Einführung

Samstag, 14.05.2016, Erster Tag und Zusammenfassung

Kroatien zum Zweiten! Wir waren schon in 2011 dort, auch eine Woche auf einem Schiff und eine Woche auf dem Festland. Ich hatte letztes Jahr gesehen, dass Arsen, unser Kapitän von damals, inzwischen ein noch neueres schöneres Schiff als die Columbo gebaut hat – die Mystic. Ich habe gleich eine Woche in September 2015 darauf gebucht und hatte die ganze Zeit schönstes Badewetter. Man hätte nicht wandern können auch wenn es vorgesehen gewesen wäre, was nicht der Fall war. Die Route ging von Trogir nach Dubrovnik und zurück, ein lange Strecke, die viel Fahrzeit braucht. Letztesmal sind wir nicht soweit gefahren und der Wunsch mancher Teilnehmer, Dubrovnik zu besuchen blieb unerfüllt. Nur eine kleine Gruppe ist mittels einer langen Busfahrt dahin gekommen. Deswegen hatte ich mich entschieden, diese Route auch mit der Gruppe zu machen. Es gab noch die Frage, was wir in der zweite Woche machen sollten. Es gibt nur wenige küstennahe Wanderungen, die wir nicht schon gemacht hatten, und ich wollte die Hochgebirge auf Grund unsere Erfahrungen mit dem Wetter in Montenegro vermeiden. Der Wahl fiel auf Istrien auf Empfehlung von Lupereisen und ich konnte es, teilweise zusammen mit einer Baumler Gruppe, auch in September letztes Jahr erforschen.

Der Flug mit Easyjet von Basel war sehr früh und der Transfer vom Split Flughafen sehr kurz (7km), so dass wir schon um 7.30 h am Hafen bei unserem Schiff waren. Weil man erst um 11.30 h an Bord gehen darf, hatten wir Zeit , die schöne Altstadt von Trogir zu besichtigen und uns mit etwas Proviant für die kommenden Wanderungen einzudecken. Wir schlenderten in kleinen Gruppen entlang der Hafenpromenade und durch enge Gassen, bevor die meisten von uns früher oder später in einer der vielen Bars oder Restaurants landeten. Pünktlich versammelten sich alle wieder beim Schiff und nachdem ich die Verteilung dem Kapitän erklärt hatte, konnten die Kabinen bezogen werden. Sie waren gut eingerichtet und ich glaube alle waren entsprechend beeindruckt vom Schiff Mystic. Verglichen mit der Columbo ist es mehr ein schwimmendes Hotel als ein Motorsegler. Es hat keine Masten und das Oberdeck ist grossenteils eingebaut, aber die Kunstoff Fenster um die Lounge im hinteren Teil können entfernt werden. Ganz hinten gibt es eine offene Badeplattform, die wir leider nie benütz haben. Das Sonnendeck zuoberst ist teilweise überdacht und verfügt über sehr bequeme Liegestühle, wovon wir bei passender Witterung doch viel Gebrauch gemacht haben.

Bald nach der Einschiffung starteten wir die Fahrt nach der Insel Vis, die zusammen mit Lastovo, die am weitesten von der Kroatischen Küste liegende Insel ist. Vis hat auch mit Lastovo gemeinsam, dass es früher militärisches Sperrgebiet war und touristisch wenig entwickelt ist. Um die langen Fahrt aufzulockern, habe ich veranlasst, dass wir eine Stunde Halt im schönen Yachthafen von Milna auf der Insel Brac machten. Im September hat es mir dort gut gefallen aber jetzt im Mai wirkte es wie fast ausgestorben. Wir kamen um 18.30 h in Vis an, zwar in der Ortschaft Vis und nicht in Komiza am anderen Ende der Insel, wie ursprünglich geplant. Dies wurde bedingt durch die Windrichtung und brachte meine Wanderpläne ganz durcheinander. Zum Glück gab es ein kleines Reisebüro direkt neben der Anlegestelle und ich konnte für den nächsten Tag einen Bus, der uns auf den Berg Hum oberhalb Komiza bringen würde, organisieren. Auch an diesem Tag hatte wir eine lange Schifffahrt vor uns und es blieb nicht viel Zeit übrig für die Wanderung, die deswegen auf anderthalb Stunden reduziert werden musste. Es war möglich nur den Abstieg machen, wegen einer Strasse zum Gipfel.

