Trekkingerfahrung

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Nepal – geheimnisvolles Mustang, Trekkingerfahrung

Bis 1992 durfte kein Fremder das ehemalige Königreich betreten. Dadurch hat sich Mustang einen ganz eigenen Charme bewahrt. Wir wandern durch wüstenähnliche Berglandschaft, mächtige Gipfel und karge Berghänge bestimmen das Bild. Dazwischen finden wir ursprüngliche Dörfer, deren fruchtbare Felder sich wie üppig grüne Oasen in die sonst so karge Landschaft einbetten. Kunstvoll geschmückte Klöster sind Orte der Gelehrsamkeit und Kontemplation, in denen die tibetische Religion und Kultur bewahrt und gelebt wird. Wir genießen die karge Schönheit der Bergwelt, meditative Stille und Gastfreundschaft.

Um das Abenteuer Trekking in Mustang so angenehm wie möglich zu gestalten werden wir in Lo Manthang mit Allradfahrzeugen abgeholt und zurück nach Jomsom gefahren, dadurch könne ein sonst sehr langes und anstrengendes Trekking deutlich verkürzt werden. (So die Ausschreibung von ASI.)

Durch klicken auf dem Ueberschrift kommt man auf die englische Text mit den Bildern.

7th.Oct.18, Mustang Trek 1, JomsomKagbeni

Es war wirklich ein sehr schönes und eindrucksvolles Trekking in Mustang. Das Gebiet ist viel weniger touristisch als der Süden von Annapurna wo ich im Frühling war und die Dörfer sind bis jetzt sehr ursprünglich geblieben. Aber die Tatsache, dass wir im Jeep zurückfahren könnten verrät, dass es eine Strasse auf der ganzen Strecke gibt. Diese Strasse soll irgendwann in der Zukunft eine Verbindung zwischen China und Indien herstellen und es wird sich wahrscheinlich dann alles ändern. Anderseits den ganzen Weg zurück, teilweise auf eine einer anderen Route, zu Fuss zu machen wäre für mich zu viel gewesen. Unser Weg fing gemütlich an, meistens auf Schotterstrasse im Kiesbett des Kali Gandaki Fluss mit kaum Steigung. Man bekommt erste Eindrücke der kargen Landschaft. Kagbeni die wir schon um Mittag erreicht haben ist ein sehr lebhaftes Dorf wegen dem Pilgerverkehr nach Muktinath. Wir hatten Glück und konnten im prächtigen Kloster den Mönchen beim Gebet zuschauen. Wir waren 7 Teilnehmer, ein sehr kompetenter und gesprächiger Nepali Guide und 2 meist schweigende Sherpa. Ich habe ein Zimmer mit schöner Aussicht mit einem jungen Mann aus der Gruppe geteilt.

8th.Oct.18, Mustang Trek 2, KagbeniChaile

Dies war der erste volle Trekkingtag aber leicht zu bewältigen weil das Gelände noch flach war. Wir sind doch zweimal kurz aufgestiegen um enge Stellen im Fluss auszuweichen. Während den ersten 2 Trekkingtagen als wir noch im Kali Gandaki Talsole waren habe ich noch nichts von der dünnen Luft gespürt, aber später doch. Der Mustang Trek war dann wie erwartet schon anspruchsvoll für mich. Nicht wegen der Länge oder den Höhenunterschieden, aber wegen der absoluten Höhe. Ich musste heftig atmen beim Aufstieg oberhalb ca 3700m. Trotzdem hat es sich sehr gelohnt. Bei Tangbe haben wir unser erstes mittelalterlich wirkendes Dorf besichtigt. Die Zimmer im Chaile waren spartanischer als im Kagbeni aber schöne Aussichten gab es immer noch vom Speisesaal und vom Dach. Besonders beim Sonnenaufgang leuchteten die Steilwände der Schlucht im gelben Licht.

9th.Oct.18, Mustang Trek Tag 3, ChaileSyangmochen

Anstatt Träger hatten wir einen Jeep und ich habe an 2 Tagen die dritte Steigung des Tages (jedes Mal auf 4000m) mit dessen Hilfe bewältigt. An diesen dritten Trekkingtag sind wir aus dem Tal und über 3 Pässe gestiegen. Es war lang aber ich fand es den schönsten Tag. Nachher wurde die Landschaft noch trockener. Man sieht auf den Bildern, dass wir über eine grosse Hängebrücke (fast wie im Wallis) und durch einige enge Seitentäler gelaufen sind. Der tiefe Wasserstand der Bäche ist glaube ich für die nicht Monsunzeit normal. Diese Route war eine Variante die unser Guide gewählt hat wegen dem Strassenbau. Bei der zweiten Wegbeiz auf 3800m gab es Mittagessen und ich habe anschliessend zum ersten Mal den Jeep genommen bis zum nächsten Höhepunkt auf 4000m. Es war der schönste Aussichtspunkt des Trekkings fand ich und ich bin dort eine Weile geblieben. Mein Sherpa musste auf mich warten. Man sieht ihn vor dem Eingang zu unserer Unterkunft auch auf 3800m. Die anderen sind ca. 30min später eingetroffen. Ich habe nicht gewusst, dass wir einen eigenen Jeep anstatt Träger haben würden, aber es war mir klar, dass, falls es zu Problemen kommen sollte, gäbe es immer die Strasse in der Nähe. Die Strasse hat manchmal schon gestört, aber wir brauchten sie sowieso um zurück zu fahren.

