Valle Maira (Piemont, Italien), August 2007, Einführung
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„Bis du erleichtert?“ fragt mich am letzten Wandertag eine Teilnehmerin, als wir auf dem imposanten ‚Colle d’Enchiausa’ (2740m) mit herrlichem Blick auf schroffe Berge in beide Richtungen sitzen. Erleichtert? – „Nein, ich bin eher traurig, dass fast alles schon vorbei ist.“ Die Organisation einer Wanderwoche ist nicht bedrückend, auch wenn es natürlich etwas Arbeit und Verantwortung bedeutet. Die Woche ist ohne wesentliche Zwischenfälle verlaufen, obwohl eine Teilnehmerin am erstenWandertag wenige Meter vor der Unterkunft hingefallen ist. Die Wanderungen waren interessant und abwechslungsreich, und wurden von allen problemlos gemeistert trotz grosser Unterschiede in der Marschgeschwindigkeit. Es gab, mit Ausnahme von zwei Nachmittagen, immer gutes Wanderwetter. Obwohl am ersten Tag die Rede von Mittelmeertemperaturen war, war es nicht wirklich so heiss. (Manche mögen es heisser!) Das Essen war vorzüglich, wie es nur in Italien und insbesondere im Piemont sein kann. |
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Die Unterkünfte variierten: von einfachen ‚Posta Tappa’ mit Lagerplätzen zu liebevoll eingerichteten Kleinhotels in renovierten alten Gebäuden. Manchmal bildeten die Schlafplätze ein krasser Unterschied zum feinen Essen, was unter den Teilnehmern für etwas Unruhe sorgte. Das Valle Maira wurde bekannt durch ein im 1999 angekündigtes Wanderbuch ‚Antipasti und Alte Wege’ mit den darauf folgende vollseitigen Berichten in der BaZ und NZZ. Darin wird der relalativ neu eingerichtete Weg ‚Percorso Occitano’ beschrieben, der auf alten Wege durchteils verlassenen Dörfern im Valle Maira hinaufführt, von liebliche Kastanienwälder bis in einer steinigen Dolomiten ähnlichen Landschaft. Der obere Teil liegt Nähe der französischen Grenze und berührt Teile der ‚Grande Traversata delle Alpi’ (GTA). Wir haben in früheren Jahren schon einige Etappen der GTA begangen, aber das Valle Maira liegt viel südlicher. Die Hinreise mit der Bahn über Milano-Torino-Cuneo dauerte 8 Std., dann weiter mit dem Lokalbus in die Kleinstadt Dronero am Eingang des Valle Maira. |
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Hier konnten wir unsere Verpflegung für die Woche aufstocken und unser erstes Bier oder Apéro auf einer Terrasse mit Aussicht über den Maira Fluss geniessen. Das ‚Sherpataxi’ brachte uns die letzten 4 Km zu unserem ersten Hotel. Von diesem Taxi haben wir fast jeden Tag regen Gebrauch gemacht, um einen Teil unseres Gepäcks in die nächste Unterkunft bringen zu lassen – welch ein Luxus! Danke Hanspeter für diese Organisation und die Reservierung der Unterkünfte. |
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Auch am Schluss der Wanderwoche wurden wir mit einem Privatbus direkt von Chialvetta nach Cuneo gebracht. Der Verzehr einer leckeren Pizza, unter Sonnenschirmen auf einer Piazzetta, rundete die schöne und erlebnisreiche Woche für eine kleine Gruppe ab. Ich hoffe, dass alle Wanderkameradinnen und –kameraden diese Wanderferien so sehr wie ich genossen haben und auch nicht ‚erleichtert’ waren, das alles so schnell vorbeiging. Adrian Tagesberichte im Menu links |