05-13 Dikeos

13.Mai, Dikeos Besteigung, 846m

‘Wenn er seine Umhüllung ablegt, werden wir morgen diesen Berg dort, den Dikeos, besteigen.’ Das sagte Christina am Vortag und wir schauten skeptisch unter den Regenschirmen hoch zu dem von Wolken umgebenen Dikeos. Das Wetter war uns hold und erwartungsfroh fuhren wir per Bus nach Zia auf ca. 280 m. Zia, die höchstgelegene Siedlung, ein malerisches Dorf mit geweisselten Häusern + byzantinischen Kirchen an den waldigen Hängen des Dikeos gelegen. Leider präsentierte sich das Dorf als Einkaufsmeile für Touristen.

image001_r36image003_r3610:05 h liessen wir all das hinter uns, stiegen langsam, auf erstaunlich guten Wegen in felsiger Bergwelt, nur unterbrochen von Trinkpausen an herrlichen Aussichtspunkten, hoch zum Gipfel des höchsten Berges der Insel Kos.

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Nach gut zwei Stunden war das Ziel bei 846 Höhenmeter erreicht. Welch eine fantastische Aussicht! Das schönste Wetter war uns gegönnt und beim Verweilen nahe der Kapelle liess das erhebende Gefühl der uns umgebenden Schönheit der Natur sing-freudige Wanderer ihre Stimmen erheben. Einen passenderen Moment dafür gab es auf der ganzen Reise nicht. Die in den Boden eingelassene Hütte nahe dem Bergkreuz mit zwei Etagen Betten für Schutzsuchende war leider verschlossen. Wohl wissend, dass wir in einem Gebiet wandern, wo sich Schildkröten heimisch fühlen, war es eine Überraschung, während der Wanderpause einige von ihnen zu sehen und genau studieren zu können.
image011_r36image013_r36Weiter ging’s, hinab zu dem nach einer Epidemie verlassenen Dorf Palio Pyli, das mit der auf hohen Felsen liegenden Burgruine Palio Pyli verwachsen ist. Diese byzantinische Siedlung mit der Kirche Mariä Reinigung baute der Hl. Christodoulos im 11 Jh. bevor der sich nach Patmos begab.

Klar, dass Interessierte unter uns -es waren 16 an der Zahl- den Teil der noch begehbaren Ruine aus der Nähe anschauten. Am Berghang gegenüber der Ruine führt ein eifriger Grieche, der in Abendkursen Deutsch gelernt hat, zusammen mit seinen Kindern eine schöne Taverne.
image015_r36Dort, umgeben von Säulen- und Schirmzypressen und fantastischer Aussicht hielten wir es stundenlang aus. Auch hier verwöhnte man uns mit leckeren griechischen Speisen deren Genuss von Ouzo, griechischem Wein und anderen Gaumenfreuden umrahmt wiederum das Erlebnis vollendeter Ferienstimmung vermittelte. Als Überraschung hatte Christine einen Geigenspieler zu unserer Unterhaltung organisiert und bald ertönten typisch griechische Melodien von denen einige alten Songs schöne Erinnerungen in uns weckten.
Nichtwanderer kamen per Taxi nahe zur Taverne um nach kurzem Aufstieg den Rest des Tages mit uns zu verbringen.

image017_r36image019_r36Am Parkplatz erwartete bereits ein Ehepaar unserer Gruppe dieses Taxi, um zum Flughafen chauffiert zu werden da sie die Wanderreise frühzeitig beendeten. Bevor die Sonne unterging nahmen wir das letzte Stück des Weges unter die Füsse bis zu der Stelle, wo uns ein Bus aufnahm und zurück zum Hotel Kalimera Mare, Kardamena, fuhr. Erneut ging ein freudvoller Ferientag zu Ende. Rückblickend fiel mir auf, dass auf dieser Wanderung der schon vertraute, ja manchmal betäubende Geruch der Kräuter fehlte und das, weil es just dort keine hat.
Anne

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Zia – Dikeos – Palio Pyli

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