Alta Via Due, Einführung, 22.8.Cogne – Refugio Vittorio Sella und 24.8. Regentag
Vor fünf Jahren haben wir die Alta Via Uno Route entlang der Nordseite des Aostatals gemacht, und es war naheliegend gewesen die Alta Via Due entlang der Südseite als unsere nächste Trekkingwoche im Angriff zu nehmen. Die Alta Via Due liegt grösstenteils im Grandparadiso Nationalpark und durchquert mehrere tiefe Seitentäler. Dazwischen liegen hohe Pässe, zum Teil über 3000m hoch. Dementsprechend ist die Tour sehr anstrengend mit Aufstiegen von ca. 1300m und manchmal noch längeren Abstiegen von bis zu 1600m. Trotz der sicher sehr eindrücklichen Landschaft hatte ich bis jetzt es nicht gewagt es als Clubtour anzubieten, aber ein Teilnehmer hat mich ermuntert es zu machen, und mich freundlicherweise mit den nötigen Karten und Führern versorgt. Die Ausschreibung hat doch 11 Personen angelockt, wovon 8 schon bei der Alta Via Uno dabei waren.Damals haben wir die etwas langwierige Reise mit dem öffentlichen Verkehrsmittel und Uebernachtung in Aosta zum Anfangspunkt unserer Wanderung genommen. Ich hatte es dieses Jahr auch so geplant bis es mir einfiel ( nach unserer Walliserwanderung) dass wir mit Hilfe eines privaten Taxibusses in einem Tag zum Anfangspunkt der Route gelangen könnten. Die extra Fahrtkosten ab Martigny waren nicht mehr als die gesparten Uebernachtungskosten. Es hat so tatsächlich bestens funktionert und wir kamen bei schönstem Wetter schon um 12.00 in Valnontey 2km hinter Cogne an. Nach einer kurzen Verpflegungspause machten wir uns auf dem Weg zum Refugio Vittorio Sella, ein leichter Aufstieg von ‚nur’ 917m. |
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Wir stiegen gemütlich zuerst durch lichten Lärchenwald und dann in grossen Serpentinen durch grossflächige Weiden. Nach dem Ueberqueren eines Gebirgsbachs auf einer Holzbrücke und einer weiteren Steigung, erreichten wir schon um 16.00 der Berghütte und das Haus des Parkwächters in einer flachen Mulde. Es war unsere einzige richtige Hüttenübernachtung, aber doch angenehm weil wir genügend Platz in einem Zimmer für uns allein hatten. Die Sanitäreinrichtungen wurden aber vom manchem Teilnehmer(innen) bemängelt. Es blieb noch viel Zeit es uns bequem zu machen in der Sonne und ein (oder mehrere) Bier(e) zu trinken. Nach dem Abendessen konnte man in der Ferne Gruppen von Steinböcken beobachten und der aufgehende Mond am wolkenlosen Himmel lies uns auf gutes Wetter für morgen hoffen. Der Col Loson, unser höchster Passübergang (3300m.) stand bevor. |
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Bei Sonnenaufgang war der Himmel immer noch wolkenlos, ausser ein paar Nebelschwaden im Tal. Wir erreichten alle problemlos die Passhöhe (715m Aufstieg). Kurz davor, im anspruchvollsten Teil des Weges, k onnte ich ein Steinbockjunges das seine Mutte suchte, aus der Nähe beobachten. Im mittleren Teil des langen Abstiegs(1641m.) hatte ich die Geglegen-heit Apollofalter auf den vielen schönen Alpen-blumen zu photographieren. Alles andere steht im dem folgenden Bericht über diesen herrlichen Tag.Am nächsten Tag hätten wir noch einen 3000m hohen Pass besteigen sollen (1344m Aufstieg). Leider meldete die Wetterprognose Regen und weil der Abstieg im Wanderführer als steil, schlammig und ausgesetzt beschrieben wurde, bin ich dem Rat der jungen Empfangsdame in der Hostellerie du Paradis, Eaux Rousses gefolgt und habe die Passwanderung abgesagt. |
Wir konnten gleich mit dem Bus das Tal hinunterfahren bis zum Punkt wo es mit dem nächste Tal zusammen-kommt, aber der nächste Bus das andere Tal hinauf war erst in 5 Stunden zu erwarten! Glücklicherweise gab es die Möglichkeit auf schönen Waldpfaden einige Kilometer in das andere Tal hinein zu wandern. Es regnete gerade nicht und man konnte sogar etwas blauen Himmel über dem Aostatal sehen. |
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Wir liefen los und machten die erste Pause einige Hundert Meter höher bei einer Waldhütte. Kurz danach war schon Mittagspause und es fing doch leicht zu regnen an. Trotzdem sind wir beim Abstieg im Wald nicht wirklich nass geworden und hatten sogar Zeit Himbeeren zu pflücken. Aber als wir im Bus unseren Zielort Rhemes-Notre-Dame erreichten regnete es heftig und alle waren froh die schönen Zimmer vom Hotel Boule de Neige gleich beziehen zu können. Manche von uns machten eine Einkaufstour zum nächsten Teil des Dorfs als der Regen etwas aufhörte, aber die Berge um das Tal herum blieben die ganze Zeit von Wolken umhüllt. |
Schreck! Bei unserer Rückkehr hiess es wir müssten unsere Zimmer verlassen, wir seien die falsche Gruppe! Wegen einem Missverständnis gab es für uns keine Reservation, aber es wurden Zimmer im anderen Dorfteil für uns gefunden. Nach einem ausgezeichneten Abendessen im ersten Hotel wurden wir dorthin gebracht und der Tag ging schliesslich doch glimpflich zu Ende. Die Prognose für den kommenden Tag war gut. Es hat mir sehr gefreut, dass wir, ausser diesem Pass am verregnetem Tag, die ganze anspruchvolle Tour geschafft haben. Alle haben es toll gemeistert und ich danke allen für ihre Kameradschaft. Besonders danke ich denjenigen die mir bei der Leitung, Organisation und Durchführung geholfen haben: Ulrich Onken, Wolfgang Schwer, Toni Jost und Hanspeter Kriemler (der nicht selber auf der Tour dabei war). Adrian |
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