23. Mai, Mala Paklenica (Kleine Paklenica Schlucht)
Teilnehmer: Anne M., Marlène, Mona, Silvana, Erich, Peter M., Wolfgang.
Auf dem Programm waren die Besteigung des Sveto Brdo, mit 1750m Höhe der zweithöchste Berg des Paklencia Gebirges und eine Foto Safari angegeben. Am Vorabend hatte unser Gastgeber, Marin, die Highlights der Foto Safari geschildert und für eine Teilnahme geworben. Auch hatte er von der Wanderung auf den Sveto Brdo abgeraten, da dieser Berg im oberen Teil unbewaldet ist und es dort bei einem Aufstieg über die kahlen Flanken sehr heiß werden kann. Adrian hatte dann die Mala Paklenica Schlucht vorgeschlagen, die bereits für den Vortag als Alternativprogramm vorgesehen war. Im Wanderführer wird diese Tour als anstrengend und schwierig beschrieben. Dennoch nahmen sieben Teilnehmer die Herausforderung an. Der Termin für das Frühstück wurde auf 7.30 Uhr festgelegt. Als Marschverpflegung wurde ein riesiges Lunchpaket bereitgestellt, das für mich mindestens eine Woche gereicht hätte. Ich habe darauf verzichtet, da ich bis dahin mit einer Scheibe Vollkornbrot und einer Schmelzkäseecke „Swiss-Style“ als Tagesration gut ausgekommen bin. |
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Abfahrt war um 8.30 Uhr. Ein Range Rover brachte uns vom Hotel Rajna zum Eingang der Schlucht. Der Eintritt kostete 40 Kuna pro Person und ich besorgte die Billets für alle Teilnehmer. Den Betrag habe ich später von Adrian zurückerhalten. Die Mala Paklenica Schlucht ist 12km lang und an der engsten Stelle nur 10m breit, während die umgebenden Felswände sich bis zu einer Höhe von 650m erheben.Gegen 8.45 Uhr machten sich dann die „Magnificent Seven“ des Sportclubs auf den Weg durch die Schlucht, der durch frische, rot-weiße Markierungen sehr gut gekennzeichnet war. Schon von weitem war ein Höhleneingang in einer Felswand zu sehen und schon bald kamen wir an einer Staumauer vorbei. | |
Ab hier verlief die Wanderung durch die Schlucht größten Teils ohne Pfad im Flussbett über glatt geschliffenen Steine und Felsen, wobei auch eine mit einem Drahtseil gesicherte Kletterstelle und riesige Felsblöcke zu überwinden waren. Mit gegenseitiger Unterstützung haben es aber alle geschafft. Eine Teilnehmerin meinte, dass diese Wanderung auch gut für ein „Teambuilding Event“ geeignet sei. Zwischendurch gab es aber auch einen längeren Anstieg über eine steile Uferböschung. Gegen 10.15 Uhr machten wir an einem Abhang die erste Rast. Beim Blick zurück hatten wir eine schöne Sicht aus der Schlucht hinaus zum Velebitski Kanal und auf das gegenüberliegende Festland. Ein frischer Wind sorgte für eine willkommene Abkühlung. | |
Nach einer viertel Stunde setzten wir die Wanderung fort und erreichten kurz nach 11 Uhr Spilja Kapljarka, eine Halb-Höhle mit Tropfsteinen und einer Quelle. Im weiteren Verlauf wurde die Schlucht breiter und flacher, so dass wir schneller voran kamen. Wir passierten eine Stelle, an der ein Seitental in die Schlucht mündet, blieben aber im Haupttal bis wir auf einem Pfad, der an der bewaldeten Uferböschung entlang führte, zu einem umgestürzten Baum kamen. Hier gab es zum ersten Mal fließendes Wasser im Flussbett. Der Pfad führte nun den Berg hinauf durch einen Wald von Flaumeichen, Rotbuchen und Schwarzkiefern bis nach Njive Lekine (680m). Eine idyllische, mit Trockenmauern umgebene Wiese lud zu längerem Verweilen ein und da die Uhr bereits 13 Uhr anzeigte, entschlossen wir uns, hier unsere Mittagspause zu machen. | |
Von Njive Lekine aus gibt es zwar einen direkten Weg zu dem am Meer gelegenen Ort Seline. Da uns dies aber für eine Wanderung zu kurz erschien, nahmen wir den Umweg über Jurline, eine verlassene Siedlung, deren Häuser zum Teil schon halb verfallen waren. Nur im Hof eines der Gebäude gab es eine große Anzahl von Bienenstöcken. Hier trafen wir einen einsamen Wanderer, der von Starigrad aufgestiegen war und der sich spontan entschloss, sich unserer Wandergruppe anzuschließen. Auf Grund seines Dialektes konnten wir ihn schnell als Schwaben (aus Lindau) identifizieren. Bei einem Aussichtspunkt mit Blick aufs Meer legten wir nochmals eine Trinkpause ein und unser Schwabe frug, ob er ein Foto von uns machen dürfe, und fügte hinzu, dass man eine so nette Gruppe selten träfe.
Der Weg wurde nun immer felsiger und war damit auch immer beschwerlicher zu gehen und die Vegetation wurde immer spärlicher. Der Pfad endete beim Weiler Jukici und da ich das letzte Stück vorausgegangen war, ging ich zu Fuß an Seline vorbei zu unserem Hotel nach Starigrad, wo ich am frühen Nachmittag ankam, so dass auch noch genügend Zeit für ein erfrischendes Bad im Meer war. Auf dem Rückweg habe ich noch im nahe gelegenen Supermarkt eingekauft, um meinen Vorrat an Trinkjoghurt wieder aufzufüllen, der für mich während unseres Aufenthaltes in Dalmatien fast zu einem Grundnahrungsmittel geworden ist. Danke, Adrian, dass du uns Dalmatien von seinen schönsten Seiten gezeigt hast und danke für die perfekte Organisation und Durchführung der Reise. Wolfgang |
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