürzwanderer, die weiter hinten im Tal gewandert sind. Ich selber habe ein erfrischendes Bad im angenehm temperierten Fluss vorgezogen. Adrian | |