Samstag, 26. April, Anreise und Greichische-Osterfest
Am 26. April ging es los, mit dem fröhlich gelben TUI Flieger aus Basel – Abreise um 16 Uhr, Ankunft am Flughafen N. Kazantsakis (Heraklion) um 21 Uhr, gerade nach dem Eindunkeln. Dieser Samstagabend war der Vorabend für das griechische Osterfest. Kurz vor uns war eine Fackel aus Jerusalem angekommen, der Flughafen voll von Musik und fröhlichen Menschen. Was für ein Empfang ! Noch besser: auch unser Gepäck kam vollständig und unbeschadet an. Ein guter Start für die Wanderwoche. Die Busfahrt ins Zentrum war kurz, das Hotel Marin Dream sympathisch und ruhig gelegen. Im Zuge des Osterfestes haben wir das Hotel alle nochmals verlassen und bis Mitternacht in der Stadt geblieben. Ein paar von uns genossen schon an diesem Abend griechische Vorspeisen, nachdem die Lokalbesitzerin in Windeseile eine Tafel für 12 Personen aus dem Nichts gezaubert hatte. | ||
Andere suchten eher die kulturellen Genüsse. Vor den beleuchteten Kirchen gab es überall grössere Ansammlungen von Menschen mit brennenden Kerzen in der Hand, ein wunderschöne friedliche Stimmung, wir bewunderten noch die prachtvolle Innenausstattungen von Agios Titos und Agios Dimitrios vor der Rückkehr ins Hotel. Dort gab es dann Raki und Ostergebäck und anschliessend den wohlverdienten Schlaf. | ||
Sonntag, 27. April, Ein sanfter Start in die WanderwocheAm Sonntag hat man sich mal gründlich ausgeschlafen, eine lange Wanderung stand nicht auf dem Programm. Das Wetter zeigte sich von seiner schlechtesten Seite mit Kälte und Regen, was der 23-köpfigen Wandergruppe einigen Grund zur Sorge bereitete. Trostreich war der Gedanke an den bevorstehenden Osterschmaus und die Wetterprognose, die für Dienstag Besserung prophezeite (die jedoch am Montag schon eintrat). Zuerst fuhren wir mit einem komfortablen Reisebus zusammen mit unserer freundlichen lokalen Begleitung Gabi in die Gegend südlich von Heraklion und erführen viel über Land und Leute. Die Gegend war einladend grün, kein Wunder bei dem Regen. Dies war jedoch nicht immer so – schon in minoischen Zeiten wurde stark abgeholzt, was zur Verkarstung führte und später wurden Projekte zur Begrünung durchgeführt. Die lokale Bevölkerung hat lange von Sultaninenproduktion gelebt (bis die türkischen Sultaninen zu viel Preisdruck erzeugten), später wurde durch staatliche Förderung auf Olivenproduktion umgestellt (die heute ebenfalls unter der Konkurrenz leidet). Heute findet man hauptsächlich kurzstämmige Olivenbäume, die tiefhängende (daher leicht zu pflückende) kleine und fettreiche Oliven liefern, hauptsächlich zur Produktion des weltweit bekannten kretischen Olivenöls. Auf unserer Tour besichtigen wir die Quelle des heiligen Mironas, dessen Höhle und eine schöne orthodoxe Kirche, wo wir auch den Beginn eines Gottesdienstes beiwohnten (ohne ein Wort zu verstehen, natürlich). Ausserdem sahen wir zwei Statuen von Helden in lokaler Tracht, die sich im Kampf gegen die türkischen Belagerer verdient gemacht hatten. Natürlich haben wir uns alle eifrig bemüht, die Anfänge der griechischen Sprache zu erlernen, unser erster Satz „chronia polla, christi anesti“ kann man leider nur an einem Tag des Jahres sinnvoll einsetzen, nämlich am Ostersonntag. Auf der weitern Busfahrt erahnten wir das Psiloritismassiv (hinter Nebel und Wolken), und sahen den Berg Yuchtas, den Geburtsort von Zeus. Nicht weit entfernt liegt Knossos, das wegen Tsunami, Vulkanausbruch oder Erdbeben untergegangen sein soll. |
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Weiter ging es nach Pano Assites, wo unser Osterschmaus vorbereitet wurde, Das griechische Ostern findet viel später statt als unseres. Die Zeit davor wird gefastet, am Gründonnerstag gibt es eingelegte Weinblätter, am Freitag Tomatensuppe, am Samstag eine ganz spezielle Suppe aus gehackten Lammeingeweiden, die mit Zwiebeln und anderen schmackhaften Zutaten verarbeitet werden. Und am Sonntag schliesslich das Festessen, das gegrillte Lamm, zusammen mit roten Ostereiern. In ganz Kreta bedeutet dies ein Aufruf zu landweiten Lammrösten, die Familien fahren aus der Stadt aufs Land, um auf kleinen Feuerstellen Lammstückchen zu grillen. Und seit 20 Jahren gab es immer schönes Wetter an diesem Tag, bis wir anreisten. In Pano Assites haben wir vor dem Essen noch ein altehrwürdige Dame in ihrem Haus besucht und einen Eindruck über die lokalen Gegebenheiten bekommen. Dann ging es zu einem Restaurant, wo das Lamm wetterbedingt nicht gegrillt, sondern in einem grossen Steinofen geschmort wurde, und zusammen mit Ofenkartoffeln genussvoll von uns verschmaust wurden. Dann ging es wieder in den Reisebus, wir nahmen Abschied von Gabi und | ||
machten uns auf die mehrstündige Reise in den Süden, via Heraklion, Rethimnon und Chania bis nach Paleochora, wo wir uns im Hotel Megim einquartierten. Das Abendessen war nach freier Wahl, wir hatten wunderbaren gegrillten Fisch im Restaurant Calixo nicht weit vom Hafen in Paleochora, wo wir morgen in eine andere Welt entführt werden sollten …. Christine |