1. Tag, Biasca – Capanna Cava
Welch verpatzter Start eines „Club-Neulings“: während die aus Basel kommende 9-er Gruppe in Biasca fröhlich die Tessinersonne begrüsst, steck ich noch in den Kehrtunnels am Gotthard. Ein zerknirschtes SMS an Adrian, das umgehend sehr nett beantwortet wird: sie marschierten jetzt ganz gemütlich los, und ich würde sie bald einholen, auf dem Weg über Pianezza! Und so war es dann auch!
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Ca. 500 m über Biasca (293 m) traf ich auf die Gruppe, die es sich zu einer Trinkpause bei einem Brunnen gemütlich gemacht hatte. Nach Wochen Trockenheit und heisser Temperaturen hatte ein Gewitterregen in der Vornacht eine angenehme Abkühlung gebracht, sodass der mässig steile Aufstieg durch Kastanienwälder über Biasca zur Mittagszeit problemlos war. Viele Brunnen ermöglichten „fliegendes Nachtanken“ unterwegs. Bei 1426 m stiessen wir auf eine zufahrtslose Alpstrasse, die sanft ansteigend von einer Materialseilbahn bis zur Alpe di Compiett auf 1516 m führt. |
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Drei entlang dieses Fahrwegs abgestellte schrottreife VW Käfer gaben bald Anlass zu breiten Diskussionen während einer Esspause auf der Alpe um 14.30. Nun mussten die Batterien gründlich aufgeladen werden, denn wir hatten bereits 1220 m Aufstieg in den Beinen und weitere 740 m lägen vor uns. |
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Über die Alpe di Pontima gings weiter, aus der Baumzone hinaus, auf z. T. recht steilem Weg dem Passübergang der Forcarella di Lago entgegen. Zwei weitere Pausen, knapp unterhalb 1800 m bei einem rauschenden Wasserfall, und bei der Rif. Alpe di Lago auf 2122 m, wurden zum Auftanken des Brennstoffs eingelegt. Vier von uns gönnten sich ein Vollbad im Lago, der versteckt in einer Mulde liegt, sodass sich dieses Geschehen unbeobachtet von der sich lagernden Truppe vollzog. |
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Um 17.45 wurde nach insgesamt 1960 m Aufstieg der mit 2256 m höchste Punkt des 1. Tages erreicht und alle strahlten über diese nicht alltägliche Leistung! Dazu trug auch die prächtige Aussicht und die knapp unter uns liegende Capanna Cava bei, die nun in nur wenigen Minuten erreicht wurde. Um 19.30 wurde ein währschaftes Znacht (Suppe, Kotelette mit Erdäpfel und Gemüse, Fruchtsalat) serviert und noch bevor die Dämmerung der Nacht weichte, hatten wir im Lager unsere Schlafstätte bezogen |