Dodekanes 2.-16. Mai 2015 – Die Inseln Kalymnos, Patmos, Nisyros und Kos
Diese Reise 2015 führte in die Dodekanes (griech. „Zwölf Inseln“), die Inselgruppe im Südosten der Ägäis, die nach einer wechselvollen Geschichte seit 1946 wieder zu Griechenland gehört. Wir besuchten vier (der in Wirklichkeit mehr als 12 bewohnten Inseln) Inseln und erführen auf abwechslungsreichen Wanderwegen und spannenden Besichtigungen viel über die Geschichte, die Natur und die Gegenwart der Inseln. Die Fährfahrten zwischen den Inseln bieteten ein abwechslungsreiches Panorama von tausenden Inseln und Felsen und faszinierende Einblicke in die marine Welt: Schiffe aus aller Welt, Fischer bei ihrer Arbeit, Segelyachten, Seevögel und sogar auch Delfinschulen begleiteten uns auf unserem Weg entlang der ägäischen und kleinasiatischen Küsten.
Die Insel Kalymnos, immerhin die viertgrösste des Archipels, wird von vier mächtigen Kalksteinrücken mit imposanten Steilküsten durchzogen. Zwei dieser kräuterduftenden Kalksteinberge überqueren wir auf dem Weg in die dazwischen liegenden Täler, in denen tausende von Zitrusbäumen blühen und die in schöne Badebuchten oder tiefe Buchten wie die von Vathy münden. Zahlreiche Zeugen der Kulturgeschichte, pelasgische Kyklopenmauern, mykenische Grabstätten, hellenistische Wehranlagen, frühchristliche Basiliken, zwei verfallene Ritterburgen, legendenumwobene Kirchen und eine Thermalquelle, sorgen dabei auf den Wanderungen für zusätzliche Abwechslung. Ein Boots-ausflug auf die kleine Insel Telendos – wie Kalymnos Teil des europäischen Natura 2000-Netzwerks – rundet unseren Besuch auf Kalymnos ab.
Die relativ kleine Insel Patmos gilt als Insel der Artemis. Zwar gibt es auf der „Heiligen Insel“ einige Zeugen der Antike, doch weltberühmt wurde die Insel durch die Offenbarung der Apokalypse, die der Evangelist Johannes hier niederschrieb. In Erinnerung an dieses Ereignis wurde 1000 Jahre später das burgartige Johanneskloster errichtet, das heute mit seiner bedeutenden Bibliothek ein UNESCO-Weltkulturerbe und die Hauptattraktion der Insel ist. Abends kehrt Ruhe ein auf der vielbesuchten Insel und sie kann mit ihrer einzigartigen Atmosphäre die Besucher beeindrucken, die sich – wie wir – die Zeit nehmen, ein paar Tage zu bleiben.
Die abwechslungsreiche Landschaft von Nisyros zeigt viele interessante Spuren des Vulkanismus, eine kratergespickte Caldera, warme Quellen, schwarze Lavastrände, Bimssteinwände und Obsidianbrüche (auf der Nachbarinsel Gialos). Sie gibt der Insel ein besonderes Gepräge. Gefahrlos lassen sich die Krater besuchen. Auf einsamen Pfaden werden wir die Insel mit ihren zahlreichen Kleinoden erkunden. Der kleine, weißgekalkte Inselhauptort Mandraki lockt mit seinen zahlreichen architektonischen Kleinoden zum Bummeln und bietet z.B. mit den Resten eines Kreuzritter-Kastells, dem Marienkloster Panagía Spilianís und den Resten der antiken Akropolis Ziele für jeden Geschmack.
Kos gehört zu den großen Inseln der Dodekanes und bietet lange Sandstrände, fruchtbare Ebenen, aber auch zwei Gebirgsstöcke. Der Aufstieg der 17 km lange Díkaios-Kette im Osten lohnt uns mit einer phantastischen Aussicht über die ägäische Inselwelt und bis nach Kleinasien. Im Westen der Insel, nur durch einen eineinhalb Kilometer breiten Isthmus mit der Hauptinsel verbunden, werden wir auf einer Wanderung an naturbelassenen Stränden baden und entdecken, dass diese naturverwöhnte Halbinsel in der Antike das Zentrum der Insel war. Dazwischen wandern wir vorbei an Weinbergen und Olivenkulturen zur mächtige, von den Venezianern gegründete Festung von Antimachia. Die Inselhauptstadt von Kos schickt uns am Schluss der Reise mit ihren zahlreichen Kulturzeugen auf engem Raum noch einmal auf eine Zeitreise von der Antike bis in die Neuzeit durch die wechselvolle Geschichte der Dodekanes-Inseln.