Auf der Insel Korcula machten wir auf dem Hinweg nach Dubrovnik gar keine Wanderung, nur einen Besuch der schönen Altstadt am Abend. Dafür hatten wir auf Mljet reichlich Zeit, die Sehenswürdigkeiten des kleinen Nationalparks zu geniessen. Ich hatte den Park im 2012 von einen anderen Schiff aus Dubrovnik besucht und den kleinen Berg Montokuc bestiegen. Dank einer neugebauten Brücke konnten wir auch noch den grösseren von den zwei Salzseen ganz umrunden und manche von uns haben gebadet oder das Kloster, jetzt ein Restaurant, auf einer kleinen Insel im See besucht. Es herrschte den ganzen Tag schönes Wander und Badewetter. Die letzte lange Schiffahrt auf dem Hinweg nach Dubrovnik fand bei wenig angenehmen

Verhältnissen statt und als wir ankamen war der Himmel immer noch wolkenverhangen. Vor der Ankunft in Hafen Gruz hat der Kapitän zu meiner Ueberraschung ein Fahrt bis direkt vor die Altstadt angeboten. Es war für mich eine neue Erfahrung, die eindrücklichen Stadtmauern von aussen zu sehen. Bis wir nach einer kurzem Busfahrt zu Fuss in der Stadt waren, ist die Sonne erschienen und wir konnten die wunderbare Altstadt voll geniessen. Jeder hat seine eigenen Erforschungen entlang den Mauern und durch das Gewirr von Gassen gemacht.Ein kleine Gruppe von uns hat ein Jazz Konzert auf einem der Plätze entdeckt und blieb dort bis spät Abend.

Wir hatten an einem Tag genug Zeit, Dubrovnik zu erkunden gehabt und fuhren am nächsten Morgen früh los. Wir kamen dann in den kleinen gemütlichen Hafen von Lumbarda auf der Insel Korcula früh genug an, um Nachmittags eine kurze Wanderung zu machen. Es ging über die Insel zuerst auf Asphalt (mein Fehler) aber dann an Feldern und Rebbergen vorbei zu der kleinen Bucht Rasohatica auf der anderen Seite der Insel. Nur wenige haben in dem etwas frischen Meer gebadet. Auf dem Rückweg liefen noch weniger zur grösseren bekannteren, sandigen Bucht Przina und haben noch einmal gebadet.

Auf der Rückfahrt von Dubrovnik waren zwei grosse Wanderungen, die wir schon letztesmal im Programm hatten wieder geplant, aber das Wetter hat nicht mitgespielt. Die erste Besteigung, der Sv.Ilja mit 936m der höchste Berg der Kroatische Inseln inklusiv der Halbinsel Peljesac, fiel ganz ins Wasser. Sobald wir von Orebic losliefen fing es an zu regen und hörte nicht auf bis wir zwei Stunden später das Schiff in Kukiste wieder erreichten. Als wir Omis am Festland erreichten, war es wieder gemütlich und die meisten haben die kleine Burg oberhalb der Stadt besucht. Bei der zweiten Besteigung vom Kula 863m oberhalb Omis im Dinara Gebirge hat es nicht geregnet, aber es war bewölkt und windig. Wir verzichteten auf den Gipfel und liefen über den Pass hinunter nach Podespilje, wo alle froh waren, in unseren bestellten Bus zu steigen. Es blieb nur noch die Fahrt nach Trogir und die Uebernachtung dort um unsere Kreuzfahrt Woche abzuschliessen. Für der zweite Wanderwoche hatten wir eine lokale Wanderleiterin, Almina, die uns

am nächsten Morgen beim Schiff freundlich begrüsste. Ihr erster Tag hatte ein sehr volles Programm: Besichtigung von Zadar, Wanderung in den Krupa Canyon, Kloster Besuch, Krupa Quelle Besuch und Fahrt nach Bosnien. Dafür hatten wir einen schönen Tag und in Zadar war es sogar heiss. Der Krupa Canyon war ein landschaftlicher Höhepunkt, aber die Wanderung musste wegen Hochwasser gekürzt werden. Das wäre sowieso aus zeitlichen Gründen nötig gewesen, weil wir erst zur später Stunde im unserem Hotel in Bosnien angekommen sind. Dort ist nicht alles organisatorisch reibungslos gelaufen, obwohl das Hotel es gut mit uns gemeint hat.

