08-04 Avegno

Sonntag 4.August, Alpe Cardada – Alpi di Vegnasco(1426m) – Pianosto(1296m) – Avegno (296m)

Auch am fünften und letzten Tag unserer Wanderung beginnt der Morgen auf der Alpe Cardada (knapp 1500m) wolkenlos. Vom Kreuz vor dem Alpgebäude hat man nicht nur einen tollen Tiefblick auf Locarno, Ascona und den Lago Maggiore, sondern eine hervorragende Aussicht auf alle Berge rundum bis zum Horizont. Das drohende Gewitter von gestern Abend ist nicht hereingebrochen und hat sich vollständig verzogen.
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Wir geniessen ein reichhaltiges Frühstück. Um 8.45 Uhr machen wir uns auf den Weg Richtung Avegno im Maggiatal. Zuerst geht es auf einem breiten Weg leicht abwärts Richtung Seilbahnstation Cardada. Diesen verlassen wir aber bald auf einem schmalen Wanderweg, der sich fast horizontal um den Berg Cimetta windet und vollständig im Wald verläuft. Auf der Alpe Vegnasca gibt es nach etwa einer Stunde einen ersten Trinkhalt. Hier haben wir einen guten Blick tief hinunter in das Maggiatal. Noch 1100 m Abstieg stehen uns bevor. Weiter geht es durch Wald der Bergflanke entlang sanft hinunter. Wir geniessen den Schutz des Waldes, denn die Sonne heizt langsam ein. Der nächste Trinkhalt ist auf der Alp Pianosto ausserhalb des Waldes. Hier wohnen ein paar Leute in Rustici. Die auf der Karte eingezeichnete Alp Faeda haben wir auf unserem tiefer gelegenen Weg unbemerkt umgangen.
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Aber nun beginnt der Abstieg richtig. Der Weg verläuft oft in lockerem Wald und geht in vielen Kehren immer steiler hinunter. Bei der Abzweigung nach Piano machen wir in einem dichten Wald, auf dessen Boden viele männliche Kastanienblüten liegen, den nächsten Trinkhalt. Später treffen wir auf unser Clubmitglied Alex Zürcher, der uns entgegen kommt. Er rät uns davon ab, zum Baden nach Ponte Brolla zu gehen und empfiehlt uns den Strand von Avegno, den wir auch dank genauer Wegbeschreibung finden werden. Bald kommt der von Alex angekündigte Wasser spendende Baum in Sicht. Dankbar füllen wir das aus einer Brunnenröhre aus dem Baum fliessende kühle Wasser in unsere Flaschen. Der steile Weg besteht nun nicht mehr aus Erde, sondern es sind mehr oder weniger unregelmässig treppenartig geschichtete Granitplatten. Das Gehen darauf verlangt viel Konzentration. Auf einer Brücke mit Gitterboden überqueren wir den Bach, der aus dem hoch oben von der Alpe Vernasca durch Granitfelsen hinabstürzenden Valle del Ria Grande fliesst. Bei dieser Brücke tummeln sich viele Jugendliche im kühlen Wasser. Die Abzweigung nach Avegno di Fuori lasssen wir links liegen. Bald sind wir bei der Kirche von Avegno. Dann geht’s am Restaurant „Stazione“ (hier fuhr früher ein Tram) vorbei zur Bushaltestelle. Wir überprüfen die Abfahrtszeiten und bald sind wir am Ufer der Maggia.
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Hier teilt sich die inzwischen geschrumpfte Gruppe. Die Einen ziehen den sehr felsigen und sonnig-heissen FKK-Strand vor, andere bevorzugen den feinsandigen und schattigen Strand etwas weiter oben am Fluss (Ankunft 13.30 Uhr). Das Bad in der kühlen Maggia tut wirklich sehr gut. Von hier aus können wir nochmals unseren Abstieg durch die hohen und steilen Granitfelsen betrachten. Vor der Abfahrt des Busses möchten wir im Restaurant noch etwas konsumieren. Aber dieses hat leider von 14-17 Uhr geschlossen. So arrangieren wir uns in der schattigen Gartenwirtschaft mit unserem mitgebrachten Proviant.
Die übrig gebliebenen zehn Wanderer fahren mit dem Bus um 15.31 Uhr ab. Aber bereits in Ponte Brolla steigt ein Teil wieder aus. Die andern fahren bis Locarno Stazione, wo der Bahnhofskiosk nach Flüssigem durchkämmt wird. Mit der gestopft vollen S-Bahn fahren wir bis Bellinzona. Dort folgt wenige Minuten später der ICN nach Zürich. Trotz dichtem Gedränge am Perron finden wir im vordersten Wagen noch genügend freien Platz. Leider arbeitet die Klimaanlage nicht gut. Selbst der Lokführer muss während der Fahrt das Seitenfenster seiner Kabine öffnen, um nicht in seinem Führerstand zu verschmoren.Und so geht ein sehr schöner und äusserst heisser Tag mit einer angenehmen Rückreise im gut klimatisierten ICE von Zürich nach Basel zu Ende.

Hanspeter

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