07-31 Alpe Preda

Mittwoch, 31.Juli, Sonogno – Frasca – Alpe d‘Preda

Nun ist es soweit! Wir  fahren wieder wie andere Jahre in den schönen Kanton Tessin.Die Wetterprognosen für die nächsten fünf Tage sind erfreulicherweise sehr gut und ich werde Leute wiedersehen, die ich sehr schätze aber meist nur an den Tessin Wanderungen sehe.

Adrian hat uns die Wahl gelassen, den früheren Zug um 6.04h  oder den späteren um 8.04h zu nehmen. Ich habe mich für den späteren entschieden und bin  mit dieser Entscheidung nicht der einzige. Ich treffe am Bahnhof auf Edith und Marlies und sehe später im Zug auch die anderen Spätaufsteher Uli und Brigitte.

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Nach dem Umsteigen in Locarno auf den Bus ins Verzascatal und vor der  Ankunft in Frasco erkenne ich schon durch das Busfenster den Rest der Gruppe unten am Fluss. Schön, nun werde ich auch noch zum Baden kommen bevor wir um 15.00 h zu unserer Wanderung aufbrechen werden!Einmal im Wasser messe ich dessen Temperatur. Das Flusswasser ist 15,6 ° kalt. Das ist wohl der Grund warum nur wenige sich ins Wasser wagen aber viele sich auf den grossen Felsplatten sonnen.
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Der Aufstieg gegen Fresca mit 600 Höhenmetern und zwei Stunden Marschzeit erfolgt in kleinen Gruppen zu verschiedenen Zeitpunkten. Der Hang ist wie meist im Tessin sehr steil und es ist heiss. Glücklicherweise gehen wir in der unteren Partie durch den Wald. Erst weiter oben kommen wir auf das offene mit Felsen durchsetzte Alpgelände.
Als wir endlich zum Agriturismo La Ghironda gelangen kommt es mit vor in einem Zoo gelandet zu sein!!!Eine Hundemeute mit Welpen tobt herum und als ich den Weg zum Nachtlager suche, muss ich mich zwischen den Ziegen und einen Maultier, das stur in der schattigen Passage steht, hindurchdrängen.

Ein Teil der Wandergruppe hat sich bereits auf der prächtig gelegenen Terrasse, die hoch über dem Tal liegt, eingefunden und trinkt mit grossem Durst den angebotenen Thymiansirup.

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Wir werden von unseren Gastgebern herzlich empfangen und  dann auch kulinarisch sehr verwöhnt.Während die Polenta leise über dem offenen Feuer in einer grossen Kupferpfanne köchelt, ständig gerührt von unserem Gastgeber Gabriel, erscheinen  auf den beiden Tischen auf der Terrasse zum Aperitiv Platten mit  Käsespezialitäten vom Betrieb. Die Ziegenkäsekugeln in weisser, roter (Paprika) und gelber (Curry) Farbe laden zum Naschen ein. Dazu gibt es kleine Brötchen  mit Brennesselbutter. Die Kräuter stammen aus dem Garten. Für diejenigen, die Ziegenkäse nicht lieben gibt es auch anderen Käse. Dazu trinken wir mehr als ein Glas kühlen Fendant. Trotz den  Fliegen, die uns die Köslichkeiten streitig machen und die wir ständig verjagen müssen, geniessen wir alle diesen Aperitiv.
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Gleich geht es weiter mit der Polenta, die in der Zwischenzeit- überwacht von Peter und Hanspeter- weitergeköchelt hat. Das eigentliche Nachtessen bestehend aus einem Salat aus dem Garten, der nun auf ein Brett gestürzten Polenta, einem  vorzüglich schmeckenden Ragout aus Schaffleisch (erst später erfuhren wir, dass es sich um dieses Fleisch gehandelt hatte) und einem Ratatouille schmeckt hervorragend. Als Dessert folgt noch ein Fruchtsalat mit frischen Beeren – wunderbar!Ein Blick in den kleinen Raum, der als Küche und sicher auch als Wohnraum dient, genügt um zu staunen, dass hier ein so gutes Essen mit viel Können und Liebe gekocht werden kann. Ein ganz herzlicher Dank geht an unsere Gastgeber, Maria und Gabriel sowie auch an Adrian, der uns jedes Jahr an spezielle Orte führt, die wir nicht so schnell vergessen werden !

Ich habe den warmen Abend im Gespräch mit Gabriel bei einem Bocalino beendet. Er hat mir viel über das Leben als Bergbauer, das vom Lauf der Jahreszeiten geprägt ist erzählt. Auch sprach er über die Wahl, zusammen mit den Tieren in enger Gemeinschaft zu leben.

Ich war einer der letzten, der im Lager schlafen ging. Ich wurde von einer Ziege begleitet, die mir unbedingt in den Schlafraum folgen wollte. Es war nachts ruhig in diesem grossen Schlafraum bis um sechs Uhr morgens das Maultier mit seinem Kopf die grosse Türe aufstiess und uns wecken wollte.
 

Jean-Francois

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