05-10 El Medano

Samstag, 10.Mai, El Medano

Heute hatte man es nicht so eilig mit dem Aufstehen. Es war der Tag unserer Abreise, und der Calima, der warme Wüstenwind aus der Sahara, der über Nacht nachgelassen hatte, begann schon wieder unangenehm zu blasen. Ist es möglich heute noch sonnenbaden oder gar schwimmen zu gehen? Lieber etwas abwarten. Beim Morgenessen erfuhr man, dass man sein Zimmer für 10 Euro bis 16 Uhr behalten könnte, falls es für die folgende Nacht frei wäre. Das wäre eine gute Idee gewesen, vor allem wegen ermöglichtem Duschen vor der Abreise, aber leider wurde mein Zimmer, wie übrigens fast alle, wieder gebraucht, so dass nichts zu machen war. Also habe ich halt meinen Koffer fertig gepackt und die Reisekleider für späteres Wechseln in den Rucksack gesteckt und beides an der vom Hotel bezeichneten Ecke deponiert und das Zimmer freigegeben.
image003_r3image001_r3Inzwischen war es 10 Uhr geworden, und mit nur dem Tagesrucksack habe ich mich zum hinter dem Montaña Roja windgeschützten Strand von La Tejita aufgemacht. Dies deshalb eher früh, weil ich mich nicht getraute, mich zu lange der prallen Mittagssonne auszusetzen. Der Fussweg dorthin beträgt etwa 25 Minuten. Ich bewunderte vorerst an unserem Strand den Mut und die körperliche Kraft, den die Windsurfer mit ihren gelegentlich tollkühnen Sprüngen/Flügen bei hohem Wellengang zeigten. Später, vor dem Strand von Tejita, passierte ich ein unscheinbares kleines gelbliches Gebäude. Eine Gedenktafel zeigte jedoch an, dass es sich um ein ehemaliges Kabelhaus handelte, von wo aus Ende des 19. Jahrhunderts ein Unterseekabel 1600 km bis nach San Luis im Senegal gelegt worden war. Eine wirkliche Leistung damals!
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Tejita Strand                                                                                      Surfer Bar
Der linke Strandabschnitt von Tejita, gut durch den Montaña Roja geschützt, war tatsächlich wesentlich windstiller, aber etwas sandgestrahlt zu werden liess sich auch hier nicht ganz vermeiden. Ich traf hier auch auf Adrian, welcher ebenfalls noch etwas Sonne tanken wollte. Ausgenommen vom gelegentlichen Flugsand liess es sich ganz gut sonnenbaden. Im Gegensatz zum Vortag ging ich nicht ins Wasser, da es dort keine Duschmöglichkeit gab, auch im Hotel keine attraktive mehr, und ich trocken den Flugsand besser wieder abstreifen konnte (beim Duschen daheim, kurz nach Mitternacht, fiel aber trotzdem noch Sand von mir ab!). Mehr als eine knappe Stunde gönnte ich mir am Strand jedoch nicht, ich wollte nicht noch am letzten Tag einen Sonnenbrand holen.
image009_r3Wieder zurückgewandert, gegen starken Gegenwind kämpfend, war ich so gegen 12 Uhr wieder beim Hotel und der Hunger meldete sich, vor allem auch im Wissen nur eines Sandwiches beim Heimflug. Sicher würde ich im Ortszentrum von El Medano jemanden finden, der auch Lust auf eine kleine Mahlzeit hätte, und tatsächlich verspürte Jiri, den ich dort antraf, ebenfalls Hunger. Im heimeligen kleinen Restaurant Playa Chica “Mädchenstrand” konnten wir uns für wenig Geld je einen Teller mit fünf Tappas zusammenstellen lassen, was für uns mit einem Bier zusammen gerade richtig war. Wir sassen drinnen, weil es auf der Terrasse zum Meer hin recht luftig war.

image011_r3image013_r3Das Restaurant Playa Chica, vorne rechts.
Nun war noch etwas Zeit, am zentralen Badestrand an der Sonne an einer windgeschützten Mauer sitzend, dem Treiben der Badenden (lies: Badenixen) zuzuschauen und anschliessend einen kleinen Rundgang dem Meer entlang Richtung Hafenmole zu tätigen – Jiri ging stattdessen noch für letzte Einkäufe. Dann schlenderte ich wieder zurück zum Hotel, wobei ich es bereute meine Kamera im Hotel zurückgelassen zu haben. Also holte ich meine Kamera und wanderte nochmals zurück um letzte Aufnahmen vom Restaurant Playa Chica und von Wind- und Wellensurfern mit dem Montaña Roja im Hintergrund zu tätigen. Wieder zurück im Hotel fand ich noch Zeit in der wifi-Zone letzte Nachrichten auf meinem (unserem) neuen iPhone unter “what’s up“ und “family“ (unserem Familienchat, von unseren Kindern eingerichtet) abzufragen …. und ich war derjenige, der NIE ein iPhone wollte!
image015_r3Die Zeit lief, und bereits war es nötig sich – etwas umständlich – auf der Toilette umzuziehen und sich reisefertig zu machen. Pünktlich holte uns der Bus kurz vor viertel vor vier ab und führte uns zum nahen Flughafen Tenerife Sur. Ebenso pünktlich wurde um 17h40 unser Flugzeug zum Start zurückgerollt und mich beeindruckte, dass unser Flugzeug, ein Airbus der Easy Jet, nach dem langen Hinflug lediglich etwa 25 Minuten am Boden war. Alles: Aus- und Einsteigen, Betanken, Koffer raus und neue Koffer rein, musste Hand in Hand schnell gehen. Etwas ein Wunder, dass es so reibungslos funktionierte. Ein wenig bedauerte mich das Flugpersonal, welches keinerlei Möglichkeit nach dem langen Hinflug hatte, das Flugzeug auch nur kurz für frische Luft zu verlassen.
Letzter Blick auf unser Hotel (rechts) nach dem Start
Für uns alle aber sehr erfreulich, dass wir in Basel sogar fünf Minuten früher als geplant landeten und so, ich denke alle, noch rechtzeitig heimfanden, erfüllt von ganzschönen Ferien- und Wandererlebnissen auf Teneriffa.
René

 

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