Samstag, 4. August, Palazzo Armonici (Klanghaus), Loco – Capanna d’Alzasca
Bardo serviert das Frühstück. Es donnert. Erschrocken blicken die Wanderteilnehmer aus dem Fenster zum Himmel. Adrian- unser erfahrener Guide- legt die Stirn in Falten und vertieft sich in seine Wanderkarten. Aber Bardo beruhigt: “Heute bleibt es noch trocken“. Das kann aber einige Wanderfreunde nicht wirklich beruhigen. „Machen wir die Tour wie geplant, oder eine kürzere Alternative, um dem Gewitter und Regen zu entgehen?“. Aber Adrian vertraut auf Petrus : „Also, wir ziehen unsere Tour heute durch und morgen nehmen wir es, wie es kommt“. Ich persönlich war über diese Entscheidung froh, waren doch die nächsten 2 Tage mit 1000 Höhenmetern im Aufstieg und 1300 im Abstieg ebenfalls sehr schön. |
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Pünktlich um 7:41 stand dann eine etwas dezimierte Wandergruppe von 11 Mitgliedern am Bus nach Gresso. Ich empfand den Aufstieg diesmal weniger anstrengend und schweißtreibend als die Tour am Vortag. Anfangs recht steil, was wieder meine untrainierten Achillessehnen strapazierte, durch schattigen Buchenwald, der später in eine Lärchenzone überging. Die Almen beeindruckten mit weiten Flächen von Alpenrosen und Erika. Als besonderen Service hatte jemand freundlicherweise das hohe Gras auf unserem Weg bis auf die Paßhöhe gemäht, so daß wir keine Orientierungsprobleme hatten. Nach mehreren Pausen erreichten wir dann gegen 13:00 Uhr unseren höchsten Punkt, den Bochetta di Doia auf 2054 Metern Höhe. | |
War die Landschaft im Aufstieg schon beindruckend, die Nordseite im Abstieg war dagegen der reinste Märchenwald und der Lago d’Alzasca so ein Kalenderblatt – Fotomotiv, daß mir leider die schriftstellerische Begabung fehlt, dieses Kleinod gebührend zu beschreiben. Nur soviel: Obwohl für mich schrecklich kalt, sind wir fast alle ins Wasser gesprungen. Wobei ich gestehen muß, daß ich nur zähneklappernd eine Minirunde hinlegte. Aber wir waren wieder frisch und sauber. | |
Die Capanna d’Alzasca entpuppte sich als Highlight: Zwei junge SAC-Mitglieder verrichteten dort freiwilligen Hüttendienst und verwöhnten uns mit einem leckeren 3-Gänge-Menue. Mit heißen Diskussionen und Liedern zur Mundharmonika unseres Senior-Pfadfinders Hans klang dieser schöne Wandertag bei Ticino Rotwein und Bierchen aus. Im Namen aller Teilnehmer dankte Hans in seiner bekannt humorvollen Art unserem Wanderführer für die sorgfältige Vorbereitung und Durchführung dieser erlebnisreichen Wanderwoche.
Und auf den 20 Metern von der Hütte zum separaten Schlaf-Rustico kam dann doch noch der erste Regen. Jochen |