05-05 Aradhena

Montag, 5.Mai, Arádhena-Schlucht

 
Wir haben in Loutro, einige im Hotel Sifis, andere im Hotel Daskalogiannis, übernachtet. Bei Tagesanbruch ist der Himmel wolkenlos. Das Dörfchen, das fast nur aus einer Zeile weisser Häuser dem Strand entlangeiner kleinen Bucht besteht, ist sehr ruhig. Es gibt kaum jemanden, der hier nicht noch gerne eine zweite Nacht verbracht hätte. Um 8.30 Uhr gibt’s Frühstück an der Uferstrasse, die eigentlich ein Fussweg ist. Zum reichhaltigen Frühstück gibts unter anderem Yoghurt mit Honig, Äpfel, Bananen und Orangensaft.  Das Fährschiff Daskalogiannis, das hier ‚übernachtet’ hat, ist noch da. Das Meer ist sehr ruhig, es ist fast windstill. Wir stellen unser grosses Gepäck bereit, das im Laufe des Vormittags mit dem Schiff nach Sfakia und von dort mit einem Bus (hoffentlich) zu einem Depot gebracht werden soll, wo wir es dann am Abend abholen werden. Kurz nach halb neun marschieren wir ab. Zuerst geht es den Berg hoch in Richtung der Marmorbucht, von der wir gestern hier angekommen sind.  image001_r4
 
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Da viele gestern den ‚normalen’ Küstenweg genommen haben, wählen wir heute den ‚easy’-Weg. Er führt etwas höher an der Küste entlang. An der Marmorbucht ist noch niemand. Nach einem viertelstündigen Halt nehmen wir unsere nächste Aufgabe in Angriff und steigen in die Arádhenaschlucht ein. Das Bachbett ist vollständig trocken und bleibt es auch bis ganz nach oben. Gleich zu Beginn  finden wir eine Kolonie von ‚Bergziegen’, welche überall auf den Absätzen der Schluchtwände im Schatten ruhen. Auf steinigem Weg geht es meist durch üppige Vegetation dem Bachbett entlang nach oben. Vor der letzten Steilstufe halten wir unsere Mittagsrast. Im Schatten ist es kühl, in der Sonne rasch zu warm.
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Die nun folgende Steilstufe wird auf einem gut ausgebauten Zickzackweg mit Geländer überwunden. Fünf Teilnehmer suchen noch eine Herausforderung und finden sie im alten Weg, der nun aber durch ein Geländer ‚abgesperrt’ ist. Er überwindet zwei riesige, die Schluchtbreite ausfüllende, Felsblöcke auf Eisenleitern und mit Hilfe eines Fixseils. Bald blicken wir hinauf zur Stahlkonstruktion der Strassenbrücke über die Schlucht. Nach 3 ¼ Stunden seit Beginn der Schluchtwanderung sind wir beim oberen flachen Teil angekommen. 
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Nun folgt der letzte Aufstieg auf die Hochebene auf einem Zickzackweg, der in Arádena endet. Die weisse Kirche ist das einzige noch einigermassen erhaltene Gebäude des verlassenen Dorfs. Beim Kiosk am Ende der Brücke stillen wir unseren Bedarf nach Kühle und Flüssigkeit. Ein bestellter ‚Eiskaffee’ wird zu einem ‚Heisskaffee’, ein Kommunikationsproblem eben. Nun geht es, zunächst der Strasse entlang, später auf einem Feldweg, nach dem Nachbardorf Anópolis. Nach einer Rast im Café am Dorfplatz besteigen wir um 15.40 Uhr unseren Bus.Wer denkt: ‚endlich geschafft’, der irrt. Die gut 500 Meter, die wir hochgelaufen sind, müssen wir nun wieder hinunterfahren. Das gibt spektakuläre Ausblicke nach Sfakia und auf die vielen Kurven der Strasse. Assoziationen an Grimsel oder Tremola werden wach.  Sie hat im oberen Teil noch einen Naturbelag und unten ist sie frisch asphaltiert. Unser Gepäck ist im Restaurant bei der Imbrosschlucht deponiert. Leider stellt Bruni Krähenbühl fest, dass eine Tasche von ihr fehlt. Einige Telefonate bestätigen, dass diese noch auf dem Schiff ist und später per Taxi nach unserem Tagesziel, dem Hotel Sofia in Plakias, nachgeliefert werden wird. Und so ist es geschehen. Die Strasse von Sfakia nach Plakias ist auch nicht ohne. Viele Ortsdurchfahrten sind äusserst schmal, die Kurven haben oft einen sehr kleinen Radius. Die Fahrt verlangt vom Chauffeur sehr viel Können und ist eigentlich für einen Bus nur dank des geringen Verkehrs überhaupt machbar. Um 18 Uhr treffen wir in Plakias ein. Dort gibt es im Restaurant Sofia ein gemeinsames Nachtessen.            Hanspeter S.

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