04-25 Sipahi

Mittwoch, 25.April, von Bellapais Abtei über Sipahi nach Dipkarpaz

Pünktlich um 09.30 Abfahrt von Girne und kurzer Einkaufshalt bei Lemar. Nach einer Weile merkt Sabri, dass wir in die falsche Richtung fahren; also rechtsumkehrt und wieder zurück auf die Strasse nach Bellapais für Besuch der Abtei. Bellapais heisst schöner Friede – der Ort ist wirklich idyllisch gelegen.
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Nach der Eroberung Jerusalems durch die Araber wurden die christlichen Orden aus Palästina vertrieben. Die Augustinermönche siedelten sich deshalb in Zypern an, später folgten auch die Prämonstratenser. Diese übernahmen das 1205 gegründete Kloster “Unserer lieben Frau vom Berge“. Zur Blütezeit der Abtei lebten dort bis zu 400 Mönche. Im 16. Jh.verfielen jedoch die Gebäude wie auch die Sitten der Mönche! Laut Berichten der Inspektoren des Vatikans führten diese ein Lotterleben und hatten bis zu 2 Frauen, ihre Söhne wurden kurzerhand zu Novizen erklärt. 1571 übernahmen die Osmanen Bellapais und die Kirche diente fortan für griechisch-orthodoxe Gottesdienste. Wir besichtigen die Kirche, das Refektorium, den grossen Saal (Gerichtssaal) und das Dormitorium, alle Gebäude mit schönen Steinmetzarbeiten verziert.
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Um 11.00 h Weiterfahrt Richtung Karpazhalbinsel, zuerst häufig an Neubau-Retortensiedlungen vorbei. Man gewinnt leider den Eindruck, dass Zypern in einigen Jahren vollkommen zugebaut sein wird! Unterwegs erklärt uns Sabri die verzwickte politische Lage der Insel. Seit 40 Jahren wird eine dauerhafte Lösung, die Griechen wie Türken gerecht wird, gesucht, aber diese scheint noch in weiter Ferne. So arrangiert man sich notgedrungen mit den Gegebenheiten.

Bei einer Holzofenbäckerei machen wir Halt für Besichtigung der Anlage, Degustation und Einkauf des urigen Olivenbrotes (mit Gewürzen, Gemüse, Käse etc.) Nach kurzer Weiterfahrt legen wir einen Picknickhalt am Meer ein. Natürlich stürzt sich Adrian (als einziger) gleich in die Fluten …..Um 14.00 h fahren wir weiter durch schöne reife Gersten- und Weizenfelder, die nun bis Oktober gelb ausgedörrt brach liegen, dann mit Einsetzen des Regens wieder neu gepflügt und angesäet werden.

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 Wir wandern zur kleinen St. Andreas-Kapelle aus dem 13. Jh. mit teilweise erhaltenen Fresken. Der Weg führt an Bienenstöcken, Feldern mit Olivenbäumen vorbei in eine kleine Schlucht und steigt dann zum Dorf Sipahi hinauf, wo wir die Grundmauern der frühchristlichen Kirche Agia Trias besichtigen.
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Gut erhaltene Bodenmosaike schmücken die Reste der dreischiffigen Säulenbasilika, des Baptisteriums (auffällig das Ganzkörpertaufbecken, weil damals nur Erwachsene getauft wurden) und des Bischofspalastes. Unter den meist geometrischen Ornamenten fällt die Abbildung von Sandalen (Flip-Flops) auf, welche ein frühes Symbol für Pilger darstellen.
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Weiter fahren wir zum Dorf Dipkarpaz, einer verstreuten Siedlung mit ca. 700 Einwohnern. Dort wohnen wir in originellen, heimelig renovierten alten Bauernhäuschen. Nach kurzem Zimmerbezug folgt ein Abstecher ans Meer mit sehr schönem Sandstrand. Leider ist es bereits nach 17.00 h und ein kalter Wind animiert nicht alle zum Baden. Man trifft sich in der Taverne zum Apéro. Um 19.30 erwartet uns das Restaurant Magnolia zum Nachtessen: nach den Vorspeisen gibt es Meerbrasse vom Grill und ein kleines Dessert.
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Ein erlebnisreicher Tag mit vielen Eindrücken lässt uns relativ früh schlafen gehen – die Ruhe ist himmlisch!
Vreni C. + Käthi
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