Sonntag 25.08.19, Moosflüh – Märjelensee – Fiescheralp
Der Tag beginnt, wie schon die vorherigen, mit prächtigem Wetter. Der letzte Tourentag steht an und mit ihm der eigentliche Höhepunkt der Tour. Die Wanderung entlang des grossen Aletsch-gletschers.
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Spycher starten wir um 08.15. Es beginnt gemütlich. Mit der Seilbahn fahren wir auf die 2334 m hohe Moosfluh. Bereits die Fahrt nach oben, vorbei am Blausee, bietet einen phantastischen Ausblick auf die Walliser Alpen, einschliesslich Dom, Matterhorn und Weisshorn. Oben angekommen liegt vor uns der majestätische Aletschgletscher. Mit seinen 23 Kilometern Länge der grösste und mächtigste Gletscher der Alpen mit 27 Milliarden Tonnen Eis – ein spektakulärer Anblick! Minutenlang geniessen wir den Rundblick über das Eis, lassen die einmalige Berglandschaft auf uns wirken und machen Fotos.
Alsbald wandern wir los. Endziel ist die Fiescheralp auf 2212m ü.M. Vor uns liegt eine 14km lange Wanderung mit 600 m Auf- und 720m Abstieg, reine Wanderzeit ca. 4-5 Stunden (mit Pausen wurden es 7 Stunden). Ein schön und angenehm zu gehender Höhenweg entlang des Aletschgletschers führt uns zu unserem ersten Etappenziel den Hohbalm 2490m. Immer wieder bleiben wir für einen Moment stehen, um die Schönheit dieser einmaligen Naturlandschaft zu bewundern und in uns aufzusaugen. Der Blick auf hunderte Meter dickes Eis und klaffende Gletscherspalten flösst Ehrfurcht ein. Je weiter wir uns auf dem schmalen Pfad vorwärts bewegen, desto weisser wird das Gletschereis des Aletsch. Darin eingebettet die schwarzen Moränenstreifen, die wie „Fahrstreifen“ dem Aletsch seinen unverwechselbaren Charakter geben. Es ist traumhaft schön! Unten auf dem Gletscher entdecken wir drei Seilschaften. Wie kleine Ameisen sehen sie aus.
Kurz nach der Kreuzung Roti Chemme auf 2369m verlassen wir den Weg entlang des Aletsch um weiter Richtung Märjelensee zu marschieren. Ein letzter Blick zurück, beschert uns in der Ferne hoch über dem Gletscher, die Sicht auf den Mönch und die Sphinx beim Jungfraujoch, dann zweigen wir ab. Eine dicke Wolke zieht auf und die Luft wird deutlich kühler. Nach einer kurzen steinschlagge-fährdeten Strecke gelangen wir zum Märjelensee, wo wir zu Mittag rasten, leider ohne die bisher wärmenden Sonnenstrahlen. So ziehen wir uns eben etwas wärmer an und essen halt ohne Sonne unser Zmittag. Staunend schauen wir dabei Albert zu, wie er Fischli fütternd, diese zu regelrechten Wassersprüngen animiert.
Weiter geht unsere Wanderung Richtung Fiescheralp. Wie bisher auf der Tour, gehen wir in verschiedenen Geschwindigkeitsgruppen. Nächster Treffpunkt ist in Märjela beim Restaurant Gletscherstube, wo sich die Wegvariante „Abkürzung durch einen Tunnel“ anbietet. Da sich die Wolken glücklicherweise wieder verziehen (so gemein – kaum fertig gerastet, sind sie weg!) ist es erneut sonnig und warm, sodass sich die Mehrheit der Gruppe für’s „Beinli schlänkere“ (Jean-Francois J) und damit für den längeren Weg zur Fiescheralp entscheidet. Der Pfad führt nun mehrheitlich abwärts. Belohnt werden wir wieder mit wunderschönen Ausblicken, sowohl auf den nun von hier aus zu sehenden Fieschergletscher, als auch hinunter ins Tal auf Bellwald. Kurz vor 16:00 Uhr erreichen wir die Fiescheralp. Die Seilbahn bringt uns hinunter nach Fiesch, von wo aus wir, wie geplant mit dem Zug, zurück nach Basel fahren.
Eine wunderschöne, eindrückliche und marschmässig anspruchsvolle, jedoch gut zu bewältigende Drei-Tages-Tour, an die man sich gerne zurückerinnert, geht zu Ende. Vielen Dank unserem Tourenleiter und Organisator Adrian Wood.
Birgit Rüegsegger und Michael Bürger