08-01 Lavertezzo

Donnerstag, 1.August, Von Alpe Co’ der Prèda nach Lavertezzo

In La ghironda  werden wir auf eine  spezielle Art geweckt. Punkt sechs Uhr stösst das Maultier Nala, wie vom Besitzer vorausgesagt, die beiden Holztore unseres Schlafraumes auf und guckt  hinein. Brigitte, die beim Eingang ihr Lager hat, steht mehrmals auf, um die Tore wieder zu schliessen aber immer wieder stösst das Maultier diese auf. Inzwischen ist es ja auch Zeit, aufzustehen! Wir müssen uns alle an Nala, die bockstill im Eingang stehen bleibt, vorbeidrücken. Wir frühstücken draußen an zwei Tischen und wiede rsind wir von Tieren umgeben wie am Vorabend.
 image023_r3 Nur steht Nala nun brav im Durchgang zwischen den Steinhäusern und belästigt uns nicht mehr beim Essen wie gestern Abend, was eine grosse Heiterkeit ausgelöst hatte!  Die Ziegen grasen oberhalb des Hauses und die jungen Hunde laufen einen wie gestern immer wieder einmal über den Weg. Den Hahn hörten wir doch auch krähen am Morgen ? Das Maultier hat ihm aber die Schau gestohlen! Wahrscheinlich ist noch niemand von uns von einem Maultier so sanft und still aber auch hartnäckig  geweckt worden! Was man nicht alles erlebt auf Adrian’s Touren!! Um 8.30 Uhr verlassen wir La ghironda auf der Alpe Co’ der Prèda 1500m und machen uns auf den Weg hinunter ins Tal nach Frasco 885m, wo wir eine Rast einschalten bevor wir uns auf den Sentiero Verzasca begeben, welcher hier der rechten Flussseite entlang führt.
Wir wandern immer mit Blick auf den rauschenden Fluss. Nach Valdasc queren wir auf einer Brücke die Verzasca und gehen weiter am Waldrand über Cordasc mit seinen Rusticos dann kommen wir zur Siedlung Lorentino. Weiter geht es über Wiesen zur Brücke, die wir überqueren müssen. Wir sind im Weiler Gerra Valle. Bald können wir wieder über einen Steg zurück auf die linke Talseite wechseln und wandern wieder im  schattigen Wald.
Unsere Wandergruppe teilt sich auf in kleinere Gruppen, die sich ihre Badeplätze suchen. So kann ich nur über die Bade-Erlebnisse einer kleinen Gruppe berichten. (Nachdem wir uns  im Hotel ausserhalb von Lavertezzo wieder beim Apero treffen, erfahren wir, dass Adrian’s Gruppe unterwegs dreimal baden gegangen ist.)Unsere Gruppe hält eine Mittagsrast  nach dem Weiler Alnasca. Wir wandern weiter und müssen auf der Höhe von Brione etwas auf- und dann wieder absteigen. Wir machen noch einen kurzen Halt auf dem Aussichtspunkt. Vor Ganne wechseln wir wieder auf die rechte Talseite und entfernen uns etwas vom Fluss.  image025_r3
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Es ist recht heiss und wir halten Ausschau nach einem geeigneten Badeplatz. Nach Listra nähern wir uns wieder dem  Fluss. Unterhalb der Brücke bei Motta finden wir einen gut erreichbaren Ort, wo der Fluss ein blaues  Wasserbecken bildet. Wir sind nicht die einzigen Leute am Ufer! Wir finden ein Plätzchen im Schatten und steigen ins kalte, erfrischende Nass. Hier verweilen wir sicher eine Stunde und dann machen wir uns wieder auf den Weg gegen Lavertezzo.
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In der Nähe der sog. Römerbrücke wimmelt es nur so von Badenden! Diese berühmte  Doppelbogen – Brücke, Ponto dei Salti wird fälschlicherweise “Römerbrücke” genannt, obwohl sie nicht aus der Römerzeit stammt sondern in nachrömischer Zeit gebaut wurde. Nach der teilweisen Zerstörung im Jahre 1868 wurde sie 1960 neu aufgebaut.Laut Google wird der Name “Römerbrücke” für zahlreiche alte Brücken verwendet, die aus teilweise wesentlich späteren Epochen stammen.Nun genug der Geschichte! Eine Erfrischung an diesem heissen Tag ist eine Notwendigkeit. Diese finden wir im kühlen Grotto oberhalb der Brücke. Wie gut kann ein kühles Bier schmecken!
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Nach der Rast geht es wieder weiter. Dank den Informationen von Barbara und Herbert bleiben wir auf dem Wanderweg auf der rechten Flussseite. So können wir den Marsch auf der Autostrasse vermeiden. Über einen Steg können wir bei Posse die Verzasca queren und zum Hotel Posse gelangen, wo wir heute Abend übernachten werden. Wir geniessen den Luxus der Dusche und später auch der Betten. Nach und nach finden sich alle Leute auf der Terrasse des Restaurants ein. Wir bekommen ein feines Abendessen serviert.
Nirgends sehen wir Schweizerfähnchen und rot-weisse Lampions und diejenigen, die sich zeitig ins Zimmer zurückziehen bekommen gar nichts mit von unserem Nationalfeiertag. Aber in Lavertezzo wurde offensichtlich schon gefeiert, wie unser Nachteulen am andern Morgen berichteten !Dies war ein langer, erlebnisreicher Tag. Laut GPS Aufzeichnung von Hanspeter Sauter sind wir 15.8 km marschiert und brauchten dazu mehr als sechs Stunden.  Marianne

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