08-22 Ussolo

Mittwoch22. Aug.Elva – Colle San Michele (1935) – Castiglione (1469) Pass (1942) – Ussolo (1337) – 6 h 30

Nachdem wir am Vortag einen „Ruhetag“ eingelegt hatten (wir waren lediglich von San Martino nach Elva in ca. 3 Stunden gewandert), erwartete uns heute wieder eine ausgedehnte Tour zwischen ca. 1400 bis 1950 m Höhe.

Anforderungen:leichte Bergwanderung, gut markierter Bergpfad, völlig ohne Probleme,

Wetter:anfangs onnig & warm, gegen Mittag Aufzug von Wolken, am Nachmittag Regen,

Vorkommnisse: Verabschiedung von Christine – da waren es nur noch 14 Wanderer/innen,ansonsten keine, wenn man vom Regen am Ende des Tages absieht,

Highlight:Colle Michelle – 1935 m, sehr schöner Übergang

Nachdem wir gut gefrühstückt, sich einige von uns mit Salamie- und Käsesemmeln verproviantiert hatten. Dann nutzten wir für die bevorstehende lange Wanderung wieder eine ganz besondere Marscherleichterung: per Taxi-Service wurden unsere Rucksäcke ans nächste Ziel nach Ussolo transportiert (wie übrigens auf der ganzen Wanderwoche). Wir versammelten uns dann gegen 9.00 Uhr vor dem L´Ártesin, einem Maira-Talüblichen Bauerngehöft, zum gemeinsamen Abmarsch. Zu dieser frühen Morgenstunde versprach das Wetter noch sehr schön zu werden.

Zunächst ging es entlang der Fahrstrasse talwärts bis zum nächsten Taleinschnitt, der zum Colle Michelle abzweigt.

Alsbald erreichten wir – wie an den Tagen zuvor – auf befestiger Strasse teilweise verlassene Gehöfte, stiegen dann aber auf steilem Bergpfad durch Lärchenwald hinauf bis auf ein grasbewachsenes Plateau.

Hier oben gab´s nicht die erste, dafür aber eine längere Rast, weil uns die Sonne verwöhnte und wir nach dem Aufstieg mit herrlicher Aussicht belohnt wurden.Nebenbei: hier auf dem linken Bild grüssen wir zusammen mit Jean-Francois unseren Sohn: „Hallo in die Ferne“ (mit ihm verbindet Francois Erinnerungen an gemeinsame Klettertouren).

Und hier begegneten uns einsame Wanderer/innen auf der im allgemeinen recht einsamen Wanderroute: „Wer ist Adrian? Wie sieht er aus?“ – wohl nicht einsam genug, um nicht doch Wander-bekanntschaften zu schliessen.

So weit ist es dann doch nicht gekommen, und nach einer weiteren Stunde erreichten iwr schiesslich die „Passhöhe“, das Highligth des heutigen Anstiegs – übrigens der einzige Anstieg an diesem Tag.

Auf der anderen Talseite durchquerten wir „Dörfer“, teilweise verfallenene Gehöfte, aber auch recht malerisch herausgeputze Bauernhöfe mit kleinen Bauerngärten, in denen so alles an Gemüse angebaut wird, was man zum Leben braucht: Bohnen, Erbsen, Möhren, Mangold, Lauch, Zwiebeln, Salat und Kräuter und natürlich Blumen.

Ja und dann , nachdem sich die Sonne längst verabschiedet hatte, bezog sich der Himmel und die Wolken hüllten uns bald vollständig ein.Und was soll man sagen: schliesslich hat es uns in der allerletzen halben Stunde dann doch erwischt, und wir haben den einzigen Regen der ganzen Wanderwoche erwischt.

Das ist im Grunde nicht besonders erwähnenswert, aber der „Empfang“ in Usolol, unser heutiges Etappenziel, hellte die Stimmung zunächst nicht auf. Die Unterkünfte waren nur unter gezielter Umgehung der massenhaft verteilten aufgeweichtenKuhfladen zu erreichen. Appropos Unterkunft: besser Unterkünfte: sie waren getrennt in 2 „Herbergen“ untergebracht, zum ersten und einzigen mal getrennt vom Restaurant und den Duschen. Das Dorf überrascht dennoch mit einem gewaltigen Glockenturm.

Schliesslich versammelten wir uns, besser Einige von uns in der gerade fertiggestellten Bar vor einem wärmenden Kaminfeuer und freuten uns auf das Nachtessen.

Denn – es war ein langer Tag, und wir waren schliesslich alle hungrig: es gab Poulet à l’Ussolo, zuvor die obligatorischen Antipasti. Heute haben wir wieder eine sehr eindrucksvolle Landschaft mit gottverlassenen Gehöften gesehen, wie sie typisch sind für diese Gegend.

Großen Dank auch wieder an Adrian für die perfekteOrganisation und Leitung. Das heutige teilweise schlechte Wetter hat er sicher nicht zu verantworten. Schliesslich hat er den Höhepunt der Woche auf den Abschluss der Wanderwoche gelegt: da ging´s dann noch mal richtig in die Höhe bei strahlendem Sonnenschein. Aber das haben wir heute noch nicht gewusst.

Peter

Hiking in Switzerland and around the world