04-16 Avagas

Montag, 16.April, Hoch über der Avagas Schlucht

Fahrt mit dem Bus durch die Dörfer Arodes und Ineia. In beiden leben viele Griechen, die aus dem türkischen Nordteil der Insel geflüchtet sind. Die Häuser sind sehr schön und mit Staathilfe im vorherrschenden Stil renoviert. Die Migranten bezahlen keine Miete. Sie leben dort auch nur im Wohnrecht. Die älteren Männer sind unterwegs oder bereits im Cafe des Dorfes und diskutieren über Politik wie jeden Tag. Die Frauen bleiben zu Hause und bereiten das Mittagessen.
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Ca. 9:30 verlassen wir den Bus kurz hinter Ineia und wandern auf mit Kalkstein belegter, breiter Fahrstrasse stetig leicht absteigend. Der Himmel ist bedeckt und es weht ein feiner Wind. Unterwegs treffen wir eine grosse Fülle bekannter, weniger bekannter und endemischer (nur auf Zypern vorkommende) Pflanzen, viele in schönster Blütenpracht. So unter anderen ein blühender Judasbaum, Pfirsichbäume, wilde Spargel, wilder Fenchel und wilde Artischocken. Nach einem kurzen Halt mit herrlicher Aussicht auf die Lara Bucht finden wir ein Feld voller Gladiolen, die gullimerische Ragwurz, Alium (Knoblauch) sowie die Spirax officinalis (früher oft als Betäubungsmittel beim Fischfang eingesetzt) sowie mehrere Exemplare der Milchfleck-Distel.
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Wir laufen entlang mehrerer Weinberge mit dem hier typischen niedrigen Stamm (um die Wasserverdunstung in den regenarmen Sommermonaten niedrig zu halten). Die Schoten mehrerer Johannisbrotbäume sind reif. Die schokoladen braunen Schoten schmecken auch so.
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Um ca. 10 Uhr tauschen wir die Fahrstrasse gegen ein wegloses Steppengelände und schlängeln uns zwischen stacheligen Wachholdersträuchern und Bodengestrüpp, später entlang einem 2 Meter hohen Maschendrahtzaun mit 50 cm hohem feinmaschigem Geflecht (dahinter war ehedem eine Kaninchenaufzucht, die feinen Maschen versperrten den Schlagen den Zugang) hin zum Rand der Avagas Schlucht.
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Wir wandern oberhalb der hundert Meter tiefen Schlucht entlang, da die Reiseleiterin  den Weg durch die Schlucht wegen wiederholtem Steinschlag nicht mehr empfiehlt. Wir setzen uns zur Mittagspause, geniessen unser Picknick und lassen uns berauschen von der Aussicht auf Schlucht und den nur noch schmalen Bach bis hin zum Meer. Neben den Blumen ist die Schlucht ein Hauptmotiv unserer Photographen. Die Avagas  (Eier) Schlucht hat ihren Namen von der Zeit als wagemutige Männer in der steilen, vielfach horizontalen Kalksteinwänden nach Vogeleier suchten.
Wir wandern bis zum andern Ende der Schlucht, steigen dann neben der Bananen-Plantage steil zum Eingang der Schlucht hinunter wandern dem Bach entlang zur Orangen- und Grapefruit-Plantage. Die Erntezeit ist im Oktober. Die reifen köstlichen Grapefruits werden an Ort gegessen oder bis zu 10 Stück gehamstert. Sie tauchen in den folgenden Tagen als Zwischenverpflegung oder  beim Frühstück wieder auf. Wenige Minuten nach der Plantage erreichen wir die Lara Bucht. Das zarte Blau des Meeres inspiriert die Photographen. Ein Kliff mit vielen bizarren Felsformationen erinnert an die Höhlen am Strand auf Kreta. Das Meer rauscht in hohen Wellen an die Küste, wo diese als Fontänen hochschiessen. Trotz schönem Sandstrand steigt bei diesem Wellengang niemand ins Wasser. Im Juli und August ist dieser Strand gesperrt. Dann kommen die 380 Caretta caretta Schildkröten um legen hier ihre Eier.  image021_r4
Nach 10 min laufen und 5 min Busfahrt erreichen wir das Sun Set Restaurant in Lakas. Zu Wein und Bier gibt’s hier feines Mousaka.         Uli

Im Hotel Cynthiana ‚pool‘.

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