2020-08 Corona Zeiten II

08 – 11 2020, Jura Wanderungen in Corona Zeiten II

Die Lage im letzten Quartal hat sich leider gegenüber dem vorigen Quartal nicht viel geändert, so dass ich meine Serie von kurzen Wanderungen in der Region fortgesetzt habe. Die Schweiz Mobil Karten zu diesen und auch meinen früheren Wanderungen können abgerufen werden, für den Fall, dass jemand eine dieser Wanderungen selber machen möchte.

16.August, Erzberg – Passwang-strasse.

Es wurde ein heisser Tag versprochen, so dass man möglichst früh und hoch gehen sollte, auch wegen der möglichen Gewittergefahr später am Nachmittag. Ich habe meiner Naturfreunde Wanderkameradin unseren gut bekannten Weg von der Passwang-strasse zum Erzberg beim Scheltenpass und zurück vorgeschlagen. Es war ihr Recht und wir sind zusammen von Oberwil losgefahren. Unterwegs haben wir uns aber entschieden die Wanderung umgekehrt zu machen und bei Erzberg anzufangen. Nach einem gemütlichen Kaffee wanderten wir entlang dem Grat mit tollen Panoramen auf beide Seiten und kehrten kurz vor der Passstrasse um. Es war richtig es so zu machen, und wir konnten am Schluss noch einmal einkehren. Ich sehe auf meinen früheren Bildern, dass wir jedes Jahr seit 2016 zusammen auf Passwang oder Hohe Winde waren und dass die Aussicht auf die Alpen meistens wegen weniger Dunst viel besser als dieses Mal war.

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4.September, Bärschwil – Retemberg – Pierreberg.

In Bärschwil habe ich einen Freund aus Frankreich getroffen für eine Wanderung auf den Fringeli Grat und weiter über Retemberg bis zum Restaurant Pierreberg. Von dort kann man weiter über den Roc de Courroux nach Delémont, oder zurück nach Bärschwil laufen. Wir konnten erst entscheiden, welche Variante wir machen wollten, als wir das Bergrestaurant erreichten. Besonders den ersten Teil des Grats von Fringeli ist zauberhaft. Es ist meistens im Wald, schmal aber einfach zu begehen. Zu meiner Überraschung gab es, wo der Grat sich kurz in eine breite Wiese öffnet, ein grosses Naturfreundehaus, das der Sektion Viques gehört. Es hat jedes Wochenende auf, aber wir waren an einem Wochentag dort. Die Wanderung war sehr schön, hat aber länger gedauert als erwartet, und wir sind auf einem einfacheren Weg zurück nach Bärschwil gelaufen.

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13.September, Metzerlen – Blauen – Aesch.

Obwohl ich den Blauen von zu Hause aus sehen kann, bin ich seit mehreren Jahren nicht dort oben gewesen. Es ist für mich leicht mit dem Tram und Bus zu erreichen und bietet sich besonders in diesen Zeiten als Ausflugsziel an. Es ging zuerst von Metzerlen direkt zum Metzerlenkreuz und dann zwischen Bäumen dem Grat entlang. Er ist nicht zu stark bewaldet und man hat immer wieder schöne Aussichten auf eine oder die andere Seite. Es war doch schöner als ich es von langem her in Erinnerung hatte. Ich war allein aber habe zuerst eine Dame vom Fitness Zentrum und dann sechs Damen von den Naturfreunden bei Blattenpass getroffen. Sie sind von Aesch via dem Glögglifels her gekommen. Das war auch meine geplante Fortsetzung, die ich dann gemacht habe.

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19.September, Metzerlen – Challhöchi – Blauen – Ettingen.

Eine Woche später ging ich wieder solo von Metzerlen auf den Blauen, dieses Mal auf dem höchsten Punkt (875m), obwohl meine Wanderung insgesamt etwas kürzer war. Es hat mich überrascht auf einer Notiztafel zu lesen, dass im 18.Jahrhundert die Wiesen bis zum Gipfel gereicht haben! Es gab etwas dunstiges Wetter und es hat sogar am Nachmittag ein paar Tropfen Regen gegeben, aber ich bin vom Blauepass ein Stück abgestiegen und durch die Wiesen über Blattenpass zurück nach Ettingen gelaufen.

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26.September, Challhöchi – Blauen –Ettingen.

Das dritte Mal auf dem Blauen, war ich nicht alleine und wir fuhren mit dem Bus via Flüh auf Challhöchi, wobei wir erschrocken waren zu sehen wie viele Leute an einem Sonntag auf den Bus gewartet haben. Oben angekommen, haben sie sich schnell verteilt und wir konnten die mir schon bekannte Route fast alleine durchlaufen. Wir bewegten uns gerade über den Nebelschwaden mit zeitweise schönen Aussichten und hatten prächtige Herbstfarben zu bewundern, wirklich ein Glückstreffer! Beim Abstieg nach Blattepass haben wir uns wieder unter der Menschenmenge befunden.

4.Oktober, Naturfreundehaus Retemberg – Bärschwil.

