Sonntag, 3.August 2014: Passo della Garina, Wanderung von Maggia nach Loco
Nach den zwei vorausgegangen Regentagen gilt unserer erster Blick nach dem Aufwachen dem Himmel oder dem Display des Smartphones. Der Tag beginnt jedenfalls ohne Niederschläge, was auch schon ganz gut ist.
Nachdem wir die Räumlichkeiten im Ostella la Curva in Cavergno in Ordnung gebracht haben und die übrigen Esswaren in den verschiedenen Rucksäcken verstaut worden sind, fahren wir mit dem Bus von Cavergno nach Maggia 332m.
Dort überqueren wir den Fluss Maggia auf der langen Hängebrücke, welche wir recht ins Schwanken bringen. WIr wandern durch das Dorf – oder eher Feriensiedlung Moghegno und kommen dann nach Aurigeno, wo wir den Weg Richtung Passo della Garina unter die Füsse nehmen. Wir tauchen in den Bergwald ein und kommen in vielen Kehren immer weiter hinauf ins Valle di Lareccio. In der Tiefe rauscht der Bergbach Ri di Dentro. Als wir beim Punkt 654m (ein Unterstand) sind beginnt es zu regnen und wir müssen unsern Regenschutz anziehen oder den Schirm aufspannen – je nach Belieben.
Der folgenden Wegabschnitt ist teilweise etwas ausgesetzt. Der steinige und auch rutschige Pfad führt im steilen Bergwald ins Tal hinein. Das Tosen des Wildbaches begleitet uns. Es geht sogar wieder hinunter in ein Tobel, wo wir einen Bach überqueren müssen. Dann steigt der Weg wieder an. Wir schwitzen in unserer Regenmontur – es ist kein angenehmes Gehen. Endlich taucht im Nebel ein Steinhaus auf und ich denke, dass wir endlich den Pass erreicht hätten. Aber dem ist nicht so. Es geht noch lange weiter hinauf durch den Bergwald bis wir endlich in eine Lichtung kommen und dann den Passo della Garina 1076m erreichen. Hier müssen wir auf die anderen warten. Es wird uns langsam kalt. Wir müssen die Kleider wechseln oder etwas Warmes anziehen. Adrian hat einen Besuch bei Phillip in seinem Rustico auf der Alp Campo/ Mullen geplant. Einige in der Gruppe möchten nicht im strömenden Regen dorthin gehen. Wo könnten wir den unterstehen? Wir erinnern uns an unseren letzten Besuch in Campo vor zwei Jahren. Da konnten wir draussen an der Sonne sitzen!
Ich gehörte auch zu denjenigen, die ins Tal hinunter wandern wollten. Als wir unterwegs sind, hört der Regen auf und der Himmel wird immer heller und wir können uns in Loco unseres Regenzeugs entledigen. Wir machen einen Halt im Dorfrestaurant, wo wir etwas trinken. Wir finden dann den Weg hinunter in den Palazzo Armoncini. Dazu müssen wir viele Treppenstufen hinuntersteigen. Der Hausbesitzer ist zuhause und noch am Vorbereiten unserer Zimmer. Wir können endlich die Schuhe ausziehen und draussen irgendwo einen Ast finden, um unser Regenzeug aufzuhängen – die Wäscheleine ist verschwunden!
Die Sonne scheint nun und wir geniessen die Wärme auf einer Wiese in der Umgebung des Männerhauses (vier Männer sind in einem Nebenhaus einquartiert). Zuvor helfen wir Bardo, Bohnen für unser Nachtessen zu entfädeln. Dafür gibt es Tee oder Kaffee und etwas Süsses. So vergeht die Zeit bis zum Zimmerbezug. Wir können auch bereits die Dusche benutzen. So gibt es später keine grossen Wartezeiten mehr. Allmählich treffen auch die letzten im Palazzo ein und wir können um 19.00 essen. Es gibt einen gemischten Salat als Vorspeise und dann Tortellini und Rindfleisch sowie die Bohnen, die sehr gut munden. Als Nachtisch gibt uns Bardo eine Vorführung im Obertonsingen, die sehr interessant ist.
Wir verschwinden ziemlich früh in unseren diversen Nachtquartieren. Wir haben heute – im Gegensatz zu den beiden vorausgegangenen Regentagen – auch etwas geleistet !
Laut Swissmap: Distanz: 11.6km; Aufstieg:1089m; Abstieg: 781m; Marschzeit: 5h
WIr hoffen alle auf besseres Wetter für den morgigen Tag (die Prognosen sind gut).
Marianne