2015-06 Haldigrat

auf dem Brisen Gipfel
auf dem Brisen Gipfel

27./28. Juni 2015 Wolfenschiessen-Haldigrat-Brisen-Risetenstock-Isenthal

Wanderleiter: Riccardo Canova
1. Tag: Die Wettervorhersage für den Samstag war „am Nachmittag mögliche Gewitter und etwas Regen“. Nach einer zweistündigen Bahnfahrt erreichten wir das im Engelbergertal liegende Wolfenschiessen, den Ausgangspunkt dieser Bergwanderung. Im Restaurant konnten wir noch einen Kaffee trinken und die Schuhe festbinden bevor uns der Weg durch den Ort und danach steil aufwärts durch den Wald und später über schöne Blumenwiesen mit Orchideen und gelben Enzian hoch zur Hüttismatt führte wo wir von einer braunen Ziegenherde empfangen wurden. Im Tal konnte man gut Stansstad sehen, das am Eingang vom Loppertunnel liegt und weiter hinten Hergiswil. Je näher und höher wir dem Gasthaus Haldigrat kamen desto mehr Wolken bildeten sich an den Berghängen. Der Pilatus, das Wahrzeichen von Luzern, hatte schon eine schwarze Gewitterwolke mit Regenschleier über sich, die langsam in unsere Richtung zog. Nebel zog rasch über die Gipfel und wir standen plötzlich mitten drin. Wenig später begann es leicht zu regnen, der aber zum Glück nur von kurzer Dauer war und noch bevor wir das Berggasthaus erreichten wieder aufhörte. Danach verzogen sich die Wolken wieder und die Sonne beleuchtete intensiv die grünen Hänge, was einen schönen Kontrast mit den schwarzen Wolken im Hintergrund ergab. Es war etwas frisch geworden doch mit einer Jacke konnten wir den Apéro auf der Terrasse im Sonnenschein geniessen. In der Ferne sah man die beiden Gipfel der Mythen. Nach dem Nachtessen ging ich nochmals nach draussen den es gab eine eindrucksvolle Abendstimmung. Eine dunkle Wolkenschicht lag über den Bergen aber gegen Westen war der Himmel offen und die Seen unten im Tal glänzten wie Spiegel zwischen der dunklen Silhouette der umliegenden Hügel. Am Horizont färbte sich der Himmel in ein leichtes Abendrot das langsam verschwand.
2. Tag: Der Tag begann mit Sonnenschein und nur an den Berggipfeln waren noch einzelne Restwolken sichtbar. Nach dem Frühstück wanderten wir auf dem steil aufwärts führenden Haldigrat in Richtung Brisen. Das Gras mit den Wassertropfen der letzten Nacht glänzte wie Silber im Sonnenlicht und der lichte Nebel an einer Seite des Hanges tauchte uns in eine Märchenlandschaft. Ein junger Bergsalamander kroch etwas unbeholfen über den Weg und verschwand zwischen den nassen Steinen. Auf dem Brisengipfel war eine gute Rundsicht. Gegenüber war der Turm auf dem Titlis ganz nah. In den Bergflanken waren noch viele kleine Schneefelder vorhanden. Nach dem Steinalper Jochli durchquerten auch wir noch ein kleines Schneefeld. Der Weg führte uns weiter an der Bergflanke über den Glattegrat hinauf zum Risetenstock. Auf der gegenüber liegenden Bergflanke waren Steinschichten sichtbar die einem an eine Crèmeschnitte erinnerten. Unten im Tal bildete das blaue Wasser der Seen einen schönen Kontrast mit dem Grün der umliegenden Hügel. Der Abstieg führte uns über gelbe Blumenwiesen versetzt mit vereinzelten Alpenrosenbüschen via Hinterjochli und Ober Bolgen hinunter nach Gitschenen. Auf der Alp Unter Bolgen war der Käser mit Familie gerade eingezogen um den Sommer auf der Alp zu verbringen. So hatten wir die Gelegenheit noch letztjährigen Bergkäse zu kaufen. Bevor wir mit der kleinen pinkigen Seilbahn nach St.Jakob hinunter fuhren, kehrten wir noch im Gasthaus ein um den Durst im Schatten auf der Terrasse zu löschen, denn die Sonne brannte recht stark. Später dann im Tal angelangt wanderten wir dem Fluss entlang bis nach Isental. Das Postauto wurde knapp verpasst und so konnten wir uns im Restaurant vor der Heimfahrt noch stärken.
Wir verbrachten ein wunderbares Wochenende in einer herrlichen Berglandschaft.
Vielen Dank Ricky für die gute Führung und wunderbare Wanderung.
Bert Schmid

Route Karten

Brändlen-Haldigrat

Haldigrat-Isental

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