04-26 Golden Beach

Donnerstag, 26.April, Rizokarpaso. von der Nord- zur Südküste, Andreas-Kloster, Golden Beach

Pünktlich um 5 Uhr weckt mich der Muezzin, aber da wir aber erst um 9 Uhr abfahren wollen, drehe ich mich um und schlafe weiter.Gestern hatte Sabri, unser Nordzypern-Führer, gesagt, dass heute Strom und Wasser wegen Reparaturen abgestellt werden – und wirklich, es hat keinen Strom, aber das Wasser fliesst. Noch…! (s. unten).

Beim z’Morge wird’s ein wenig turbulent. Es hat weniger Sitzplätze als hungrige Wanderer und auch die ausgelegten Mengen sind anfangs etwas zu klein. Aber es wird laufend nachgeliefert (Joghurt, Omeletten, gebackener Käse…) schlussendlich reicht es üppig für alle und es schmeckt fein, wie immer auf Zypern.

Abfahrt pünktlich um 9 Uhr, die Sonne scheint, wir passieren Agios Filon (Ruine 1, gross), fahren weiter auf schmaler Strasse entlang der Nordküste, sehen Weizenfelder, Schafherden, Ruinen von verlassenen Bauernhäusern, das Meer…..und sind nach 20 Minuten am Startpunkt unserer Wanderung.

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Schuhe binden, Rucksack auf und los geht’s auf dem Natursträsslein. Aber schon nach wenigen Minuten stoppen Einzelne – Orchideen und andere wunderschöne Blumen präsentieren sich als Foto-Models, ein zwitschernder Vogelschwarm („Bienenfresser“ diagnostiziert Erich), Eselsdung auf dem Weg (kein Fotosujet) aber weit und breit keine wilden Esel, ein Stückchen gebrannter Ton („von einem Amphoren-Henkel“ sagt Sabri) und so sind wir nach einer Stunde gerade mal 3.3 km weit gekommen. Trinkpause!Weiter geht’s. Doch nach 400m – Stopp, rechtsum kehrt, zurück! „Der Bauer hat den Weg für Esel gesperrt“ sagt Sabri. Wie bitte? Je nun, ich bin nicht beleidigt. So nehmen wir halt einen anderen Pfad.Blumen rechts, Gersten- und Weizenfelder, Blumen links, ein Blick zurück über bewaldete Hügel auf’s Meer, zerbrochene Mühlensteine einer alten Olivenmühle, ein Aronstab…. die Fotoapparate laufen heiss.Kurz nach 11 Uhr erreichen wir Agios Filon (Ruine,verfallene kleine Kapelle, Fresken), Zeit für’s Picknick.
Nach einer halben Stunde sind wir gestärkt, der Weg führt noch kurz hinauf zum Sattel (170m ü.M) und dann hinunter zur Südküste. Es spielt sich das gleiche Szenario wie vorher ab. Fotos rechts, Fotos links, munteres Geplauder. Ein Bauer bündelt mit seinem Traktor eigenartige niedrige Schotenpflanzen – „Futter für Hühner und Tauben“, sagt Sabri. Wir erreichen die Strasse um 12:45, unser Bus ist noch nicht da, also Zeit genug um kurz hinter die Büsche zu verschwinden. Der Bus kommt und bringt uns entlang der Südküste (das Meer ist genau so blau wie im Norden) nach Apostolos Andreas, der alten griechisch-orthodoxen Wallfahrtskirche, wo uns Zacharias, der Hüter der Kirche, schon erwartet.Heute ist die Kirche, im türkischen Nordteil der Insel, eigentlich nur eine Touristenattraktion, mit grossem Parkplatz und Verkaufsständen davor (Souvenirs, Spielzeugrevolver, Hüte, CD’s…). Aber im Inneren, das uns Sabri erklärt, ist sie mit wunderschönen Fresken und Ikonen geschmückt.  image003_r4
Und aussen, etwas hinunter zum Meer, ist dann noch die heilende Quelle, die der heilige Andreas zum sprudeln brachte, als er seinen Fuss neulich auf die Insel setzte. Vorsorglich habe auch ich meinen Kopf mit dem Wasser benetzt — man weiss ja nie… (http://www.whatson-northcyprus.com/interest/dipkarpaz/andreas.htm).
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 image006_r4 13:45 zurück mit dem Bus, vorbei an einem der lange vermissten wilden Esel zu einem Zwischenhalt um die Aussicht auf die „Golden Beach“ zu bewundern. Und dann (endlich! – für die Badefans) drei Stunden Zeit um das Meer zu geniessen. Ich halte mich zurück, muss ja nicht unbedingt tagelang Sand aus Schuhen und Hosen klopfen, in der Taverna gibt’s feines Efes-Bier.In Rizokarpaso (türkisch: Dipkarpaz), ist Gelegenheit für Shopping, Tee-Pause und Fotoshooting von Moschee, orthodoxer Kirche, von der Hauptstrasse mit ihren Ladengebäuden, auf die gerade ein zweites Stockwerk aufgesetzt wird und vom obligatorischen Atatürk Denkmal. Und dann, kurz nach 18 Uhr, zurück zu unseren Zimmern, den „Karpaz Arch Houses“.
Dort wartet schon die Dusche auf mich. Allerdings nur die trockene Dusche, denn als ich den Wasserhahn aufdrehe, tropft es nur. Auch nach mehrmaligen Versuchen. Und aus den anderen Zimmern tönen entsprechende Rufe. Als nach einigen Minuten ein Hotelangestellter kommt, an den Hauptwasserhähnen im Garten und am Motor im Schuppen herumbastelt ohne dass sich etwas ändert, wird Erich aktiv und organisiert für sich wenigstens einen Wasserkübel. Aber nach kurzer Zeit erscheint ein zweiter Angestellter und ein kleiner Junge und zu dritt schaffen sie es, dass das Wasser wieder überall sprudelt. Bravo!  image007_r4
 image008_r4 Das z’Nacht in der Taverne ist super. Als Hauptgericht gibt’s Lamm aus dem zugemauerten Backofen (wobei sich der „Bäcker“ scheinbar die Finger verbrannte). Nachher noch Adrians Rede und Margrit’s Songs, dazu ein Glas „Cyprus Brandy“ das die Stimmung noch mehr steigen lässt.Und das war der schöne – und leider schon vorvorletzte – Tag in Zypern. Merci vielmoool Adrian.
Bert
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