2022-05 Karpathos

Aussicht über der Flaskia Schlucht

Die Insel Karpathos – Traditionell, eigenwillig und erlebnisreich

Sa. 14.05. – Sa. 28.05.2022, 15-tägige Wanderreise in Griechenland

Programm

Einführung

Auschreibung

Karpathos liegt relativ unbekannt zwischen den beiden großen Inseln Kreta und Rhodos und gilt immer noch als Geheimtipp für Wanderer und Naturliebhaber.

Die Insel ist ein Phänomen, denn wer sie erkundet, erkennt bald, dass sich der Norden vom Südteil stark unterscheidet. Die Schroffheit und Unzugänglichkeit des Nordens bewahrte die Menschen von Ólympos und Diafani länger als anderswo vor Fremdeinflüssen. Durch dieses isolierte Leben entwickelten die Einwohner eigene Überlebensstrategien, individuelle Rituale und Traditionen, die auch heute noch Einfluss auf ihren Alltag, vor allem aber bei traditionellen Festen haben mit Zeremonien, die nur hier existieren. Man hat den Eindruck, die Insel bestehe aus zwei Welten. Selbst die mittlerweile asphaltierte Straße, die vom „fortschrittlichen Süden“ in den Norden der Insel führt, ändert kaum etwas daran.

Auf ausgewählten Wanderungen „erobern“ wir uns den Süden und den mittleren Teil der Insel. Mit einer Wanderung durch eine pinienbewaldete Schlucht zu fruchtbaren Hochebenen bereiten wir den Wechsel in den “wilden” Norden der Insel vor. Ein besonderes Erlebnis ist auf diesem Weg das Ziel, nämlich die Lastos-Alm. Hier handelt es sich um ein von Wanderern und Insidern beliebtes Lokal. Thanassis bietet karpathiotische Hausmannskost, Gemüse, Wein, Raki… alles aus eigener Produktion. Für erfahrene Gipfelstürmer besteht von hier aus die Möglichkeit, den Kali Limni, mit 1215 m der höchste Berg von Karpathos zu erklimmen. Am nächsten Tag setzen wir von hier aus unsere Wanderung über die Berge Richtung Norden fort.

Nicht nur die atemberaubende Landschaft, sondern vor allem die Einwohner des Nordens ziehen uns in ihren Bann: Mit den Trachten, die viele Frauen auch im Alltag tragen, mit Lyra, Laute und Tsamboúna, eine Art Dudelsack, die oft abends in den Tavernen gespielt werden, ist ein Stück Tradition am Leben geblieben, das fast überall in Griechenland dem Fortschritt zum Opfer gefallen ist. Die Musik und Tänze aus Olympos und den anderen Dörfern des Nordens sind sehr traditionell und eigenwillig. Die ungewöhnliche Architektur von Olympos, die Menge der Windmühlen, das landwirtschaftlich genutzte Außendorf Avlona – alles zeugt von einer Gesellschaftstruktur ganz besonderer Art, die sich zum großen Teil bis heute erhalten hat. Die Menschen sind gewohnt, sich selbst zu versorgen oder das Notwendige von den Nachbarinseln zu organisieren. So kommt ein Obst- und Gemüsehändler 2x mal in der Woche aus Kreta hierher, das Brot wird in hauseigenenen Backöfen einmal in der Woche auf Vorrat gebacken, in den Tavernen gibt es viel Fisch und auch Lamm- bzw. Ziegenfleisch.

Historische Akzente werden bei dieser Reise vor allem durch die vier alten Hauptstädte der Insel gesetzt. In seinem Werk „Geographika“ berichtet der Schriftsteller Strabon, dass die Dorer um 1000 v. Chr. auf Karpathos vier solcher Polis errichteten. Diese Städte waren wirtschaftlich und verwaltungsmäßig autark und zeugen heute noch mit ihren Überresten vom einstigen Glanz und einer vergleichsweise ungewöhnlich hohen Bevölkerungsdichte.

auf dem Lastos Hochebene

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