Ich wollte noch einmal von Bärschwil zum Naturfreundehaus Retemberg am Wochenende laufen, um mit den Leuten dort zu reden. Es hat jedes Wochenende bis Ende Jahr auf, aber ich dachte es könnte gerade bei herbstlicher Stimmung besonders schön sein. Bei etwas unsicherem Wetter mit kaltem Wind liefen wir zu zweit los. Ich dachte es könnte auf dem Grat zu stürmisch sein, aber wir haben es gewagt und es wurde immer wärmer und weniger windig. Wir kamen aber doch an einige frisch abgeknickte Baume vorbei. Das Naturfreunde Haus war bewirtet, und wir haben eine Kürbissuppe genossen. Bei meiner Besichtigung der Räumlichkeiten gab es Verständigungs-schwierigkeiten weil die Hütte genau auf dem Röschti-graben liegt. In diesem Fall eher ein Röschti-grat. Es ist von der Südseite von Viques via einer kleinen Strasse erreichbar, aber auf der Nordseite gibt es nur einen schmalen Wanderweg, den wir zurück nach Bärschwil genommen haben.

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19.Oktober, Weissenstein – Hasenmatt.

Weil der Zug von Basel einen mechanischen Defekt hatte und nur langsam fahren konnte, kam ich mit einem Freund um eine Stunde verspätet auf dem Weissenstein an. Wir verpassten den Anschluss in Moutier und mussten auf den nächsten Zug warten. Es gab deswegen eine lange Kaffeepause in Moutier anstatt eine etwas kürzere im Weissensteinkurhaus. Wie es sich herausstellte, konnte man sowieso noch nicht die Alpen klarsehen. Erst fast zwei Stunden später als wir auf der Hasenmatt eine ausgedehnte Mittagspause genossen, konnten wir sie deutlicher sehen. Es gab keinen Hasen zu beobachten, aber dafür eine kleine Gruppe von Rotschwänzchen. Nach dem steilen und rutschigen Abstieg (es laufen Kühe da hinauf) kehrten wir bei Althüsli ein. Der alternative Rückweg, der sogar die offizielle Biker Route ist, erwies sich als sehr nass und schlammig. Zurück bei Weissenstein hatten wir fast noch bessere Aussicht und wir fuhren mit einer der letzten modernen Gondel hinunter nach Oberdorf. Der Zug kam leicht verspätet in Moutier an, und wir mussten rennen, um nicht wieder unseren Anschluss zu verpassen! Es war aber ein schöner und erfolgreicher Tag.

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7.November, Passwang-strasse – Erzberg.

Ein Freund kam sehr kurzfristig mit mir auf die schon erwähnte Passwang-strasse – Erzberg Route. Bei unserer Ankunft fanden wir den Parkplatzfast leer, aber am Nachmittag war er voll mit hunderten von Autos. Aber die Leute gingen scheinbar alle in die andere Richtung zum Passwang Gipfel, weil wir nur wenige gesehen haben. Wir hofften natürlich die Alpen zu sehen, aber der Nebel floss wie ein Wasserfall vom Mittelland hinüber auf die Baselbiet Seite. Am Anfang und am anderen Ende der Wanderung waren wir schön in der Sonne, aber das Wetter war nicht überall so herrlich. Dazwischen gab es eine unangenehme Passage im Nebel, die nass, kalt und glitschig war. Wasser tropfte wie Regen von den Bäumen. Es war aber doch interessant das Nebelmeer so zu sehen, und wir waren insgesamt zufrieden mit der Tour.

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14.November 2020, Schloss Wildenstein.

Die Schloss Wildenstein Naturfreunde Wanderung hat stattgefunden, obwohl der Weihnachtsmarkt dort wegen Corona abgesagt wurde. Das Wetter war wunderbar und es kamen 25 Leute. Wir fingen etwas spät an, weil die Zeit den Markt ausgerichtet war. Deswegen habe ich eine Stunde früher angefangen und bin von Reigoldswil an der Bergruine Reichenstein vorbei durch eine kleine Schlucht nach Titterten hinaufgestiegen. Die Gruppe mit Ursula war gerade bereit zum Abmarschieren und es ging los durch Wiesen und Wälder durch eine reizvolle Landschaft. Wir bewegten uns in einer Höhe von ca 700m und es gab immer wieder überraschende Fernblicke. Dazwischen auf langen Strecken im Wald lagen die meisten Blätter schon am Boden und verdeckten die zum Teil glitschigen Steine. Mein Magen knurrte schon lange bevor wir das offene Gelände vor dem Schloss Wildenstein erreichten und unsere Mittagspause unter den dort freistehenden grossen Eichenbäumen nehmen konnten. Das Schloss war wie erwartet geschlossen und sah verlassen und düster aus. Heute gehört es der Christian Merian Stiftung nachdem es über Jahrhunderte sich im Besitz von verschiedenen Adelsgeschlechter mit alten ehrwürdigen Basler Namen befand. Nach einer Besichtigung von mehreren Jahrhunderte alten Eichen blieb nur noch der relativ kurze Abstieg nach Bubendorf, wo wir sofort in den für uns organisierten Postbus steigen durften.

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