Die berühmten Plitvizer Seen waren natürlich ein weiterer landschaftlicher Höhepunkt und wir hatten wieder einen Prachtstag erwischt. Ausserdem war es ein Sonntag und wir waren nicht die Einzigen die einen Ausflug dorthin machen wollten. Trotzdem wurden die Tourenmassen gut organisiert und unsere Leiterin kannte sich gut aus, so dass wir gut über die Runde kamen. Nur ein guter Platz für ein Bier am Schluss brauchte eine etwas längere Suche. Die Seen und Wasserfälle, die um einem fliessen sind einmalig und auf jeden Fall einen Besuch wert. Das mehrmalige Ueberqueren der Grenze zwischen dem Hotel in Bosnien und unseren Zielen war etwas umständlich, aber es gab in Kroatien kein passendes Hotel in der Nähe. Wir verliessen Bosnien und fuhren nördlich nach Istrien mit einen kurzen Halt in Opatija an der Kavarner Bucht. Der Hotel Kastel liegt an der Spitze des kleinen Hügels von Motovun und wurde unsere gemütliche Unterkunft für die nächsten zwei Tage.

Es stand wieder eine Bergbesteigung an und wieder hat das Wetter sich zum Schlechterem gewendet. Unser Ziel war der 1400m hohe Vojak in der Ucka Nationalpark oberhalb Opatija. Als wir ankamen konnten wir sehen, dass der Gipfel in den Wolken steckte obwohl es nicht regnete. Nach etwas Diskussion und Kartenstudium mit Almina und der Dame vom Nationalpark (Kartenlesen scheint nicht eine kroatische Stärke zu sein) haben wir uns für eine Besteigung von hinten und ein Abstieg nach vorne in der Nähe der Strasse entschieden. Trotz manchen Reklamationen wegen dem steilen und nassen Teil des Aufstiegs haben alle den Gipfel erreicht. Leider war die erhoffte Aussicht über die Kavarner Bucht stark vom Wolken eingeschränkt und reichte nur bis Opatija tief unter uns. Anschliessend gab es eine interessante Besichtigung den kleinen historischen Stadt Hum und ein Besuch eines Trüffelhandels. Dort wurde so viel angeboten, dass es für manche Leute als Abendessen reichte. Andere konnten die Versuchung nicht widerstehen, noch mehr zu verkosten in der Trüffelstadt Motovun.

Es gibt mehrere kleine alte Städte auf den Hügeln von Istrien und die Landschaft errinert deswegen an die Toskana. Eine davon ist die früher verlassene Ortschaft Groznjan, die als Künstler und Touristen Zentrum wiederbelebt wurde. Für die erste Hälfte der Strecke dorthin hatten wir einen gut markierten Wanderweg durch Wälder und Wiesen genossen, leider haben wir ihn dann verlassen, um einem Teil der Parenzana, einer früheren Eisenbahnlinie, zu folgen. Das hat sich als Fehler erwiesen weil der Weg lang, schattenlos und heiss war und die erhoffte Aussicht nur an ein paar Stellen geboten hat.

Die müden Wanderer wurden erfrischt mit einem ausgezeichnetem späterem Mittagessen in Groznjan, gefolgt von einer Besichtigung des Ortes. Es blieb weder Lust noch Zeit weiter zu Wandern und wir fuhren direkt oder mit nur kleinen unvorhergesehen Umwegen zur Weinprobe. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen und obwohl es kein Spitzenweine waren führten sie, mit Hilfe von ein bisschen lokalen Schnaps, zur weiteren Aufheiterung der Gesellschaft. Glücklicherweise war der Fahrt zur unsere nächste Unterkunft im Hotel Vista in Vrsar nicht weit. Wir kamen wieder spät an.

Der Wanderlust hat überhaupt, wie am Ende der zweiwöchigen Ferien üblich, schon etwas nachgelassen und die zwei letzten Wanderungen wurden als kurze Küstenwanderungen mit Zeit zum Baden zusammen mit Stadtbesichtigungen geplant. Zuerst fuhren wir zur Küste südlich vom Rovinij in der Nähe des Vogelreservats Palud und wanderten nach Norden Richtung Rovinij, wo es eine Stadtbesichtung und später ein Abendessen geben würde. Die ganze Strecke wäre zu weit gewesen und die Gruppe wurde auf ca. halben Weg nach einem Badehalt abgeholt und nach Rovinij gebracht. Weil ich Rovinij schon gesehen hatte, habe ich mich unabhängig gemacht, um weiter zu wandern und zu baden. Leider werden grosse Strecken der Küste von riesigen Zeltplätze beansprucht und ich musste den letzten Teil mit einem Taxi überwinden. Ich habe mich auf ein Essen am Meer gefreut aber das Abendessen hat sich als grosses Fleischessen im Landesinneren entpuppt.

