Freitag 23.08.19, Birgisch – Nessel – Hotel Belalp
Es ist Freitag, der 23. August 2019. Für 17 angemeldete Teilnehmer und Teilnehmerinnen beginnt heute eine vielversprechende dreitägige Wanderung. Basel, noch ist es früh am Morgen, der Himmel ist klar. Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind gut.
Pünktlich um 06:50 h begrüsst uns Adrian auf der Passerrelle des Bahnhofs SBB. Mit dem 06:59 Zug fahren wir via Bern nach Brig. Hier steigen wir um ins Postauto, welches uns in ca. 15 Minuten auf 1093m Höhe nach Naters-Birgisch bringt, wo unsere Wanderung beginnt. Vor uns liegen 1200m Aufstieg und 11 km Wegstrecke. Reine Wanderzeit ca. 4-5 Stunden (mit Pausen ca. 7 Stunden).
Schon von Beginn an, ist es recht steil. Vorbei an ein paar Schwarzhalsziegen biegt unser Weg rechts ab in den Wald. Bald treffen wir auf Bewässerungskanäle, die sogenannten Suonen. Wer genau hinschaut, kann die Seitenwände erblicken, mit deren Hilfe der Wasserlauf entweder blockiert oder zwecks Bewässerung geöffnet wird. Ein Jahrhunderte altes System und typisch fürs Wallis.
Der Aufstieg ist anstrengend und die Gruppe fällt auseinander. Bald hat man sich aus den Augen verloren. Stetig geht es weiter bergauf. Es ist heiss und wir kommen ins Schwitzen. Baumfreie Stellen geben den Blick frei ins Tal und auf die gegenüberliegende Seite der Walliser Bergwelt. Birgisch wird immer kleiner. Während die ersten weit oben einen Wartehalt einlegen und rasten, hält der andere Teil der Gruppe weiter unten. So kommt es, dass wir keinen gemeinsamen Mittagshalt machen, was ein bisschen schade ist. Schliesslich erreichen alle nacheinander Nessel auf 2010m ü.M. und es eröffnet sich ein erster ferner Blick auf den Aletschgletscher.
Von nun an geht es nur noch leicht bergauf. Die Ersten queren die Alp Nessel, kommen vorbei an ein paar Ferienalphütten und schwarzen Rindern. Alpwiesen prägen hier das Landschaftsbild. Der schmale Pfad führt entlang der Nessjeri, einem frischen kleinen Bergbach. An einer Weggabelung macht die „Vorhut“ halt. Man ist unsicher, wo’s lang geht. Es wird gewartet, doch der Vorsprung auf den Rest der Gruppe ist so gross, dass man sich entschliesst, nicht zu warten und geht stattdessen weiter. Das Dorf ist bereits in Sichtweite. Es kann kaum etwas schief gehen. Kurz darauf erreicht auch der Rest der Gruppe die Alp Nessel. Doch oh Schreck! Wie jemand später berichtete, wurden sie dort von den riesengrossen schwarzen Rindern verfolgt. Zum Glück waren sie friedlich.
Nun ist es nicht mehr weit. Eingangs Belalp bietet sich ein Terrassenrestaurant für eine Pause an. Panaché und Bier! Welche Wohltat und welch Gedankenübertragung! Als hätte man sich abgesprochen, taucht plötzlich auch die andere Gruppe mit Adrian auf der Terrasse auf. Gemeinsam geniesst man die willkommene Erfrischung, bevor man dann das letzte kurze Stück zum Hotel Belalp unter die müden Füsse nimmt.
Dort angekommen erwartet uns ein super luxuriöses Mehrbettzimmer, eine wohltuende warme Dusche, nochmals ein Aperogetränk (wandern macht durstig) und ein hervorragendes Nachtessen.