08-02 Armoncini

Donnerstag, 2.August, Monte di Comino – Calascio – Loco, Rossa
Im nächsten Tag gab es die Wahl zwischen der Besteigung des Aussichtberges Pianascio/Pizzin (1643 m) und einer Wanderung über Calascio nach Loco mit Bademöglichkeit im Isorno Fluss. Wir teilten uns bei der romantisch gelegenen Kirche Madonna della Segna in zwei fast gleich grosse Gruppen, wobei Toni die Bergsteiger übernahm und ich die Badefans. Die Wanderung nach Loco bestand aus einer langen Traversierung, wieder durch Buchenwälder gefolgt von einem zum Teil recht steilen Abstieg zur Brücke über den Isorno Fluss im tief eingeschnittenen Onsernone Tal auf 406m. Die weitläufige Alpe Calascio und die kleine Lichtung bei Tamborn, wo wir unsere Mittagspause machten sind fast die einzigen Wald Lichtungen gewesen.
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Vom Fluss bis nach Loco waren noch 270 Höhenmeter zu überwinden, aber unsere Unterkunft, der Plazzo Armoncini, lag etwas unterhalb der Strasse im Dorfteil Rossa. Aber zuerst  suchten wir den von unserem Gastgeber Bardo beschriebenen schönen Badeplatz. Dazu mussten wir 100m hinauf und wieder hinunter steigen und einen steilen Rebberg durchqueren. Die Mühe hatte sich für die Hartnäckigen gelohnt, denn die Badestelle war noch schöner und romantischer als die vom Vortag. Nach dem Baden hiess es wieder aufsteigen und den Palazzo auch nach Bardo’s Beschreibung suchen. Ich erreichte unser Zielort mit nur noch vier anderen Personen. Nach der Begrüssung von Bardo machte ich mich auf die Suche nach den restlichen Wanderern. Sie waren natürlich in der Beiz an der Dorfstrasse zu finden. Manche hatten trotz meiner Erklärung den Weg zu unserem Gasthaus Palazzo Armonici nicht auf Anhieb gefunden.
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Schlussentlich kamen wir alle an und bezogen unsere recht unterschiedlichen Zimmer im  grossen dreistöckigen Palazzo. Im Erdgeschoss gab es einen langen Speisaal mit drei Tischen, die aneinander gereiht gerade für uns 20 reichten. Das Kochen für so viele Leute hatte Bardo voll in Anspruch genommen, aber der Coniglio (Kaninchen) mit Polenta war vorzüglich. Dazu gab es feine Weine zu sehr günstigen Preisen.
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Der Palazzo heisst auch Tessiner Klanghaus und wird vor allem für musikalische Therapien genutzt. Er beherbergt eine grosse Sammlung besonderer Instrumente, hauptsächlich aus Tibet und Indien. Der Höhepunkt des Abends war dann eine Vorstellung von Bardo im ObertonSingen, eine verblüffende und fast unvorstellbare Leistung. Voller Staunen gingen wir etwas spät ins Bett, trotz dem angekündigten frühen Start und der langen Wanderung.
Adrian

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