10th.Oct.18, Mustang Trek Tag 4, SyangmochenTsarang

Es ging gleich auf einen weiteren Pass mit toller Aussicht nach Süden auf die bekannte Annapurna und Nilgiri und nach Norden neue Berge wie Yak Peak. Die Landschaft wird immer mehr wüstenhaft je weiter man nach Norden kommt. Es erstaunte mich, dass die Ziegen genug zu fressen finden. Das Gestein ist vielerorts nicht fest, erodiert, mehr Sand mit eingebetteten Felsen und viele Rinnen. Es ermöglicht an vielen Stellen den einfachen Strassenbau. Man braucht nichts zu sprengen. Ein grosser Bagger genügt. Wie dauerhaft die Strasse nachher wird ist eine andere Frage. Wir haben wieder eine Routenanpassung genommen und ich habe wieder die letzte Steigung mit Hilfe des Jeeps gemacht. Ich war deswegen der Erste in Tsarang und hatte Zeit das imposante mehrerehunderte Jahre alte Gompa (Kloster) am Rande einer Schlucht zu bestaunen. Im Ort waren wir die einzigen in der Unterkunft, wie es meistens unterwegs der Fall war.

11th.Oct.18, Trekking Tag5, Tsarang – Lo Manthang

Zuerst haben wir das Tsarang Kloster als Gruppe besucht, aber nachher bin ich nicht mit den anderen gegangen. Die vorgesehene Route führte über einen 4280m hohen Pass nicht neben der Strasse und unser Guide hatte Angst, dass ich auf der Strecke bleiben würde. Ich glaube ich hätte es doch geschafft, aber es hätte lange gedauert. Es wäre nicht möglich gewesen irgendwo umzukehren weil man irgendwie über den Pass kommen musste. Ich fuhr dann im Jeep mit dem anderen Sherpa und dem Fahrer über einen niedrigeren Pass zu unserem Ziel Lo Manthang, der Hauptstadt von Mustang. Dieser Sherpa interessierte sich für meine Fotografie und wir hatten auf der Passhöhe eine richtige Fotosession. Am Nachmittag ist er mit einer 5 Liter Kanne Tee der Gruppe entgegengelaufen und ich lief mit. Unterwegs trafen wir eine Herde Yaks und es gab noch eine Fotosession. Es hat mich sehr gefreut, weil sie die einzigen Yaks waren die wir trafen. Auf ca. 4000m stiessen wir auf die anderen und wir tranken gemeinsam Tee. Mein Sherpa hat sein Gesicht ganz eingemummt wegen dem Wind aber es war nicht wirklich so kalt. Beim Abstieg waren die Yaks schon in weiter Ferne und die anderen haben sie nicht aus der Nähe gesehen. Auf dem Rückweg gab es einen schönen Lichteinfall auf den erodierten Hügeln, die in verschiedene Farben leuchteten. Man bekam ein echtes Gefühl für die enorme Weite der Landschaft.

12th.Oct.18, Nördliche von Lo Manthang

Wir machten einen Ausflug nördlich von Lo Manthang bis an die Chinesische Grenze auf 4660m. Dort war es sehr kalt und man konnte nicht lange bleiben. Niemand hat sich auf der Chinesischen Seite blicken lassen. Etwas weiter unten an eine Stelle mit vielen Gebetsfahnen gab es einen herrlichen Ausblick auf die Himalaya Kette. Der Wind soll die Gebete auf den Fahnen zu den Göttern tragen. Man sieht sie überall aber besonders wo es viel Wind gibt. Auf den Rückweg ging es teilweise durch Wasser zu einer verlassenen Höhlensiedlung und anschliessend zu einem kleinen Kloster mit einem freundlichen Mönch der gutes Englisch sprach. Die beiden nach mir ältesten der Gruppe sind 2 ½ Stunden bis zurück ins Hotel gelaufen.

13th.Oct.18, Lo Mantang Stadt

Die Behausungen der Einheimischen wirkten sehr ärmlich auch in der sogenannten Hauptstadt. Auch unsere Unterkunft für 3 Nächte sah so aus. Die Stadtmauern sind noch vollständig und der Zugang ist nur durch eine schmale Pforte möglich. Sogar innerhalb der Mauern gibt es kleine Kühe die von den Einwohnern gefüttert werden. Ein alter Herr hat uns zu seinem Souvenirladen und auf sein Dach geführt, wobei wir auf einer Hühnerleiter hochsteigen mussten. Das kleine Youth Club Gebäude sah etwas deplatziert aus.

In der Stadt besichtigte man die Klosterschule und die 2 grössten alten Tempelräume. Innen waren sie sehr dunkel und man durfte eigentlich nicht fotografieren. Ein grosses weisses Gebäude (Kloster sind immer rot.) war der alte Palast. Einen Mustang König gibt es nicht mehr seit der Nepal König abgesetzt wurde. Der Palast kann nicht besucht werden weil er seit dem Erdbeben im 2015 nicht sicher ist. Der Herr, der König wäre, wohnt jetzt in seinem neuen Luxushotel ausserhalb der Stadt. Wir haben ihn dort besucht. Er nimmt immer noch an manchen Zeremonien teil. Das Schlachten auf Nepalesische Art, dass auf den Bildern zu sehen ist, findet in unserem Hotel statt. Der Metzger war sogar einer unserer Sherpas.

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