05-15 Drobonik

15.Mai, von Berat zum Dorf Drobonik

Wie üblich geht es um 09:00 los zur Wanderung.Reiseleiter Eglant erzählt uns einiges über Berat der “Stadt der tausend Fenster”. Wörtlich übersetzt sollte es eher “Stadt der Häuser mit breiten Fensterreihen” heissen. Jedenfalls haben all die schönen alten Häuser auffällig viele Fenster für viel Helligkeit im Inneren. Berat wurde 1961 offiziell zur Museumsstadt ernannt und 2008 UNESCO-Welterbe. Ein lieber, wohl herrenloser Hund kommt gleich mit uns und wird unser treuer Begleiter bleiben bis vor dem Mittagessen.

Eglant führt uns über die Hängebrücke auf die gegenüberliegende Seite des Flusses Osum zum malerischen Stadtteil Goricë. Fluss abwärts ist die wunderschöne alte Steinbogenbrücke zu sehen. Sie wurde 1780 an Stelle der früheren Brücke erbaut. In der Vergangenheit musste sie nach Hochwasser und nach dem ersten Weltkrieg mehrfach neu aufgebaut oder repariert werden.

Der Weg steigt angenehm an, erst durch die alten Häuser und bald ins Grüne. Die Bäume sind oft schräg gewachsen und ihre Kronen lassen Licht durch für Gräser und Blumen am Waldboden. Die erste Kuppe (ca.220m ü.M.) ist bald erreicht.

Später während der Rast erzählt uns Eglant über das friedliche, tolerante Zusammenleben der verschiedenen Religionen und im Speziellen näheres zu den Bektaschi. Auf dem gegenüberliegenden Berg Tomorit befindet sich ein wichtiger Besinnungsort, eine Tekke der Bektaschi, wo bei Festen ein Lamm am Spiess gebraten wird.

Die Religion der Bektaschi gründet auf dem Islam jedoch mit weniger strengen Vorschriften. Toleranz und Hilfsbereitschaft sind wichtige Bestandteile.

Vom höchsten Punkt der Wanderung auf fast 500m ü.M. geht es runter in grünen Plantagen mit Reben und Kirschbäumen. Unterwegs erhalten wir von einem Bauernpaar eine Handvoll frisch gepflückte, wunderbar reife Kirschen geschenkt.

Kurz nach Mittag freuen wir uns in Drobonik (400m ü.M.) auf das reichliche Mittagessen. Wie üblich wird unter anderem viel Gemüse und Salat in Schüsseln auf den Tisch gestellt zum selber Bedienen.

Es war eine sehr schöne, nicht zu strenge Wanderung auf angenehmen Waldpfaden. Total ca. 6km, 400m hoch und 100m runter.

Unser Bus fährt uns hinunter nach Berat, wo wir Zeit zur freien Verfügung haben bis zur Weindegustation am späteren Nachmittag.

Nach kurzer Fahrt erreichen wir die COBO WINERY. Wir hören einiges über das Weingut, das erst nach der Wende Anfang 1990er Jahre wieder aufgebaut werden konnte. Das erforderliche Wissen dazu wurde in der Familie weitergegeben. Unterdessen ist es eines der fünf wichtigsten Weingüter in Albanien. Neben bekannten Traubensorten werden vorwiegend ursprüngliche, autochthone albanische Rebsorten angebaut. Wir dürfen zwei trockene Weissweine (Shesh und Puls) und zwei Rotweine (Shesh und Kashmer) kosten. Vor dem Gang in den Weinkeller gibt es zum Abschluss einen Schluck Nusslikör Raki.

Die Rückfahrt zum Hotel Desaret dauert nicht lange.

Peter

Hiking in Switzerland and around the world