05-16 Little Salkeld

16 Mai, Glenridding-Penrith-Little Salkeld-Long Meg-Langwathby-Settle.

Heute ist Reisetag angesagt. Wir zügeln aus dem Lake District (war wunderschön) in die Yorkshire Dales (wird wunderschön). Aber wir werden nicht nur im Bus von Glenridding nach Settle kutschiert werden, sondern Adrian hat für uns noch einige Besonderheiten vorgesehen. Aber nun der Reihe nach…

Nach einer ruhigen Nacht (in der nächsten Nacht, in Settle, donnern dann die Lastwagen des Steinbruchs ab ca. 5:30 mit 70 km/h vor unseren Fenstern vorbei) schlagen wir zum z’Morge wiederum voll zu: Tee, Kaffee, Fruchtsaft, Bacon, Würstli, Black Pudding, scrambled-, fried-, boiled eggs Eier, Müsli, Porridge, Kompott, Toast, Käse, Schinken… (wieder zurück in Reinach hat mir dann die Waage das Resultat gezeigt).

Kurz nach 9:30 steht der Bus da, das Gepäck wird eingeladen und ab geht’s Richtung Nord, entlang dem Ullswater, vorbei am Aira Force Wasserfall nach Penrith. Hier gibt’s einen Stop für einen kurzen Stadtrundgang und wir fahren weiter nach Little Salkeld.

Dort steht eine im 18. Jhd. gebaute Wassermühle, auf der früher für die kleinen Bauernhöfe der Region Getreide, speziell Hafer, gemahlen wurde. Sie musste wegen veränderter Landwirtschaft und den Grossmühlen nach dem zweiten Weltkrieg den Betrieb praktisch einstellen, wurde aber 1975 von Idealisten instand gestellt, ist heute wieder voll im Betrieb und verarbeitet 40 – 50 t pro Jahr. Allerdings kommt das Getreide nicht mehr aus der Region sondern weitgehend aus dem Süden Englands (weil es Biogetreide sein muss – “organic”). Die hochinteressante Führung machte mir richtig klar, dass Getreide mahlen nicht einfach “Körner einfüllen, Mühle starten, Mehl abfüllen” ist sondern eine hohe Kunst, die auf Getreidesorte, -qualität, Verwendungszweck und…und… mit viel Fingerspitzengefühl reagiert.

An die Mühle angeschlossen ist ein Tearoom in dem wir anschliessend die “Organic-” und “Biodynamic-” Produkte in Form von Soup, Quiche, Scones, Flapjacks geniessen oder im Lädeli kaufen konnten.

Die nächste Sehenswürdigkeit, die uns Adrian bot, war “Long Meg and Her Daughters” (http://en. wikipedia.org/wiki/Long_Meg_and_Her_Daughter), ein Steinkreis aus der Bronzezeit, der, der Überlieferung nach, eine Hexengruppe ist, die von einem Zauberer versteinert wurde. Der Kreis ist gross, nicht sehr übersichtlich, und als ich so auf dem Gras sitzend – an den grösssten Stein gelehnt – dachte, dass ich gerne ein Foto von oben machen würde, hörte ich eine leise Stimme: “Your wish is granted” und spürte wie zwei Hände mich sanft in die Luft hoben, hoch hinauf trugen und…… so entstand das Foto.

Diese Hilfe hat wahrscheinlich auch unser Buschauffeur gehabt, der weit, weit auf der einspurigen Strasse rückwarts fahren musste, weil bei der Meg kein Wendeplatz war. Er brachte uns auch sicher zum Bahnhof von Langwathby, wo wir in die berühmte “Settle-Carlisle Railway” stiegen (http://www.visitcumbria.com /carlset/history.htm). Vor der Abfahrt legten aber alle noch einen kleinen sportlichen Sprint ein, denn kurz vor Eintreffen des Zuges realisierten wir, dass wir auf der falschen Seite des Bahnhofs warteten. Einer von uns machte die Strecke sogar 2mal – 1x ohne, 1x mit Rucksack!

Der Zug hatte für uns reservierte Plätze, ein Buffetwägeli und einen Reisebegleiter, der uns über die Geschichte der Bahn informierte und auf die Sehenswürdigkeiten aufmerksam machte. Und von denen gab es jede Menge: die verrostete Dampfloki in Appleby, den treuen Hund von Garsdale (http://ruswarp.blogspot.com/2008/03/ruswarp-story-and-sculpture.html), Dent Station: “The highest Main Line Station in England, 1150 feet above sea level”, das Viadukt bei Ribblehead und den Bergrücken Pen-y-ghent, den wir übermorgen besteigen werden.

Kurz vor 16 Uhr erreichten wir Settle, liefen zu unserem Hotel, dem “Golden Lion”, ein sehr stilvoller ca. 1640 entstandene Bau, wo uns ein italienischer Kellner mit viel Show die Zimmerschlüssel überreichte……Und dann zogen alle eigene Individualprogramme durch. Ich selber spazierte (kletterte nicht) auf den Castleberg Rock, einen beflaggten Kletterfelsen mit 24 Routen !, der eine grossartige Aussicht auf das Ribble-Tal bot.

Und dann …eine Pint in der Hotelbar … und dann…… tiefer Schlaf…….bis 5:30!!

Es war ein toller Tag, merci viiielmoool Adrian.

Bert

Hiking in Switzerland and around the world