04-22 St.Hilarion

Sonntag, den 22. April, Besteigung der Kreuzritter-Burg St.Hilarion und Bootsausflug

Es sollte ein ereignisreicher Tag werden. Das Ziel unserer Tageswanderung konnten wir schon vom Hotel aus sehen. Es ist die auf der Spitze eines Bergs des Fünffingergebirges gelegene Anlage des Kreuzritter- schlosses St. Hilarion, die seit langem in Ruinen liegt. Der Bus holte uns in Girne beim Hotel Dome ab. Zuerst machten wir Halt bei einem Supermarket, um unseren Proviant einzukaufen. Dann fuhren wir weiter zum Bergdorf Karaman. Im Dorf gibt es keine Wendemöglichkeit für den Bus. Daher stiegen wir vor dem Dorf aus und spazierten auf der Strasse Richtung Dorfplatz.  image001_r4
Ein Taxi kam uns entgegen, aus dem gerade Christa ausgestiegen war. Es stellte sich heraus, dass unser Bus einige Minuten vor der abgemachten Zeit, 9 Uhr, am Domhotel abgefahren war, und niemand  hatte bemerkt, dass Christa nicht an Bord war. So engagierte sie ein Taxi und fuhr zum Bergdorf, an dem unsere Wanderung beginnen sollte.In der Zeit, in der unser Bus beim Supermarket wartete, hat uns das Taxi überholt. Christas Überlegung, wie sie uns doch noch erreichen konnte, war also richtig. Vorsichtshalber hielt sie aber das Taxi zurück, für den Fall, dass sie uns nicht finden würde.
Bei einer ausgiebigen Rast auf dem Dorfplatz bewunderten wir die vielen Katzen. Wie uns unser neuer, für Nordzypern zuständige, Reiseleiter Sabri, „der Geduldige“, erzählte, gibt es hier im Winter 40 Einwohner und 140 Katzen, im Sommer 140 Einwohner und ebenso viele Katzen.image003_r4  image005_r4
Dann ging es auf schmalem Pfad gemächlich bergan durch stacheliges Buschwerk. Manches nackte Bein bekam seine Kratzer ab. Die Kameras klickten ununterbrochen, denn es gab viele Blumen, die als dankbare Fotosujets dienten. Beim Stundenhalt an einer felsigen Stelle, die frei von Gebüsch war, stellte Brigitte D. plötzlich fest, dass sie ihre Kamera nicht mehr hatte. Ihre Überlegungen nach dem Schrecken führten zur Erkenntnis, dass sie sie bei einer kleinen Steilstufe abgestreift haben musste. So machte sich eine Dreiergruppe bergab auf die Suche. Silvana, die die Kamera schliesslich im Gestrüpp gefunden hatte, wurde mit grossem Applaus bedacht.  image007_r4
Nach einer weiteren Trinkpause zog sich der Pfad sanft ansteigend den lockeren Wald hinauf, bis sich überraschend ein Plateau auftat. Kurz darauf erreichten wir ein asfaltiertes Strässchen. Auf diesem liessen sich Hängegleiter per Bus zum Ort ihres Absprungs etwas weiter oben hinauffahren. Da es Sonntag war, hatten viele Ausflügler im lichten Nadelholzwald ihre Autos zu einem Picknick aufgestellt.Nachdem wir auf dem Strässchen etwa 1.6 km leicht abwärts gegangen waren, zeigte uns Sabri, wo links ein „echter“ Wanderweg zur Ruine St. Hilarion abzweigt. Dieser ist, nach dem schweizerischen System der drei Farbbalken, an einem Baum mit weiss-grün-weiss markiert. In lockerem Abstieg erreichten wir schliesslich den Parkplatz, der voller Autos stand. Auch zwei Busse haben viele Besucher hergebracht. Auf dem höchsten Punkt der über dem Parkplatz liegenden Felsen konnten wir die Ruinen erkennen, zu denen eine Steinmauer empor führt.
Nachdem wir die Eingangspforte zur Burganlage durchschritten hatten, fanden wir einen zum Picknick geeigneten Platz, der uns eine sehr gute Aussicht auf das am Meer liegende Girne mit seiner Hafenanlage und der venezianischen Festung bot. Sabri erklärte uns die lange Geschichte der Burganlage sowie deren Struktur. Anschliessend stiegen wir zu den Wohnanlagen hinauf. Noch weiter oben konnten wir über viele Stufen den höchsten Beobachtungsturm auf 732 m über Meer erreichen, was Anlass zu vielen Gipfelfotos gab. Dort oben bietet sich auch eine umfassende Rundsicht auf das Fünffingergebirge und den Startort unserer Wanderung, das Dorf Karaman, sowie auf Girne. Vom Parkplatz aus sind das immerhin 130 m Aufstieg.
 image009_r4  image011_r4
Doch bald mussten wir wieder zum Parkplatz absteigen. Von dort aus brachte uns unser Bus über eine asfaltierte Bergstrasse und die Überlandstrasse auf den Parkplatz vor der venezianischen Festung von Girne. Diese besuchten wir im Eiltempo. Wir verbrachten etwas Zeit bei einem restaurierten Schiff, das vor 2300 Jahren im Alter von 80 Jahren bei Kyrenia gesunkenen und 1969 gehobenen worden ist. Es ist samt einem Teil seiner Ladung aus Weinamphoren und steinernen Getreidemühlen in einem klimatisierten Raum ausgestellt. Um es in die Festung hinein zu bringen, wurde extra eine grosse Öffnung in die Wand gebrochen.
 image013_r4  image015_r4
Dann hiess es, rasch im jeweiligen Hotel die Badesachen holen und zurück zum Hafen eilen. Denn Punkt 17 Uhr legte das extra für uns gecharterte Schiff ab zu einer kleinen Seefahrt. Zuerst gings aus der engen Hafeneinfahrt hinaus und dann westwärts. Nach etwa 8 km erreichten wir beim Hotel Mercure eine ruhige Bucht. Anne war die erste, die vom Heck aus ins Wasser glitt. Darauf fasste immerhin etwa die Hälfte von uns soviel Mut, ins nicht ganz so kühl wie befürchtete Wasser zu steigen (20 Grad), auch solche, die sich geschworen hatten, auf keinen Fall nass zu werden. Der ganze Spass dauerte 25 min und konnte mit einer Süsswasserdusche beendet werden.  image017_r4
Bei untergehender Sonne kehrten wir wieder an der venezianischen Festung vorbei in den Hafen von Girne zurück, Ankunft 19.05 Uhr. Da wir auf drei Hotels verteilt waren, fand das Nachtessen in kleinen Gruppen in verschiedenen Lokalitäten statt.       Hanspeter
 image019_r7
 image021_r7

 

Hiking in Switzerland and around the world