Freitag 28.April 2023, Vallehermoso – wunderschönes Tal
Carlo holt uns mit dem Wanderbus bei unserem schönen, am Strand gelegenen Hotel Gran Rey ab. Wie jeden Tag schlängelt sich der Bus auf der kurvenreichen Strasse in die Höhe und wir fahren in den Nordwesten der Insel. |
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Unterwegs machen wir einen Stopp in Mirador del Palmarejo, beim Windspiel (nach Entwurf von 1989) sowie ehem. Restaurant von César Manrique. Diesem weltberühmten Maler, Bildhauer und Architekt (1919-92) war es ein Anliegen, Kunst und Natur miteinander in Einklang zu bringen. Von den Aussichtsterrassen bietet sich ein Ausbilck ins obere Valle Gran Rey und hinab bis zur Küste nach La Calera. In der Ferne sehen wir bis nach Teneriffa mit dem Teide sowie Las Palmas. |
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In Epina (800m Höhe) starten wir unsere Wanderung. Der Weg führt uns durch Terrassenfelder mit einer reichen Flora. Carlo hat ein grosses Wissen und weiss viel zu berichten:Er gibt uns jeweils ein Blatt der Pflanze zum Riechen und raten.Wir treffen auf das Citronella Kraut. Dazu meint Carlo, Ricola sei bei ihnen erfunden worden!Weiter: Oregano-Pfefferminz, Wacholder (findet Verwendung mit lokalem Ziegenkäse), Bitumenklee/Rossklee (riecht nach Teer). |
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Unter dem Franco Regime sind 14.000 Einwohner nach Cuba und Südamerika ausgewandert. Agaven stammen ursprünglich aus Amerika und wurden von den Entdeckern mitgebracht. Agaven wurden entlang den Wegen gepflanzt gegen die Erosion. Die Fasern, Sisalfasern werden zu Schnüren verarbeitet, zu Trommeln oder es werden Dart-Tafeln daraus gefertigt. Die Agave braucht 20 -30 Jahre bis der Stempel wächst. Dann versamt sich die Pflanze und verholzt. Die Stempel sind sehr lang und werden als Holmen für Leitern verwendet. |
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Unser Picknick nehmen wir im Schatten bei einer Kapelle ein. Wir haben Gesellschaft von Katzen und Hühnern.Gestärkt und mit neuen Kräften geht es weiter hinunter mit Sicht auf den steil aufragenden Roque Cano. (ehemaliger Vulkanschlot) Dieser Berg ist oft umhüllt mit einer Nebelwolke. Die Sage berichtet:wenn ein Jüngling hinaufsteigt, kehrt er als weiser Mann zurück. |
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Nochmals etwas Botanik: Opuntien/Kaktusfeigen wachsen hier zahlreich. Die Pflanze stammt aus Zentral- und Südamerika. Auf ihr lebt die Cochenille-Schildlaus. Anschaulich erzählt uns Carlo vom roten Farbstoff, indem er eine zwischen seinen Fingern zerdrückt. Zu guter Letzt das Wolfsmilchgewächs (Euphorbia). Wenn man es schneidet, tritt eine Milch aus, die ist giftig. Zu Zeiten, als die Insulaner sich vor den Konquistadoren verstecken mussten, verwendeten sie diese Milch zum Fischen. Nach dem Verzehr der leicht toxischen Fische sollen sie dann etwas Bauchschmerzen bekommen haben. Durch mannshohen Schilfwald und grüne Weinterrassengelangen wir in Vallehermoso an. Am Dorf–eingang streifen wir den Friedhof Santa Clara. Jemand wirft die Frage auf, ob diese Fächer an der Wand Urnen Gräber seien. Nein, die Särge werden eingemauert. Der Boden ist ja aus Vulkanischem Gestein und lässt keine Erdbestattung zu. |
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Wir ziehen ins Städtli ein durch eine lange Gasse gesäumt von verlassenen Häusern. Zur Blütezeit lebten hier 6.5 Tausend Einwohner. Heute sind es ca. 2.5 Tausend. Wir haben 10.3 km zurückgelegt,146 m hinauf und 773 m hinunter. (gemäss Peter`sAufzeichnung) Inge R. |