Am letzten Wandertag kam die Stadtbesichtung von Pula zuerst. Die Reste der römischen Stadt, vor allem das Amphitheater sind gut erhalten und wirklich sehr imposant. Unweit der Stadt erstreckt sich das Kap Kamemjak an der südlichen Spitze von Istrien ins Meer und bildet ein Ende der Kavarner Bucht. Wieder war der Plan, entlang der Küste so weit es geht zu laufen und irgendwo zu Baden. Unsere Leiterin hat eine Bar am Ende des Kaps als Ziel, aber es zu erreichen hätte fast keine Zeit zum Baden übrig gelassen. Wir haben deswegen uns in kleineren Gruppen aufgeteilt, um unseren eigenen Vorlieben zu folgen und uns dann zur abgemachte Zeit wieder beim Bus zu treffen.

Weil es keine passenden direkt Flüge von Kroatien in die Schweiz gibt, sind wir auf der Heimreise nach Slovenien zum Ljubljana Flughafen gefahren, um nach Zürich zu fliegen. Es bietete sich an, einen Halt bei den sehr bekannten Postojna Höhlen auf dem Weg zu machen. Sie sind eine der grössten Kalksteinhöhlensysteme der Welt und die über eine Stunde dauernde Tour durch die Höhlen mit einer kleinen Bahn und zu Fuss war überwältigend.

Obwohl die Berghöhen relativ bescheiden waren und die Wanderungen sich nicht mit unseren Wanderungen in früheren Jahre vergleichen lassen, sind glaube ich die Teilnehmer zufrieden gewesen. Die meisten von uns sind eben nicht mehr in der Lage, grosse Touren zu unternehmen. Wir haben die abwechslungsreiche Küstenlandschaft genossen und einige interessante Altstädte besucht. Kulinarische Höhepunkte haben auch nicht gefehlt. In der ersten Woche haben Kapitän Arsen und sein Crew ihr Bestes getan, um unsere Wünsche zu erfüllen. Sie machen normalerweise kein Wanderkreuzfahrt und es war nicht immer einfach, alle Wünsche unter einen Hut zu bringen, besonders wenn der Wetter etwas zu wünschen übrig lies. In der zweiten Woche wurden wir von unserer fröhlichen Wanderleiterin Almina und unserem umsichtigen Fahrer Marco bestens betreut. Ein so grosse Gruppe wie wir ist schwerig zu steuern, weil unsere Bedürfnisse manchmal weit auseinander klaffen. Trotzdem haben sie es mit Bravour gemeistert und ich danke ihnen für ihrer zuverlässige Arbeit. Ich danke auch allen Teilnehmern für ihre gute Laune und ihre Geduld und hoffe, dass sie noch einmal mit mir auf Wanderreise gehen werden.

Adrian

 

Zum Schluss möchte ich noch die Wörte eine Teilnehmerin wiedergeben:

`Beim Anschauen der Aufnahmen konnte ich die ganze Reise nochmals Revue passieren lassen. Ich habe sie wie alle Deine Reisen genossen und zehre wieder das ganze Jahr davon. Die vielen wunderschönen Destinationen habe ich wie einen Schwamm in mich aufgesogen und langsam verinnerlichen sich die herrlichen Ausblicke, Farben und freudigen Augenblicke. Wir hatten viel Wetterglück, die Schifffahrt wäre bei etwas mehr Wärme noch schöner gewesen, bei den Wanderungen merkt man, dass wir nicht jünger werden aber die Kameradschaft ist bei dieser Anzahl von Teilnehmern doch bemerkenswert. Dass wir es auch noch ins Wasser geschafft haben, freut mich besonders. Die Strände sind für mich jedenfalls immer ein Highlight.

Wenn es irgendwie geht, werde ich also weiterhin mit von der Partie sein. Danke für die Vorbereitungen und Deinen grossen Einsatz.‘

 

 

Hiking in Switzerland and around the world