05-27 Spartylas

27. Mai, Rekini – Spartylas

Ich habe gut geschlafen, trotz offenem Fenster auf die belebten Strassen und den Hafen von Corfu. Das Gepäck habe ich „vorsichtshalber“ schon vor dem Morgenessen mit dem Bijou-Museumslift hinuntergefahren. Die Fahrt geht mit dem Bus von Corfu Town nach Rekini, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Kaum ausgestiegen, begegnen wir bereits der ersten Sehenswürdigkeit: eine Ausgrabung wird mit Staunen besichtigt und fotografiert.

Dann wird losmarschiert. Schon nach kurzem Anlaufen kommen wir auf ein scheinbar unüberwindbares Hindernis. Wir überqueren einen „reissenden Fluss“ der mit Hilfe von starker Männerhand (trotz einiger ‚Trötzeleien’) überwunden wird. Dann geht es stetig bergauf durch wilde Olivenhaine mit fast subtropischem Urwaldcharakter. Eine Gabelung des Weges lässt die Geister scheiden, wohin der Wege uns führen sollte. Obwohl das Zeichen am Stein (und Adrians Anweisung) eindeutig ist, wird die Eindeutigkeit des Steines (und der Anweisung …) bezweifelt. Dieser besitzt eine Grösse, so, dassman(n) ihn durchaus wegtragen könnte. Diskutieren führt nicht zum Ziel, deshalb geht Adrian den Weg erkunden. Er will wohl nicht riskieren, die ganze Horde hinunter laufen zu lassen, und nachher, – falls der Weg doch falsch sein sollte -, wieder alle bergauf zu jagen.

Nach dem Mini-Abstieg laufen wir stetig aufwärts, alles auf kleinen Trampelpfaden. Nicht immer ist der Weg für uns eindeutig – nicht immer haben wir im Dickicht Blickkontakt zu unserem Vordermann. Nur durch zurufen können wir den Weg eruieren. Wir kommen aber schliesslich alle am vorgesehen Rastplatz an und geniessen eine gemütliche Mittagspause mit schöner Aussicht. Einige laufen natürlich bereits vor der vorgegebenen Zeit weiter, obwohl – die Zeitangabe für die Mittagspause war wohl nicht ganz so ernst gemeint. Zur Belohnung macht Adrian von dem kläglichen Häufchen der „Zeit-Treuen“ ein Erinnerungsfoto.

Im nahe gelegenen Dorf gibt es dann einen Konkurrenzkampf: gleich zwei Tavernen hat es, – und gleich gegenüber liegen sie. Die Tavernenbesitzer versuchen, die durstigen Wanderer an ihre Tische zu locken. Danach gibt es Konkurrenzkampf unter der „Kundschaft“:wo ist das bessere Frappè – wo die bessere Toilette?. Frisch gestärkt ziehen wir alle weiter.

Durch Untergestrüpp – mit fast Urwaldcharakter – laufen wir weiter und weiter. „Wir“ müssen von der vorderen Gruppe verlangen, dass sie auf uns warten sollen, denn es wird ausgetreten. Wir spekulieren, ob das jetzt der ‚Austritt’ oder ‚austreten’ ist (ich muss mal…). Wir einigen uns auch darauf, dass wir „Das“ lieber seriell statt parallel (oder gar im Reisverschluss)? tun sollten.

Grosse Zwischenstufen zwingen uns nochmals, unsere Sozialkompetenz unter Beweis zu stellen: wir helfen uns gegenseitig. Nur noch ein kurzes unwegsames Stück und schon kommen wir wieder auf einen breiten Weg, der dann in Asphalt übergeht.

Durch eine wunderschöne Agrarhochebene kommen wir in Spartylas an, wo wir uns nochmals mit einem kühlen Nass erfrischen.

Dann geht es mit dem Bus zu unserem letzten Uebernachtungsort. Nach einer wunderschönen Panorama-Sight-Seeing Tour durch Korfus enge Dörfer und schöne Landschaft kommen wir nach längerer Fahrt in Kalami an. Unser Busfahrer hat die schwierigen Passagen mit Bravour gemeistert.

Als „Kleinfamilien“ beziehen wir unsere Bungalows – packen aus, richten uns häuslich ein, geniessen den Swimmingpool, gehen Frühstück einkaufen, … Ein wiederum schöner Tag geht dem Ende entgegen. Niggi

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