Mittwoch, 26.4.2003. ErsterTag auf La Gomera.
Nach der Ankunft der Fähre von Teneriffa in San Sebastien fährt uns ein grosse bequeme Reisebus bei schönstem Wetter quer über der ganzen Insel in unserem Hotel Gran Rey im Ort Valle Gran Rey, wo wir die erste Woche unsere Wanderferien verbringen werden. |
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Ich bin mir sicher, die 21 Personen halten von Zeit zu Zeit die Luft an, denn wir passieren zum ersten Mal die kunstvoll angelegte Strasse mit unzähligen Haarnadelkurven und spektakulären, atemberaubenden Ausblicken in einige der 52 auf La Gomera existierenden Barrancos, die das in der Ferne glitzernde Meer freigeben. Unser Auge erfreuen bunte an den Hängen klebende Streusiedlungen, handwerklich perfekt aufgerichtete Trockenmauern und eine überwältigende Vegetation mit Palmenhainen und einer Reihe von endemischen Pflanzen, wie der Kanarenlorbeer und manche Baumheide Arten. |
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Einen kurzen Halt machen wir am Roque Agando, einem ehemaligen Vulkanschlot aus Phonolith noch im Gemeindegebiet San Sebastian. Er gehört zur Felsgruppe Los Roques und ist mit seiner zuckerhutähnlichen Form einer der auffälligsten. Mit seinen 1250 Meter ist es auch der höchsten. Von der Aussicht Plattform hatte man einen schönen Blick Richtung Teneriffa und den imposanten Teide. |
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Weiter im sonnigen Westen oberhalb des grandiosen gelegenen Valle Gran Rey schmiegt sich das ruhige Bergdorf Arure in 825 m Höhe an den gleichnamigen Barranco. Die Bewohner Arures verstehen sich als direkte Nachkommen der Altkanarier. Sie sind stolz auf die Geschichte von Arure als «Residenz des Königs». Von hier aus sollen die Ureinwohner Widerstand gegen die spanischen Konquistadoren geleistet haben, mit tragischem Ausgang. Die Strasse führt durch einen Tunnel, hinter dem schliesslich der Aussichtspunkt Mirador El Palmarejo mit Aussichtsplattform und nicht mehr bewirtschaftetem Restaurant Mirador Cesar Manrique zu sehen ist. Das Gebäude klebt fast unsichtbar in der Felswand, erbaut mit farblich angepassten dunklen Steinplatten, durchzogen von einem Glasband als Fensterfront. Der Blick über das Tal des Valle Gran Rey ist beindruckend. Der Mirador wurde übrigens von Lanzarotes Inselkünstler Cesar Manrique entworfen. |
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In den Bergen gibt es weder Rotwild noch Wildschweine. Sie wurden im 15. Jh., nach der Eroberung durch die Spanier ausgerottet. Auch die Ureinwohner erfuhren ein hartes Schicksal. Im 20. Jh. stürzte Franco die Kanaren in eine extreme Hungersnot, der ein grosser Teil der rund 40000 Bewohner umfassenden Bevölkerung zum Opfer fiel. Noch heute beträgt die Einwohnerzahl nur ca. 22000. |
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Unterwegs kann ich es kaum erwarten ein erfrischendes Bad im Meer zu nehmen. Trotz dem schön angelegten Schwimmbad auf dem Hotel Dachterasse, lauf ich die Küste entlang an der ‘Baby Beach’ vorbei zur Playa de Vueltas im Hafen von Valle Gran Rey, einer mit einer bedrohlichen Steilwand gesäumten, geschützten Bucht ohne hohe Wellen, mit klarem türkisblauem Wasser und dunklem Vulkansand. Ein grandioser Abschluss des ersten Tages. |
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Adrian und allen Teilnehmern danke ich für die bereichernde Zeit, die mir mit Euch vergönnt war. Brigitte D. |