05-25 Biogradska Gora

25.5.2013, Tara Brücke – St.Georg-Kloster – Biogradska Gora – Kolasin

Uebel beginnt so ein Tag, wenn Montezumas Rache einen übel erwischt, was einem unserer Mitglieder geschah! Mutig – morgens um 6 Uhr noch 6 Grad Kälte – fahren wir von Zabljak nach dem Frühstück los Richtung TARA-BRUECKE, wie schon gewohnt bei Regen von kurzen Sonnenstrahlen unterbrochen. Die Fahrt führt durch eine reizvolle Gegend, Berge und Täler wechseln sich ab, hin und wieder erscheinen am Hang einzelne verstreut liegende Häuser mit hellrot leuchtenden Hausdächern umgeben von hellgrünen Wiesen. Der Bus fährt einer kurvenreichen Strasse entlang und wir erblicken steil aufragende schroffe graurote Felsmassive. Schliesslich gelangen wir zur DURDEVICA TARA, der 5-bogigen Tara-Brücke, 150m hoch über der tiefsten Stelle der Schlucht, Gesamtlänge 370 m, Baujahre 1938-1941. Die Tara mäandert träge mit weissen Schaumkronen leise rauschend vor sich her.

image001_r3

Vlatko zeigt uns bei der Weiterfahrt den Einstieg zum river rafting, 14 km sind befahrbar, was eine gute Verdienstmöglichkeit für die ansässigen Bewohner darstellt. Wir fahren weiter der grüngrauen breiter werdenden Tara entlang vorbei an Bienenstöcken, einem winzigen mit Blumen geschmückten Friedhof und immer wieder fallen uns Höhlen in den Felswänden auf.

Wir begeben uns zum ST. GEORG-KLOSTER, umgeben von Wiesen mit violett blühendem Wiesensalbei und rotem Mohn, das schon 1592 bestanden hat. Mehrmals wird das Kloster von Türken angegriffen, 1867 wird es rekonstruiert, 1870 eine Schule gegründet, wiederum  attackieren die Türken und die Mönche verlassen das Kloster, so dass die Schule in Höhlen der Umgebung stattfindet.

Die Steinwände dienen als Schreibtafeln. 1990 wird erneut renoviert, ein Glockenturm aus Holz vor den Eingang der Basilika gebaut und neue Häuser werden errichtet, eine alte überwachsene Ruine deutet auf frühere Zeiten hin. Um die Basilika betreten zu können, werden die weiblichen Reiseteilnehmerinnen von einer Nonne gebeten, einen langen Rock überzuziehen. Innen ist ein Fresko von 1609 teilweise erhalten, ein kreisrunder Leuchter hängt von der Kuppel herunter und Ikonen zieren die Wände. Wir fahren an Geröllhalden und einem Wasserfall vorbei.

 image003_r3
 image005_r3  image007_r3

Schliesslich wird das Tal breiter, die Hügel sanfter und der Ausblick vom Denkmal eines berühmten Alpinisten (Dzambas) ist unglaublich schön, mit einzelnen Gehöften im Hintergrund. Die Tara, die eine Länge von 150 km erreicht, verändert sich stetig, sie wird breiter und schlängelt sich um Sandbänke, die bewachsene Inseln bilden. Hin und wieder kommen wir an einem Dorf vorbei, z.B. durch Gornia polia, was übersetzt wohl „Obere Felder“ bedeutet und wo sich ein eindrücklicher Friedhof befindet mit imposanten Grabsteinen.

 image009_r3  image011_r3

Schliesslich erreichen wir ein weiteres Reiseziel, BIOGRADASKA GORA, ein Nationalpark, 52 km2 Fläche, 1952 eröffnet mit 500-jährigen Bäumen unter anderem Schwarzkiefern. Ein montenegrinischer König hatte die Jagd verboten, sie war nur ihm erlaubt gewesen, so dass der Wald sich zu 80% als Urwald hatte entwickeln können.

 image013_r3  image015_r3

Wir spazieren um den BIOGRADASKA-SEE, geniessen unser Picknick am Ufer bei Wind und 9 Grad Kälte, eine eher ungemütliche Angelegenheit! Glücklicherweise führt uns Vlatko noch zu einem Restaurant, wo es dann doch noch etwas Warmes zu trinken gibt. Nächstes Ziel ist die Stadt KOLASIN in den Bergen mit etwa 10.000 Einwohnern. Die Stadt verdient am Sommer und Wintertourismus. Auf einem weiten Platz steht ein grosses ehemals sowjetisches Kultur-zentrumsgebäude, heute das Rathaus. Auf einer Seite des Platzes reihen sich reizvolle höchstens 2-stöckige ältere Holzhäuser, die einen Kontrast zum Betonklotz bilden.

 image017_r3  image019_r3
Wir beziehen unsere Zimmer im Hotel Brile und der Dépendence und freuen uns aufs Abendessen.

Christa Kohlmann

 

 

Hiking in Switzerland and around the world